Text als RTF-Dokument herunterladen

10. Juli 2009


Johannes Calvin  (rot) Lehrer und Reformator der Kirche 

Die da lehren, werden leuchten wie des Himmels Glanz, und die viele zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und ewiglich. Dan 12,3 


Aus Anlass des 500sten Geburtstages: Vorschlag für einen abendlichen Gottesdienst (Vesper) mit Elementen aus der Tagzeitenliturgie. Durch einen Stern * gekennzeichnete Stücke können entfallen. 


Eröffnung (Begrüßung)

Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht, der Treue hält ewiglich und nicht loslässt das Werk seiner Hände. Ps 124,8; 146,6; 138,8b. 

Amen.

Gewöhnlich ist der liturgische Gedenktag von überzeugenden Gestalten des Glaubens deren Sterbetag, gilt dieser doch als Geburtstag zum ewigen Leben -. Wenn vor 500 Jahren der Genfer Reformator Johann Calvin geboren wurde und 2009 weltweit ein Calvin-Jahr (a) begangen wird, kann es auch Anlass sein für ein Gedenken am 10. Juli, seinem „irdischen“ Geburtstag. In der Einleitung zu einem Lebensbild heißt es: „Johannes Calvin gehört zu den großen Christen, mit Recht steht sein Name als Mahnung und Verpflichtung über den reformierten Kirchen und Gemeinden in aller Welt, und sein Wirken ist der Christenheit tief eingeprägt. Er war ein Charakter von hoher Majestät, ein Kämpfer von ungemeiner Schärfe und zugleich ein Mensch mit einem tieffühlenden Herzen, der viel Vertrauen und Freundesliebe fand und wundersam zu trösten wußte. Man kann bestimmte Züge seines Wesens tadeln und Maßnahmen seines Wirkens mißbilligen: an seiner tiefgründigen Frömmigkeit, an seiner großartigen Selbstverleugnung und an dem verzehrenden Willen, Gottes Werk in der Welt zu wirken, ist nicht zu mäkeln. Sein Wappen, Sinnbild seines Wesens, zeigt eine Hand, die Gott ein brennendes Herz darreicht.“(b)


(oder)

Eröffnung (Ingressus)

Herr, bleibe bei uns;

R: denn es will Abend werden und der Tag hat sich geneiget.

Gott gedenke mein nach deiner Gnade.

R: Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste,

R: wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja. (c) (cf ErG 586)


* Luzernar

Ausgehend von der Osterkerze (oder einer Kerze am Altar) werden alle Lichter in der zuvor (sonst) noch unbeleuchteten Kirche entzündet.


Lied:  Nun danket Gott, erhebt und preiset (EG 290,1.2.5.7 /  ErG 66,1.2.5.7 / EmG 30,1.2.5.7)


* Danksagung über dem Licht

(Der Herr sei mit euch

R: und mit deinem Geiste.

Lasst uns danksagen und Gott preisen.

R: Das ist würdig und recht. )

Gepriesen seist du, Gott, ewige Güte /

Grund allen Lebens, König der Welt:

+  Mit Tag und Nacht hältst du deinen Bund und deine Ordnungen:

Täglich bietest du uns in deiner Schöpfung Himmels und der Erden

+  ein Schauspiel dar von deiner Macht und Weisheit, deiner Güte und Treue.

Wir bitten dich aber, lehre uns, unsern Geist noch höher zu erheben,

+  zu dem Gut der Hoffnung, das droben auf uns wartet.

Verleihe, dass wir in allem Wechsel und der Unruhe dieser Welt 

+  unsere Zuversicht dennoch unerschütterlich auf dich richten.

Lass uns in allem, was geschehen mag,

+  die feste Gewissheit haben, dass du unser Vater bist

und uns einmal zu jener seligen Ruhe bringen wirst,

die uns erworben ist durch das Blut deines eingeborenen Sohnes,

+  Jesus Christus, der mit dir lebt in ewigem Licht. (d)

R: Amen.


Psalm (gesungen)

Antiphon:  Erbarme dich meiner, Herr

Psalm 91:  Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt (EGWü 782.4)

oder Psalmlied (nach Ps 33): Nun freuet euch in Gott ihr Frommen (ErG 25,1-4)


oder

Votum und Psalm (gesprochen)

O welch eine Tiefe des Reichtums, beides der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unbegreiflich sind seine Gerichte und unerforschlich seine Wege! Denn „wer hat des Herrn Sinn erkannt oder wer ist sein Ratgeber gewesen?“ Oder „wer hat ihm etwas zuvor gegeben, dass Gott es ihm vergelten müsste?“ Denn von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge. Ihm sei Ehre in Ewigkeit. Amen.

Röm 11,33-36

Psalm 119 - Wohl denen, die ohne Tadel leben - EG 748 / EmG 711

oder Psalm 115 - Nicht uns, DU, nicht uns - ErG 134


* Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott:

Allmächtiger Gott. Du hast uns durch deinen Diener Johannes Calvin zur Anerkennung deines ewigen Willen geführt und in der Gewissheit bestärkt, daß du ein gnädiger Vater den Elenden bist, die mit Gebet und Flehen ihre Zuflucht nehmen zu deiner Gnade. Richte uns auf zu der Hoffnung des ewigen Heiles, das uns bereitet ist durch das Blut deines eingeborenen Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn.(e)


Lesung (Altes Testament):  Sprüche 16,1-9 - Der Herr allein lenkt


Respons: Weise mir, Herr, deinen Weg (EGWü 779,3)

oder eine passende Liedstrophe


Lesung (Neues Testament): Epheser 1, 3-10 - In Christus hat uns Gott erwählt


Respons:  Herr, dein Wort ist meines Fußes Leuchte (EGWü 781.3)  

oder eine passende Liedstrophe


Betrachtung:  Vita (s.Anhang) oder ein Text von Calvin  oder eine eigene Betrachtung (f)


Hymnus: Calvin-Hymne: Leute Gottes, lauscht (People of the Lord) (g)

oder: Nun saget Dank und lobt den Herren - EG 294,1.2.4 / ErG 75,1.2.4


* Canticum:  Magnificat - Christus, unsern Heiland ...  EG Wü 781.6

oder gesprochen:  Meine Seele erhebt den Herrn - EGWü 761 / EmG 724

oder:  Meine Seele erhebt IHN - ErG 586 

oder in Liedform: Hoch hebt den Herrn mein Herz - EG 309,1-4 / ErG 1,1-4


Fürbitten

Allmächtiger Gott, himmlischer Vater, du hast verheißen unsere Bitten zu erhören, die wir im Namen deines Sohnes Jesus Christus vor dich bringen. Er hat uns zugesagt, dass er mitten unter uns sein und als unser Fürsprecher vor dir eintreten will, um uns alles zu erwirken, dessen wir auf dieser Erde bedürfen. (Wir rufen zu dir:

R:  Herr, erbarme dich.)

Vergib uns aus Gnaden unsre Sünden um deiner unendlichen Freundlichkeit willen. Richte und erhebe unsre Gedanken und Wünsche so zu dir, dass wir dich von ganzem Herzen suchen und anrufen und ganz auf dein Wohlgefallen und deinen Willen achten, der allein weise ist. (Wir rufen zu dir:

R:  Herr, erbarme dich.)

Allen, die regieren und denen die Verwaltung des Rechtes übertragen ist, schenke deinen Geist. Gib, dass sie danach trachten, Christus zu dienen und sein Reich unter ihrer Herrschaft aufzurichten und dein Volk - Geschöpfe deiner Hand und Schafe deiner Weide - geführt und regiert werden, wie es dir wohlgefällt. (Wir rufen zu dir:

R:  Herr, erbarme dich.)

Lass uns hier und die Christenheit auf der ganzen Erde in gutem Frieden und Ruhe bewahrt werden, dass wir dir heilig und ehrbar dienen und befreit und sicher ohne alle Furcht vor Feinden, dich loben können mit unserm ganzen Leben. (Wir rufen zu dir:

R:  Herr, erbarme dich.)

Alle Hirten, denen die Seelsorge und Verkündigung des Evangeliums anvertraut ist, leite durch deinen Heilgen Geist, dass sie als treue Diener zu deiner Ehre wirken. Bewahre alle deine Gemeinden vor denen, die nur nach eigenen Nutzen und Ruhm streben, statt allein deinen heiligen Namen zu erheben und das Heil deiner Herde zu suchen. (Wir rufen zu dir:

R:  Herr, erbarme dich.)

Weil du willst, dass man dich erkenne als den Heiland der ganzen Welt durch die Versöhnung, die Christus erwirkt hat, lass alle diejenigen auf den Heilsweg geführt werden, die dich noch nicht kennen und in der Finsternis und Gefangenschaft des Irrtums und der Unwissenheit leben. (Wir rufen zu dir:

R:  Herr, erbarme dich.)

Wir befehlen dir alle, die heimgesucht sind durch Kreuz und Trübsale, durch Armut, Gefängnis, Krankheit, Vertreibung, leibliche Beschwernisse und Anfechtungen des Geistes. Gib dich ihnen in ihrem Leiden zu erkennen. Lass sie in der Hinwendung zu dir vollen Trost empfangen und von allem Übel befreit werden. (Wir rufen zu dir:

R:  Herr, erbarme dich.)

Lass uns, die wir hier um dein Wort versammelt sind, ehrlich sein mit uns selbst und unser Elend erkennen, dass wir von uns aus dein Reich nicht ererben können, sondern angewiesen bleiben auf deine Gnade. Deshalb übergeben wir uns mit all unserer Liebe und unserem ganzen Vertrauen deinem Sohn Jesus Christus, dem einzigen Heiland und Erlöser. Lass ihn in uns wohnen, dass wir zu einem besseren Leben erneuert werden. (Wir rufen zu dir:

R:  Herr, erbarme dich.) (h)


Vaterunser


Schlussgesang: Gott Vater, dir sei Dank gesagt (EG 180 / ErG 354)

 

Segen


Anhang


Vita des Johannes Calvin 

Johannes Calvin war der Sohn des Generalprokurators des Domkapitels von Noyon und ist dort am 10. Juli 1509 geboren. Er studierte in Paris zuerst Theologie, ging dann aber zur Rechtslehre (Jurisprudenz) über, wo er 1533 mit den reformatorischen Lehren Martin Luthers in Berührung kam. Von seiner Bekehrung zum Protestantismus bekennt er in einem Gebet  „wie durch einen plötzlichen Lichtstrahl erkannte ich, in welchem Abgrund von Irrtümern ich mich befunden hatte. So tat ich, o Herr was meine Pflicht war, und begab mich, erschreckt und mit Tränen mein früheres Leben verdammend, auf deinen Weg”.  Nach  dem misslungenen Versuch an der Sorbonne der evangelischen Lehre Eingang zu verschaffen, musste er Frankreich 1535 verlassen. Er predigte heimlich die neuen Lehren, entkam nur knapp einer Verhaftung, war immer wieder auf der Flucht und unternahm Reisen in die Schweiz und nach Italien.  Auf seiner Flucht kam er 1535 nach Basel, wo er zum ersten Mal auf Heinrich Bullinger und Guillaume Farel traf. 1536 gab er in Basel seine Institutio Christianae religionis (dt. „Unterweisung in der christlichen Religion“) in erster Fassung heraus, die er ständig weiter entwickelt und der er 1559 die endgültige Gestalt gegeben hat. Es ist eine klassische Darstellung reformatorischer Lehre; in deren Vorwort wandte er sich an den französischen König, um den Vorwurf revolutionärer Gesinnung der Evangelischen zu widerlegen und um Toleranz und das Ende der blutigen Verfolgung seiner Glaubensgenossen zu werben. Ähnlich der Einteilung in Luthers Katechismus behandelt Calvin 1. das Gesetz, 2. den Glauben, 3. das Gebet, 4. und 5. die Sakramente, 6. die christliche Freiheit, die Macht der Kirche und die Aufgaben der Politik. Darin findet sich bereits manches, was für Calvins Theologie charakteristisch ist: Gott erhält und schützt die von ihm erschaffene Welt und regiert sie bis ins einzelne mit seiner Vorsehung (I.16)
 oder: Von der ewigen Erwählung, kraft deren Gott die einen zum Heil, die anderen zum Verderben vorbestimmt hat(III,21) Diese Schrift, von der Calvin meinte, „ es ist mehr Gottes Werk als das meinige“ wurde 2 1/2 Jahrzehnte später, im November 1552 vom Genfer Magistrat  zur allein gültigen Lehre erklärt, „eine heilige Doktrin, der niemand widerspechen soll“. Im Sommer 1536  hatte die besondere Beziehung Calvins zu Genf begonnen. Auf einer seiner Durchreisen hielt der dortige Prediger Guillaume Farel fest und beschwor ihn mit eindringlichen Worten, sich dort für die Sache der Reformation einzusetzen. „Du schützt deine Studien vor,“ rief Farel dem Widerstrebenden zu, „aber im Namen des allmächtigen Gottes verkündige ich dir: Gottes Fluch wird dich treffen, wenn du seinem Werke die Hife versagst und dich mehr suchst als ihn.“ Calvin meinte so durch die Hand Gottes an diesen Auftrag gebunden und an den Ort gebannt zu sein, von dem er gern geflohen wäre. Er erarbeitete eine Gemeindeordnung mit strenger Kirchenzucht, die auf heftige Widerstände stieß. 1538 wurden er und Farel aus Genf verwiesen, da sie der gesamten Gemeinde das Abendmahl versagten. Dies war eine Protestaktion der beiden als Reaktion auf die Tatsache, dass der Genfer Rat einige Rituale und Bräuche (Taufbecken oder Hostie beim Abendmahl) einführen wollte, um damit der verbündeten Stadt Bern zu gefallen. So  kam Calvin 1538 nach Straßburg, wo er eine biblische Professur innehatte und die französische Flüchtlingsgemeinde betreute. Durch Kontakt mit dem dort ansässigen Martin Bucer  wurde Calvin in seiner Theologie geprägt, beispielsweise in der Prädestinationslehre, im Abendmahlsverständnis und in der Vierämterlehre. 1541 holte man Calvin jedoch zurück nach Genf, nachdem er einen Antwortbrief an den katholischen Bischof geschrieben hatte, der die Genfer Gemeinde bewegen wollte, wieder zum alten Glauben zurückzukehren. Der Rat hatte darauf nicht zu antworten gewusst. Beeindruckt von Calvins Antwortbrief rief ihn der Rat nach Genf zurück, wo er im September 1541 eintraf. Im November nahm der Rat der Stadt die von Calvin erarbeitete Kirchenordnung an; sie sah vier kirchliche Ämter vor: Pastoren für Predigt und Seelsorge, Doktoren für den Unterricht. Älteste für die Kirchenzucht und Diakone für die Armenpflege. Das “Konsistorium” aus Pastoren und 12 Ältesten überwachte das Leben der Bürger und übte die Kirchenzucht aus. 1542 erschien Calvins Liturgiebuch über die Formen des Betens und Singens, die Sakramente und die Trauung, 1545 der überarbeitete “Genfer Katechismus” mit 373 Fragen und Antworten. 

Besonders der Genfer Adel leistete Widerstand gegen die strenge Kirchenzucht, die dennoch strikt gehandhabt wurde: der Rektor des Gymnasiums musste wegen Abweichungen von Calvins Lehre von der Prädestination vom Amt zurücktreten; der Arzt und ehemalige Karmelitermönch Bolsec wurde verbannt, der auf der Flucht vor der Inquisition in Genf Schutz suchende Antitrinitarier Michael Servet zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt. Calvins Arbeit wurde nach und nach nicht nur in Genf anerkannt, obwohl er noch bis 1555 stark umstritten war. Aber selbst danach war er zwar kirchlich äußerst einflussreich, aber nicht direkt an der politischen Macht beteiligt. Deshalb ist die Verfolgung der Häretiker im calvinistischen Genf nicht allein Calvin anzulasten. So befürchteten die weltlichen Behörden von Genf politische Schwierigkeiten, wenn sie ein nicht-trinitarisches Bekenntnis zugelassen hätten. Deshalb drangen sie bei Servet auf Härte, worin sie die eingeholten Stellungnahmen anderer reformierter Städte bestärkten. Calvin selbst war durchaus der Überzeugung, dass diese Verurteilung rechtens sei. 1559 gründete Calvin die Genfer Akademie, die zur Hochschule des Calvinismus wurde. 1564 nach jahrelanger Krankheit - wohl mitbedingt durch ständige Überforderung - starb Calvin in Genf. Sein Grab befindet sich auf dem Cimetière des Rois im Genfer Stadtteil Plainpalais. Er selbst bekennt am Ende seines Lebens: "Ich habe viele Schwächen gehabt, die Ihr ertragen mußtet, und selbst all das, was ich getan habe, ist im Grunde nichts wert. Die schlechten Menschen werden diesen Ausspruch bestimmt ausschlachten. Aber ich wiederhole noch einmal, daß all mein Tun nichts wert ist und ich eine elende Kreatur bin. Ich kann allerdings wohl von mir sagen, daß ich das Gute gewollt habe, daß mir meine Fehler immer mißfallen haben und Gottesfurcht in meinem Herzen Wurzeln geschlagen hat. Ihr könnt es bestätigen, daß mein Bestreben gut gewesen ist. Darum bitte ich Euch, daß Ihr mir das Schlechte verzeiht. Wenn es aber auch etwas Gutes gegeben hat, so richtet Euch danach und befolgt es!"(i) 

Calvins Lehre beinhaltete auch den bedeutsamen Punkt, dass Menschen an ihrer Fähigkeit zu strengster Pflichterfüllung sehen könnten, ob sie zum Heil vorausbestimmt seien. Obwohl Calvin mit dieser  Prädestinationslehre eigentlich die Allmacht Gottes und die Bedeutungslosigkeit des menschlichen Willens betonte (innere Religiosität), begünstigte sie in Verbindung mit der strengen Moral und Kirchenzucht (äußere Religiosität), die er in Genf einführte, jenes Arbeitsethos, das die Grundlage für das Gewinnstreben im Kapitalismus bildete. Die auf den ersten Blick überraschenden und nicht eben geradlinigen Zusammenhänge wurden erst 1904 vom deutschen Wirtschaftswissenschaftler und Soziologen Max Weber (1864–1920) aufgewiesen und in seinem Werk „Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus“ beschrieben, sind heute aber umstritten. (k)


In einem Gebet bittet Johannes Calvin:

Mit deinem Urteil, o allmächtiger Gott, stehen und fallen wir. Gib, dass wir uns unserer Schwachheit und Ohnmacht bewusst sind. Lass uns immerdar bedenken, dass unser Leben wie ein Schatten ist, ja, dass wir nichts sind ganz und gar. Lass uns lernen, in dir allein zu ruhen und von dir allein und deinem Wohlgefallen abhängig zu sein. In deiner Hand liegt es, das Werk unseres Heils anzufangen und zu vollenden. Da gib, o Gott, dass wir uns mit Furcht und Zittern dir unterwerfen und deiner Berufung auch fernerhin folgen. Verleihe, dass wir dich stets anrufen und alle unsere Sorge auf dich werfen, bis wir endlich allen Gefahren entronnen sind und zu jener ewigen seligen Ruhe kommen, die uns erworben ist durch das Blut deines eingeborenen Sohnes. (l)



Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

EG = Evangelisches Gesangbuch; Wü = Ausgabe für Württemberg, 1996

ErG =Gesangbuch der Evangelisch-reformierten Kirchen der deutschsprachigen Schweiz, 1998

EmG = Gesangbuch derEvangelisch-methodistischen Kirche, 2002

a) siehe www.calvin09.org

b) J.Erb, Die Wolke der Zeugen, 2. Bd., Kassel 1954, S. 247f.

c) Ingressus der Vesper (EG Wü 781.1) / andere Fassung (ErG  586)

d) vgl. W.Dahm (hg), Johannes Calvin, Gebete zu den Vorlesungen über Jeremia und Hesekiel, 2. Aufl., München 1935, S. 22

e) vgl. Calvin-Studienausgabe Band 2: Gestalt und Ordnung der Kirche,  E. Busch u.a. (hg), Neukirchen-Vluyn 1997, S. 299)

f) hier könnte auch eine der prämierten Predigten zum Calvinjahr mit den dazu gehörenden Texten statt der hier angegebenen Lesungen vorgetragen werden siehe www.calvin09.org

g) siehe www.calvin09.org

h) nach der Genfer Gottesdienstordnung von Calvin (1558) - stark gekürzt - vgl. E.Wolf/M.Albertz (hg), Kirchenbuch - Ordnungen für die Versammlungen der nach Gottes Wort reformierten Gemeinden deutscher Zunge, München 1941, S. 94 ff. 

i) vgl. W.Dahm (hg), Johannes Calvin, Gebete zu den Vorlesungen über Jeremia und Hesekiel, 2. Aufl., München 1935, S. 11

k) Dieser Artikel basiert auf Informationen aus dem www. Ökumenischen Heiligenlexikon sowie dem Artikel Johannes Calvin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste d er Autoren verfügbar. 

l) vgl. W.Dahm (hg) Johannes Calvin, Gebete zu den Vorlesungen über Jeremia und Hesekiel, 2. Aufl., München 1935, S. 11