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2. Dezember 2020


Matthäus Alber (1495-1570) Reformator in Reutlingen, Prälat in Blaubeuren

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht. Mt  4,4



Abendgottesdienst mit Elementen der Vesper oder Taize-Gesängen <ç>



Begrüßung 

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen.  G: Amen.
Wir gedenken heute an Matthäus Alber, der am 4. Dezember 1495 in Reutlingen geboren wurde und am  2. Dezember 1570 in Blaubeuren (Württemberg) verstorben ist. Nach dem Besuch von Latein-schulen an verschiedenen Orte, war er ab 1516 Student zunächst in Tübingen, ab 1521 in Freiburg. Im gleichen Jahr übernahm er die Predigerstelle an der Marienkirche n Reutlingen, wo er in den folgenden Jahren zum Reformator der Reichsstadt wurde, die - neben Nürnberg -  1530 das Augs-burger Bekenntnis unterzeichnete. Sein Wirken festigte den Charakter der Reutlinger Kirche im Gottesdienst wie in ihrer Leitung durch eine eigenständige „oberdeutsche“ Ausprägung. Als deren Vertreter nahm Alber an den Verhandlungen zur Wittenberger Konkordat (1536) teil. Nachdem er, aufgrund der Annahme des Interims in Reutlingen, dort ab 1548 nicht mehr im reformatorischen Sinn wirken konnte, trat  er in württembergische Dienste und war zunächst in Stuttgart tätig, dabei sicher auch an der Erstellung der Großen Kirchenordnung (1559) beteiligt und wurde 1563 zum ersten lutherischen Abt in Blaubeuren gewählt, wo er die neugegründete Klosterschule leitete und 1570 verstarb. „Im Gegensatz zu zahlreichen oberdeutschen Theologen wurde Alber nicht durch Zwimgli geprägt, sondern seine Theologie empfing ihre grundlegenden Impulse durch Martin Luther. Entscheidend waren für Alber die drei Exklusivaussagen: allein die Heilige Schrift, allein der Glaube, allein Jesus Christus. Er setzte auf die Kraft des Wortes Gottes und [es] … spielte in seinem theologischen Denken die Allwirksamkeit Gottes eine herausgehobene Rolle. Die eigen-ständige Rezeption der Theologie Luthers führte auch dazu, dass er im Abendmahlsstreit Distanz zu Zwingli aber eben auch zu Brenz hielt.“ (a)


Lied: Es wolle Gott uns gnädig sein (EG 280,1-3)


Eröffnung 

mit Ingressus: Herr, bleibe bei uns (EGWü 781.1 )

oder Taizegesang: Bleib mit deiner Gnade bei uns (EG Wü 787.8)


Psalmgebet (gesprochen)

Votum: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht. Mt  4,4

Psalm 119 - Wohl denen, die ohne Adel leben ( EG.E 99 / EG 748)


[ Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, dass er Arbeiter in seine Ernte sende: - Stille -
Allmächtiger, gütiger Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus. Schicke uns rechtschaffene Leh-rer und Diener deines göttlichen Wortes. Gib ihnen dein heilsames Wort in Herz und Mund, dass sie nichts predigen, was deinem heiligen Wort entgegen ist. Lass uns durch dein ewiges Wort ermahnt, gelehrt, gespeist, getröstet und gestärkt werden und wir tun, was dir gefällig ist und uns zur Frucht gedeiht. Gib deiner heiligen Christenheit den Geist und die göttliche Weisheit, dass dein Wort unter uns laufe und wachse und mutig gepredigt werde zur Besserung deiner christliche Gemeinde, da-mit wir in beständigem Glauben dir dienen und bis an Ende verharren. (b)


Alttestamentliche Lesung: Nehemia 8,5.6.8-10 - Die Freude am HERRN ist eure Stärke


Antwortgesang

mit Responsorium: Fest wie der Himmel steht dein Wort (EG Wü 780.3)

oder Taizegesang: Unsere Augen sehen stets auf den Herren (EG Wü 787.6)


Evangelium: Lukas 12, 35-38 - Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen


Antwortgesang

mit Responsorium: Ich suche dich, Herr, von ganzem Herzen (EG Wü 780.5)

oder Taizegesang: Bleib mit deiner Gnade bei uns (EG Wü 787.8)


Betrachtung  oder Vita (s. Amhang)


Lied: Erhalt uns Herr, bei deinem Wort (EG 193,1-3)


[ Magnificat

als  Canticum: Christus,  unsern Heiland, ewigen Gott, Marien Sohn ... (EGWü 781.6)

oder Taizegesang: Magnificat (EGWü 573) ]


Fürbitten  

Ewiger Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, leite deine heilige Kirche mit ihren Dienern durch deinen heiligen Geist, dass sie bei rechtschaffenen Weide deines allmächtigen und ewigen Wortes erhalten werde, durch das unser Glaube an dich gestärkt und die Liebe zu allen Menschen in uns wachse und zunehme.

R: Herr, erbarme dich.

Verleihe denen, die regieren Gnade und Einigkeit, dass sie nach deinem Willen und Wohlgefallen regieren, damit die Gerechtigkeit gefördert und die Bosheit gehindert wird und wir in Ruhe und gutem Frieden unser Leben als Christen führen können.

R: Herr, erbarme dich.
Gib, dass unsere Feinde und Widersacher bereit werden, mit uns in Frieden und Sanftmut zusam-men zu leben.

R: Herr, erbarme dich. 

Alle, die Trübsal, Armut, Krankheit, Not und Anfechtung sind, auch die um deines Namens willen verfolgt werden, tröste mit deinem heiligen Geist, (dass sie deinen heiligen Willen erkennen und annehmen.)

R: Herr, erbarme dich.
Lass die Früchte der Erde geraten und alles gedeihen, was wir zum Leben nötig haben

R: Herr, erbarme dich. (c)


Vaterunser

Segensbitte

Friedensbitte: Verleih uns Frieden gnädiglich (EG 421)

oder Taizegesang: Nichts soll dich ängsten (EGWü 574)  


Segen

Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus (+) Jesus.  (Phil  4,7)  G: Amen. 


Anhang

 zurVita:

S. Helme, Reformationsgeschichte Württembergs in Portraits, Holzgerlingen 1999, S. 13-48

 https://de.wikipedia.org/wiki/Matthäus_Alber

A. Ringwald, Menschen vor Gott (Bd. III), Stuttgart 1958, S. 326

Stift Urach, Attempto, Ich wags - mit Gott, Urach 1980, S. 31 . 33


Quellen und Vorlagen


Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach Martin Luthers

Übersetzung – revidiert 2017, © 2017, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart 

<ç> Der Entwurf wird in vollem Umfang vorgestellt, doch kann er entsprechend den aktuellen Corona-Regeln gestrafft werden.

[ ] In Klammern gesetzte Stücke können entfallen

a S. Helme, Reformationsgeschichte Württembergs in Portraits, a.a.O, S. 48 

b nach  Württembergische Große Kirchenordnung 1559,  lxxviii

d nach  Württembergische Große Kirchenordnung 1559, lxxxiii