11. November 2013
Martin von Tours (+ 397) (rot) - Bischof nach dem Herzen Gottes
Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.
(Mt 24,40b)
Abendgebet
(mit Elementen der Tagzeitenliturgie bzw. Taizegesängen)
[ Vorspiel ]
Eröffnung (Begrüßung)
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. G: Amen.
Wir gedenken heute des Bischof Martin von Tours, der am 8. November 397 verstorben ist und drei Tage später bestattet wurde, was zu seinen Gedenktag geworden ist . Als Kind römischer Eltern um 350 in Ungarn geboren, verbrachte Martin seine frühen Jahre im italienischen Pavia und danach eine Zeit in der römischen Armee. Einer alten Legende nach begegnete Martin zu der Zeit, als er noch ein Taufbewerber (Katechumne) war, einem Bettler, der ihn im Namen Christi um Almosen bat. Martin zerschnitt mit seinem Schwert seine militärische Kleidung, und gab dem Bettler davon die Hälfte. In der folgenden Nacht erschien Christus dem Martin, bedeckt mit dem halben Mantel, und sagte ihm: "Martin, obwohl erst unterwegs zur Taufe, hat mich bekleidet mit seinem Gewand.“ Diese Begebenheit ist sehr volkstümlich geworden und wird häufig bei Umzügen zu Ehren des Heiligen dargestellt.
[ Zwischen 350 und 353 wurde Martin durch Hilarius von Poitiers zum Priester geweiht, lebte aber - begeistert von den Ideen des ägyptischen Mönchstums - in einer großen Klostergemeinschaft, deren Vorsteher er war. Seine Berufung zum Bischof von Tours nahm er nur unter der Bedingung an, weiter sein asketisches Leben führen zu können. So "populär" Martin im Volk wurde, so unbeliebt war er bei manchen seiner Kollegen im bischöflichen Amt, und zwar seines beibehaltenen einfachen Lebensstiles wegen und weil er Gegner einer gewaltsamen Ausschaltung von häretischen Bestrebungen (Hinrichtung Priscillians 385) war. Allerdings erwies sich als eifriger Missionar unter der heidnischen Landbevölkerung und war immer ein standfester Verteidiger und Unterstützer von Armen und Hilflosen.] So ist er besonders den einfachen Leuten in lebendiger Erinnerung geblieben und zum Patron vieler sozialer Projekte und Einrichtungen geworden. (a)
(oder) Eröffnung
mit Ingressus: Herr, bleibe bei uns (EGWü 781.1 )
oder Taizegesang: Laudate omnes gentes (EG 181.6)
Psalmgebet (gesprochen)
Votum: Halleluja! Wohl dem, der den HERRN fürchtet, der große Freude hat an seinen Geboten.
(Ps 112,1) Psalm 34 - Ich will den Herrn loben allezeit (EG 718)
oder
Psalmodie (gesungen)
Leitvers: Der Engel des Herrn behütet alle, die ihn fürchten
Psalm 34 – Ich will den Herrn loben allezeit (EG Wü 781.2)
Schriftlesung: Jesaja 58,6-12 - Wenn du einen nackt siehst
oder 1. Thessalonicher 5,1-11 - Wir sind nicht von der Nacht
Antwortgesang
mit Responsorium: Herr, dein Wort ist meines Fußes Leuchte (EGWü 781.3)
oder Taizegesang: Oculi nostri ad Dominum Deum (EGWü 787.6)
Evangelium: Matthäus 25, 34-40 - Ich bin nackt gewesen
Stille oder Betrachtung oder Auslegung oder Vita (b)
(Lied: Wohl denen, die da wandeln (EG 295,1-4 )
Lobgesang
Seligpreisungen: Gedenk an uns o Herr, (EG 307)
oder gesprochen: Selig sind, die da geistlich arm sind (EG Wü 760)
oder
Magnificat: Christus, unsern Heiland, ewigen Gott, Marien Sohn ... (EGWü 781.6)
oder Taizegesang: Magnificat (EGWü 573)
Fürbitten
Gott, Ursprung aller Güte, wir danken dir: du hast deinen Diener Martin mit dem Geist der Hingabe bekleidet und ihn in deiner Kirche zum Bischof berufen, um den Glauben in gelebter Liebe zu vertreten. Schenke auch uns die Gnade, dem Beispiel seiner Barmherzigkeit zu folgen und ein wahrer Zeuge deiner Barmherzigkeit zu werden. Wir bitten und rufen: (c)
R: Kyrie eleison.
Wir bitten dich für die Menschen, die ohne Arbeit oder ohne Wohnung sind, für die Flüchtlinge auf den Straßen dieser Welt, für alle, die unter Unrecht und Gewalt leiden. Sei du ihnen nahe, schenke ihnen Zuversicht und Hoffnung, sende Menschen zu ihnen, die ihre Not erkennen, die ihnen deine Liebe bringen und ihnen zum Leben helfen. Wir bitten und rufen:
R: Kyrie eleison.
Wir bitten dich für die Menschen in Krankenhäusern, Heimen oder zuhause, die körperliche oder seelische Not leiden; für alle, die sich allein gelassen sehen, für alle auch, die den Tod vor Augen haben. Mache Menschen bereit, sie zu begleiten, ihnen in Achtsamkeit beizustehen und ihre Einsamkeit zu überwinden. Wir bitten und rufen:
R: Kyrie eleison.
Wir bitten dich auch für alle Menschen, die in pflegenden und betreuenden Diensten tätig sind; für alle im Rettungsdienst Tätigen, für die Männer und Frauen, die für die medizinische Versorgung verantwortlich sind. Gib, dass sie in ihrer täglichen Arbeit nicht überfordert werden und ihr Einsatz geschätzt und anerkannt wird. Wir bitten und rufen:
R: Kyrie eleison.
Wir bitten dich für die Menschen in den Sozialämtern, für die Fachkräfte in den Betreuungsstellen, für alle, die in Kirche, Staat und Gesellschaft besondere Verantwortung tragen für soziale Hilfe und soziale Gerechtigkeit. Auch bitten wir dich für alle, die in der Stille wichtige Dienste tun, bei der Hilfe in der Nachbarschaft oder als Freundschaftsdienst. Wir bitten und rufen:
R: Kyrie eleison.
Segne du, Gott, allen guten Willen; schenke das nötige Feingefühl, wie wir miteinander umgehen können. Lass unser Tun in der Liebe und Freiheit geschehen, die du in uns weckst und schenkst durch Christus, unsern Herrn. (d)
Vaterunser
Segensbitte
mit Schlussstrophe: Lass mich dein sein und bleiben (EG 157)
oder Taizegesang: Bleib mit deiner Gnade bei uns (EGWü 787.8)
Segen [ Nachspiel ]
Quellen und Vorlagen
Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
[ ] Durch Klammern gekennzeichnete Stücke können entfallen
a vgl. Lesser Feasts and Fast, (epicopal), New Yorck 1980, S.372
b etwa mit Informationen aus dem www. Ökumenischen Heiligenlexikon.
c vgl. Lesser Feasts and Fast, (epicopal), New Yorck 1980, S.372
d vgl. Reformierte Liturgie, Wuppertal 1999, S. 261