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1. August 2021


König Salomo (# blau ) Kluger Sohn des David, Geliebter Gottes, Herrscher in Frieden

Dem Salomo war unter den vielen Völkern kein König gleich, und er war seinem Gott lieb, und Gott setzte ihn zum König über ganz Israel. Nehemia 13,26


Zum christlichen "Gedenken der Heiligen" wird häufig auf die "Wolke der Zeugen"" nach Hebräer 12,1 hingewiesen; da sind es eben Abel, Henoch, Noah, Abraham und Sara etc. etc., die namentlich genannt werden. So kann deren Gedenken berechtigterweise auch das „Thema“ für einen Wochen-Gottesdienst in evangelischer Tradition abgeben. (Gerade König David wird in der Confessio Augustana, Art. 21 als ein "Heiliger" angeführt, dessen Beispiel man folgen könne.) Entsprechend werden Vorschläge für eine abendliche Feier (Vesper) mit Elementen aus der Tagzeitenliturgie geboten. 


Abendgottesdienst <ç>


Eröffnung (Begrüßung)

Gelobt sei Gott, der HERR, der Gott Israels, der allein Wunder tut. Gelobt sei sein herrlicher Name ewiglich und alle Lande sollen seiner Ehre voll werden. (Amen.) (Ps 72,28.29) R: Amen

Wir gedenken an diesem Tag des Königs Salomo, der – nach der Darstellung der Bibel – im 10. Jahrhundert v. Chr. Herrscher des vereinigten Königreichs Israel war. Entsprechend dem biblischen Bericht wurde er der dritte König in Israel nach Saul und seinem Vater David. Salomo wird zu diesem Zeitpunkt etwa 20 Jahre alt gewesen sein. seine Regierungszeit wird (in 2. Chr. 9,30) mit 40  Jahren angegeben. Sein Sohn und Nachfolger Rehabeam war zum Zeitpunkt seines Todes 41 Jahre alt (1. Kön. 14,21) Salomo soll das von seinem Vater geschaffene Großreich im Wesentlichen erhalten sowie modernisiert… haben. Salomo, der gemäß alttestamentlicher Quellen auf eine Vergrößerung des Reiches verzichtete, soll die friedlichen Beziehungen erweitert haben. Salomo baute  mehrere Städte im Land aus, vor allem aber ließ er Jerusalem erweitern und erbaute den ersten Tempel für JHWH (siehe Salomonischer Tempel) sowie seinen eigenen Palast (1 Kön 6–7). Er öffnete das Reich gegenüber anderen Kulturen und Religionen, was ihm bei anderen Völkern ein großes Ansehen verschaffte und zeitweise in der Forschung als „salomonische Aufklärung“ bezeichnet wurde. Sprichwörtlich wurde die Übernahme altorientalischer Weisheit unter der Regentschaft Salomos. Traditionell gilt er als Autor der biblischen Schriften: Buch der Sprichwörter, Kohelet, Hoheslied und Buch der Weisheit. Die Zeit der Herrschaft Salomos gilt in der Bibel als eine Zeit des Friedens und des Wohlstandes, charakterisiert durch die Wiedergabe eines Traumgesichts aus dem Anfang seiner Herrschaft: Gott gefiel, dass Salomo sich nicht langes Leben, Reichtum oder Siege über seine Gegner gewünscht hatte, und so gewährte er ihm all dieses zur Weisheit noch dazu 1 Kön 3,5–15 Noch im Neuen Testament gilt seine Herrschaft als Beispiel für ein prachtvolles Leben Mt 6,28–29, Lk 12,27. Anderseits relativiert Jesus im Neuen Testament „Salomos Prunk und Weisheit, indem er feststellt, dass Gott zu mehr fähig ist.“ (vgl. EG 503,2) (a)

[ Lied: Geh aus  mein Herz und suche Freud - EG 503, 1.2.12.13 ]


oder

Eröffnung (Ingressus): Herr, bleibe bei uns (EG Wü 781.1)


Psalmodie (gesungen)

Leitvers:  Bei dir ist die Quelle des Lebens und in deinem Licht sehen wir das Licht.

Psalm 34 Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist (EGWü 780.3)

oder - mit dem Evangelischen Tagzeitenbuch

Leitvers: Selig, die in deinem Hause wohnen, die loben dich immerdar.

Psalm 84 -  Wie lieblich sind mir deine Wohnungen (TZB 72)


oder Psalmgebet (gesprochen)

Leitvers:: Gott gab Salomo sehr große Weisheit und Verstand und einen Geist, so viel, wie Sand am Ufer des Meeres liegt .1.Kön 5,9

Psalm 84 -Wie lieblich sind mir deine Wohnungen , HERR Zebaoth (EG.E72 / EG 734)


Tagesgebet 

Beten wir in der Stille zum heiligen Gott, von dem alles Gute und Vollkommene stammt: - Stille -

Erleuchte uns, erbarmender Gott, und lass uns erkennen, was recht ist. Stehe uns bei mit deiner Hilfe und leite uns, es auch freudig zu tun, den Menschen zum Wohl und dir zur Ehre durch Jesus Christus, unsern Bruder und Herrn. (b)


Lesung (Altes Testament): Aus dem 2. Buch der Chronik im 1. Kapitel, 7-13: Salomos Bitte

Antwortgesang: Ich suche dich, Herr, von ganzem Herzen … (EG Wü 780.5)


Lesung (Neues Testament): Aus dem Brief des Jakobus im 3. Kapitel, 13-18: Wer ist weise?


Antwortgesang: Herr, dein Wort ist meines Fußes Leuchte (EG Wü 781.3)


Auslegung oder Betrachtung (c)


Lied: Wie lieblich schön, Herr Zebaoth - EG 282, 1.4-6 


[ Canticum (d)

Leitvers: Der Herr hat uns aufgerichtet eine Macht des Heiles...

Benedictus: Gelobt sei der Herr, der Gott Israels (EGWü 779.6)

 

Fürbitten

Großer Gott. Du lädst uns ein zu dir im Gebet mit unseren Freuden und unseren Sorgen zu kommen. Voll Vertrauen wenden wir uns an dich mit unserem Dank und unseren Anliegen. Wir bitten:

R: Kyrie eleison.

Wir leben hier in Wohlstand und Frieden; aber viele in unserer Welt erfahren täglich Hunger und Armut, Unrecht, Gewalt und Blutvergießen. Störe uns, wenn wir das Elend übersehen. Lass uns zu mutigen Helferinnen und Helfern im Einsatz für Gerechtigkeit und zur Überwindung von Not werden.Wir bitten:

R: Kyrie eleison.

Wir haben Arbeit und Einkommen, mit dem wir unser Leben sichern können. Lehre uns, solidarisch zu sein mit Menschen, deren Existenz bedroht ist. Lass uns verantwortlich umgehen mit unserem Können, unserem Hab und Gut und allem, was uns überkommen ist. Wir bitten:

R: Kyrie eleison.

Mit Freude und Begeisterung können wir die Möglichkeiten nutzen, die uns die wissenschaftliche und technische Entwicklung beschert hat. Öffne uns die Augen, wo Gefahren drohen und lass uns erkennen, wo Grenzen gesetzt werden müssen. Wir bitten:

R: Kyrie eleison.

Du hast uns die Natur als deine gute Schöpfung anvertraut, um sie zu bebauen und zu bewahren. Erinnere uns immer wieder an deinen Auftrag, wo wir selbstherrlich werden, und wehre allen Versuchen, wenn wir nachlässig mit deiner Gabe umgehen. Wir bitten:

R: Kyrie eleison.

Du hast uns im Glauben über viele menschliche Grenzen und Unterschiede hinweg verbunden und lässt uns große Fülle und Vielfalt erleben. Bewahre uns vor Überheblichkeit, Misstrauen und Überheblichkeit. Überwinde alle Enge der Gedanken und allen Starrsinn. Mache deine Kirche zu einem Werkzeug der Versöhnung und des Friedens. Wir bitten: (e)

R: Kyrie eleison.


Vaterunser


[ Friedenswunsch: Schalom chaverim (EG 434)

oder ein anderer passender Gesang


Segen

Der HERR wird seinem Volk Kraft geben.

R: Der HERR wird sein Volk segnen mit FrIeden. Ps 29,11


Vita

Als Lebensdaten  werden für Salomo angegeben, dass er 990 v.Chr. in Jerusalem geboren und 931 v.Chr. in Jerusalem gestorben ist. Um 965 v. d. Z. übernahm Salomo als König die Herrschaft über den israelitischen Staat.… Dieser Staat jedoch - als heterogenes Gebilde - musste äußere und innere Feinde fürchten und es kam zu vielen Auseinandersetzungen und Aufständen. Nachdem Salomo seine letzten Gegner besiegt hatte (, indem er seinen Halbbruder Adonija hatte ermorden lassen), war die Herrschaft fest in seiner Hand und eine friedliche Epoche folgte. - Salomo mochte es, als ein Monarch und Staatsmann orientalischen Stils zu erscheinen. Er sammelte lieber Reichtümer als Kriege zu führen und versuchte stets diplomatisch vorzugehen. Besonders widmete sich Salomo dem Ausbau von Handel und Gewerbe. Dabei spielte die günstige geographische Lage des Reiches eine wichtige Rolle. In Israel kreuzten sich entscheidende Handelsrouten, zum Beispiel die zwischen Ägypten und Mesopotamien und Syrien und Südarabien. Gute und enge kulturelle und ökonomische Verbindungen bestanden zu den Phönizieren. Auch die vielen ausländischen Frauen in Salomos Harem lassen auf gute Beziehungen zu den betreffenden Ländern schließen….König Salomo war berühmt geworden für seine Weisheit, die auch in der Bibel immer wieder betont wird. Deutlich wird diese sprichwörtliche Weisheit in einer kleinen Geschichte. (vgl. das Salominische Urteil nach 1. Könige 3,16 ff)… Weiterhin entfaltete sich unter Salomo die königliche Macht und Pracht. Die Hauptstadt des Reiches wurde erheblich erweitert, was Symbolcharakter besitzt. Dazu zählt auch der oben bereits erwähnte Ausbau des Handels und Gewerbes und die damit verbundene Ansammlung von Reichtümern. Ebenso gewährte er dem Land lange Zeit Frieden und Ruhe. - Außerdem entwickelte sich während der Herrschaft Salomos eine rege Bautätigkeit. Der Erste Jerusalemer Tempel entstand zwischen 962 und 955 v. Chr. Die Entstehung des ersten jüdischen Zentralheiligtums ist geheimnisumwittert. Nach einer kabbalistischen Legende sollen sich die Steine des Bauwerks freiwillig aus dem Steinbruch gelöst haben und sich auch selbst auf dem Tempelberg aufeinander gelegt haben. Im Tempel fanden lediglich Opfergottesdienste statt. Nur dem Hohepriester war es erlaubt einmal im Jahr das Allerheiligste zu betreten. Mit dem Bau des Tempels wurde Salomo Gründer und Schirmherr des Tempelkultes. - (Der Aufbau des Tempels ist im 1. Buch der Könige 6 und 2. Chronik 2 genau beschrieben:.. .Das Allerheiligste wurde nur von den Hohepriestern am Versöhnungstag, Jom Kippur, betreten. In ihm befanden sich die Bundeslade mit den 10 Geboten und die beiden Cherubim, welche die Tafeln bewachten)… Am Ende der Salomogeschichte wird oft von einem Niedergang seiner Macht gesprochen. Die hohen Steuern und Frondienste, welche für die vielen Bauvorhaben des Königs geleistet werden mussten, schürten den Unmut der Bevölkerung. In einem Adligen namens Jerobeam entstand ihm ein gefährlicher innenpolitischer Gegner. Außerdem bedrohten edomitische und aramäische Widersacher seine außenpolitische Macht. - Um 926 v. d. Z. starb König Salomo und sein Sohn Rehabeam übernahm die Herrschaft. Schon bald musste der neue König merken, dass er das Reich seiner Väter nicht bewahren konnte. (c) Im Buch Jesus Sirach heißt es über ihn: Dass Gott trotz seiner Verfehlungen zu Salomo hielt (wogl auch aufgrund der Verheißungen an David): „Der Herr ließ nicht ab von seiner Barmherzigkeit und hob seine Verheißungen nicht auf und rottete die Nachkommen seines Auserwählten nicht ganz aus; er raffte die Söhne dessen nicht hinweg, der ihn geliebt hatte, sondern behielt einen Rest übrig aus Jakob und eine Wurzel von David.“ Sir 47,22 Dennoch wird Salomo deutlich kritisiert: „Du gabst deine Lenden den Frauen hin und ließest dich von deinem Körper beherrschen. Du beflecktest deine Ehre und entweihtest deinen Samen, sodass der Zorn über deine Nachkommen erging und sie wegen deiner Torheit gestraft wurden und zwei Reiche entstanden und aus Ephraim ein abtrünniges Königreich wurde.“Sir 47, 19-21 So heißt es über seinen Nachfolge: Salomo hinterließ das Reich „aus seiner Nachkommenschaft den Dümmsten aller Leute, einen Narren ohne jeden Verstand: Das war Rehabeam, der das Volk abtrünnig machte durch seinen Ratschluss. Und daneben Jerobeam, der Sohn Nebats, der sich verging an Israel und Ephraim auf den Weg der Sünde führte. Und ihre Sünden wurden so zahlreich, dass sie zuletzt aus ihrem Lande vertrieben wurden. Und sie trachteten nach jeder Art von Frevel, bis die Strafe über sie kam. Sir 47,23-27


Quellen und Vorlagen


Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach Martin Luthers

Übersetzung – revidiert 2017, © 2017, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart 

# als eigenständige liturgische Farbe für das Gedenken alttestamentlicher Gestalten könnte das adventliche Blau (der Erwartung) verwendet werden, wie es in der schwedischen und finnischen Kirche sowie in einer Reihe amerikanischer Denominationen (z.B. Lutheraner) gebräuchlich ist 

<ç> Der Entwurf wird in vollem Umfang vorgestellt, doch kann er entsprechend den aktuellen Corona-Regeln gestrafft werden.

[ ] Durch Klammern gekennzeichnete Stücke können entfallen

a vgl. www. judentum Geschichte

b  vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch (UEK/VELKD), Bielefeld / Leipzig 2020, S. 375

d vgl. http://www.judentum-projekt.de/geschichte/altertum/salomo/index.php

vgl. H.Bedford-Strohm(Hg), Die Personen der Bibel - Salomo, München 2016, S. 84 ff

d Die Verwendung des Benedictus als Canticum auch in diesem Abendgottesdienst legt sich nicht nur durch die ausdrückliche Erwähnung Davids nahe, sondern dass in der ostkirchlichen Tradition Johannes der Täufer als Repräsentant des ersterwählten Gottesvolkes gesehen wird (vgl. Deisis).

e vgl. U. Burkhardt / E. Herrmann (Hg), Neue Gebete für den Gottesdienst V, München 2019,

S. 240