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20. .Nobember 2022 


Bernward von Hildesheim (950/960 - 1022) Künstler unter den Heiligen

Ich weiß, dass mein Erlöser lebt. Hiob  19,25 (Spruch auf dem Grabmal Bernwards)


<ç> Abendgottesdienst mit Elementen der Vesper oder Taize-Gesängen


Eröffnung

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen.  G: Amen.
Wir gedenken heute des Bischofs Bernward von Hildesheim, der um 950 oder 960 geboren wurde und am 20. November 1022 in Hildesheim verstorben ist. Benno von Meißen (+ 1106) ließ auf seinem Grabstein im Hildesheimer Dom die Worte meißeln: "Angenehm dem Herrn. Vom Volke war er geliebt. Denn als überaus kräftiger Hirte regierte er die Kirche."... Bern-ward " war einer der gebildesten und vielseitigsten Menschen seiner Zeit. Außer seinen um-fassenden Kenntnissen in Theologie, Mathematik, Alchemie und Medizin, war er in den schönen Künsten durchaus erfahren..." (a) "Man kann sagen,  dass der hl. Bernward seinen Kontakt mit Gott auf dem Weg über die bildende Kunst gesucht hat. Die Kunstwerke, die sein Geist her-vorbrachte, wirken deswegen so stark auf uns Heutige, weil sie auch umge-kehrt gleichsam Spiegelungen des göttlichen Geistes sind." (b)


Lied: Der du bist drei in Einigkeit - EG 450,1-3


Eingang

mit Ingressus: Herr, bleibe bei uns (EG Wü 781.1 )

oder Taizegesang: Meine Hoffnung und meine Freude (EG Wü 576)


Psalmodie (gesungen)

Leitvers: Meine Augen sehen stets auf den Herrn.

Psalm 25 - Herr, zeige mir deine Wege (EG Wü 784)

oder

Psalmgebet (gesprochen)

Leitvers: Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht ver-borgen bleiben. Mat 5,14

Psalm 146 -  Halleluja. Lobe den HERRN, meine Seele - EG.E 112 / E 757 


Tagesgebet

Barmherziger Gott, du hast Bernward von Hildesheim mit vielem befähigt und zu vielen Diensten in der Kirche berufen, um dich in deiner Größe, Weisheit und Barmherzigkeit zu verkündigen. Lass uns in der Erkenntnis der Vielfalt deiner Zuwendung zu uns, deinen Ge-schöpfen, wachsen und dir freudig danken durch unser Jesus Christus, unsern Retter und Herrn. (c)


Epistel: 1. Petrus 5,1-4 - Weidet die Herde Gottes, die euch anbefohlen ist


Antwortgesang

mit Responsorium: Weise mir, Herr, deinen Weg (EG Wü 779.3)

oder Taizegesang: Unsere Augen sehen stets auf den Herren (EG Wü 787.6)


Evangelium: Johannes 14,1-6 - In meines Vaters Haus sind viele Wohnungen


Antwortgesang

mit Responsorium: Herr, dein Wort ist meines Fußes Leuchte (EG Wü 781.3)

oder Taizegesang: Freuet euch im Herrn (EG Wü 787.4)


Betrachtung  

oder zu Vita  bzw. Werk und Bedeutung  (d)


Lied:  Komm, Gott Schöpfer, Heiliger Geist - EG 126,1-7


[ Magnificat

als  Canticum: Christus,  unsern Heiland, ewigen Gott, Marien Sohn ... (EGWü 781.6)

oder Taizegesang: Magnificat (EGWü 573) ]


Fürbitten

Lasst uns beten zu Jesus Christus, dem großen Hirten seines Volkes:

R: Komm, deinem Volk zu Hilfe.

Du hast deiner Kirche durch die Geschichte hin immer wieder beeindruckende Menschen als Hirten geschenkt; gib deinen Gemeinden allezeit treue und gute Seelsorger.

R: Komm, deinem Volk zu Hilfe.

Du hast jene, denen ein Amt in der Kirche anvertraut ist, auch zum Dienst der Versöhnung berufen; lass sie erkennen, was von ihnen gefordert ist.

R: Komm, deinem Volk zu Hilfe.

Du bist es, der den Verkündigern des Evangelium Kraft von oben schenkst; erfülle alle, die deine Botschaft auslegen, mit Vollmacht und Heiligem Geist.

R: Komm, deinem Volk zu Hilfe.

Du vertraust den Seelsorgern besonders die Kleinen und Bedürftigen an; gib, dass niemand von ihnen verloren gehe.

R: Komm, deinem Volk zu Hilfe.

Du selbst bist die Freude und der Lohn für alle, die dir dienen; führe uns mit allen Heiligen zur Vollendung in deinem ewigen Reich. (e)

R: Komm, deinem Volk zu Hilfe. 


Vaterunser

Segensbitte

Friedensbitte: Verleih uns Frieden gnädiglich - EG 421

oder Taizegesang:  Bleib mit deiner Gnade bei uns (EG Wü 787.8)


Segen

Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus.  Phil  4,7  G: Amen.


Anhang - Vita


Bernward stammte aus dem sächsischen Adel; wer sein Vater war, ist unsicher.  Bernward verbrachte seine Kindheit bei seinem Großvater mütterlicherseits, dem Pfalzgrafen Adalbero von Sachsen  In der Hildesheimer Domschule erhielt er eine umfassende Ausbildung . Im Jahr 977 führte ihn höchstwahrscheinlich sein Onkel Folcmar, Bischof von Utrecht, am Hof ein und ließ ihn zum Notar ausbilden. Schon 983 war Bernward beim Treffen der Größen Sachsens in der Hesleburg beiBurgdorf  dabei. Seit 987 war er am Hof der Kaiserin Theo-phanu tätig, die nach dem Tode Ottos II. die Regentschaft innehatte, als Verfasser und Schreiiber von  Herrscherurkunden. Von 987/988–993 wirkte er als Erzieher des späteren Königs Otto III.   Dabei wird seine von "Schmeicheleien" freie Art der Erziehung gerühmt. Am 15. Januar 993 wurde Bernward durch den Mainzer Erzbischof Willigis zum Bischof geweiht. In seinerAmtszeit, in der Epoche der  Sachsenkaiser, war Hildesheim eines der Machtzentren des Reiches,  und Bernward war entschlossen, seiner Stadt nach dem Vorbild Roms ein dieser Bedeutung angemessenes Gesicht zu geben. Berühmteste Zeugnisse dieses Bestrebens sind die Bronzetüren des Hildesheimer Doms (mit Szenen der Heilsgeschichte nach dem Vorbild der Holztüren von Santa Sabrina in Rom), die Christussäule (Bronzeguss mit Bilderfries der Taten Christi nach dem Vorbild der steinernen Kaisersäulen in Rom) sowie der gewaltige Bau der frühromanischen Michaelskirche, die der Bischof als Abbild des himmlischen Jerusalem und zugleich als seine Grabeskirche errichten ließ. Diese bernwar-dinischen Kunstschätze stehen heute auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes.  Bernward war nicht nur Auftraggeber, sonder auch für  die Konzeption (dispositio) des Kirchenbaus verantwortlich. Für die Äbtissin Judith von Ringelheim , möglicherweise seine Schwester, stiftete Bernward das  Ringelheimer Kreuz, eine monumentale Holzplastik des Gekreuzigten, die mit nur wenigen vergleichbaren Werken den Wiederbeginn der  Skulpturenkunst im Abendland markiert. Am Michaelistag (29. September) des Jahres 1022 weihte Bernward die noch unvollendete Abteikirche St. Michael. Am Martinstag (11. November) desselben Jahres wurde er noch Mönch des Benediktinerklosters, wo er aber schon am 20. November 1022 verstarb.  Sein Leben wurde von seinem Lehrer Thangmar  niedergeschrieben. Zumindest für Teile ist die Urheberschaft gesichert, andere Teile wurden wahrscheinlich im hohen Mittel-alter hinzugefügt. Ein erster Anlauf einer bischöflichen Kanonisierung  misslang, bis schließ-lich Kardinal Cinthius um 1192 Bernwards Heiligsprechung erwirken konnte.(f)


Quellen und Vorlagen


Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach Martin

LuthersÜbersetzung – revidiert 2017, © 2017, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart 

<ç> entsprechend den aktuellen Corona-Regeln

[ ] In Klammern gesetzte Stücke können entfallen

a vgl.   E. u. H. Melchers, Das große Buch der Heiligen, München 1996, S. 696

b vgl.   E. u. H. Melchers, Das große Buch der Heiligen, München 1996, S. 696

c R.B.

d s. Anhang

e vgl. Kleines Stundenbuch - Gedenktage der Heiligen, Liturg. Institute, S. 501

f vgl. Wikipedia Artikel zu Bernward von Hildesheim