6. Dezember 2012
Bischof Nikolaus
Abendgebet mit Elementen der Tagzeitenliturgie bzw. Taizegesängen
Begrüßung
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. G: Amen.
Das Kirchenjahr, das in den dunklen Tagen des Jahres mit dem Advent beginnt, führt die Gemeinde auf den Weg in ein Leben mit Christus, das aus den Finsternissen von Natur, Geschichte und Seele zu jener Herrlichkeit führt, die sich im Reich Gottes und seiner Kraft erfüllt. So ist besonders der Advent eine Zeit der Erwartung. „Sehnsucht, Hoffnung, Erwartung begleiten uns im Leben. Sie erweitern den Horizont unseres Daseins auf jeweils unterschiedliche Weise. Sehnsucht geht ins Weite und Allgemeine hinein. Christliche Hoffnung „lässt nicht zuschanden Werden“ (Römer 5,5) weil sie sich auf ein konkretes Gegenüber, eine Person, ein Ereignis bezieht. Erwartung schließlich rechnet damit, dass das Gewünschte, aber auch das Gefürchtete in zeitlicher Nähe, mehr oder weniger bald eintreten wird.“ (a) Diese verschiedenen Haltungen können wir durchaus wiederfinden bei den unterschiedlichen Zeugen des Glaubens, die mit der Zeit des Advents verbunden sind, so etwa dem Bischof Nikolaus von Myra, dessen Gedenktag am 6. Dezember begangen wird. Seine den Menschen in ihrer Bedürftigkeit zugewandten Gestalt ist mit entsprechendem Brauchtum verbunden worden, vor allem weist er mit den Gaben, die er besonders den Kinder bringt, auf das große Geschenk hin, das der Welt Hoffnung gibt: die Geburt ihres Retters: „Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ (Joh 3,16)
Eröffnung
mit Ingressus: Herr, bleibe bei uns (EGWü 781.1 )
oder Taizegesang: Laudate omnes gentes (EG 181.6)
Psalm (gesungen)
Antiphon: Bei dir ist die Quelle des Lebens... (EG Wü 780.3)
Psalm 36: Herr, deine Güte reicht, soweit der Himmel ist (EG Wü 780.3)
oder
Psalm (gesprochen)
Votum: (Darin ist erschienen die Liebe Gottes unter uns, dass Gott seinen eingeborenen Sohn gesandt hat in die Welt, damit wir durch ihn leben sollen.) Lasst uns lieben, denn Gott hat uns zuerst geliebt. (1.Joh 4,9.19)
Psalm 146: Halleluja! Lobe den Herrn, meine Seele! (EG 757)
Evangelium: Markus 10,13-16 – Das Kinderevangelium
Antwortgesang
mit Responsorium: Weise mir, Herr, deinen Weg (EGWü 779.3)
oder Taizegesang: Oculi nostri ad Dominum Deum (EGWü 787.6)
Betrachtung oder Vita
Lied: Seht die gute Zeit ist nah (EG 18,1.2)
oder ein anderes passendes Lied
Magnificat
mit Canticum: Christus, unsern Heiland, ewigen Gott, Marien Sohn ... (EGWü 781.6)
oder Taizegesang: Magnificat (EGWü 573)
Fürbitten
Gütiger Gott, dein Sohn lehrt uns zu glauben und zu lieben. Im Vertrauen auf ihn bringen wir unsere Bitten vor dich und rufen:
R: Kyrie eleison.
Schenke uns den Geist deines Sohnes, weite und vertiefe die Achtsamkeit füreinander und stärke uns, dass wir helfen, wo Menschen in Not oder benachteiligt sind. Wir rufen zu dir:
R: Kyrie eleison.
Lass Frieden einkehren in unseren Familien und Häusern, zwischen Menschen verschiedener Traditionen, Sprachen und Religionen, mache uns zu Werkzeugen deines Friedens.Wir rufen zu dir:
R: Kyrie eleison.
Gib uns offene Augen und die Bereitschaft.sich einzusetzen, wo Menschen übersehen oder missachtet werden. Wir rufen zu dir:
R: Kyrie eleison.
Geh mit uns durch die Zeit und umgib uns mit deiner Fürsorge. Nimm unsere Heimgegangenen auf in deine Liebe und schenke ihnen die Erfüllung ihrer Hoffnung.Wir rufen zu dir:
R: Kyrie eleison. (b)
Vaterunser
Schlussgebet
Gott, du Spender aller guten Gaben. Hilf uns in unserer Not und stehe uns bei in jeder Gefahr. Gib uns ein großmütiges Herz, damit wir - wie einst der Bischof Nikolaus - anderen schenken, was wir empfangen und auf dem Weg zum Heil ungehindert vorangehen. So bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unsern Bruder und Herrn. (c)
Segensbitte
Schlussstrophe: Ach mache du mich Armen (EG 10,4)
oder Taizegesang: Bleib mit deiner Gnade bei uns (EGWü 787.8)
Segen
Möge uns Gott mit der Sonne der Gerechtigkeit erleuchten und die Finsternis von den Wegen vor uns vertreiben und sein Segen - des Vaters und des + Sohnes und des Heiligen Geistes - über uns kommen und bei uns bleiben allezeit. (d)
G: Amen.
Quellen und Vorlagen
Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
a - vgl. M.Josuttis, Erleuchte uns mit deinem Licht, Göttingen 2009, S. 10f
b - vgl.Gregorius/Schwarz, Die Feier der Evangelischen Messe, Göttingen 2009, S. 503
c - vgl. Stundenbuch, Bd. I, Freiburg/B. 1978, S. 813
d - vgl. Book of Occasional Services (Episcopal Church USA), New York 1979, S. 21