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29. Juni 2012 


Apostel Petrus und Paulus  (rot) -  Botschafter an Christi Statt 

Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße der Freudenboten, die da Frieden verkündigen, Gutes predigen, Heil verkündigen, die da sagen zu Zion: Dein Gott ist König. Jes 52,7



Predigttext(Evangelium): Matthäus 16,13-19 (I)  Die Schlüssel des Himmelreiches

Prophetie: Jeremia 16,16-21 (III)  Siehe ich will viele Fischer aussenden 

Epistel: Epheser 2,19-22 (II)  Erbaut auf den Grund der Apostel 

 


Eröffnung (Begrüßung)

Gnade sei mit uns und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus. Amen.

 Der heutige Festtag, der den Aposteln Petrus und Paulus gewidmet ist, taucht im Jahr 354 - also vor mehr als 1.700 Jahren - im römischen Staatskalender auf. Sie sind zusammen die großen Patrone dieser Stadt. Der Überlieferung nach soll Petrus einige Jahre in Rom Bischof gewesen und um 64 bzw. 67 unter Kaiser Nero gekreuzigt worden sein. Paulus könnte um das Jahr  60/61nach Rom gekommen sein, wie es die Apostelgeschichte andeutet. Wann er hingerichtet wurde, ist nicht gesichert, doch soll er vor der Stadtmauer Roms enthauptet worden sein. „Dieser Tag ist durch das Leiden der Apostel Petrus und Paulus geheiligt“, sagte der Kirchenvater Augustinus in einer Predigt. Das muss nicht unbedingt eine „Gleichzeitigkeit“ bedeuten. Da gibt es auch bei Augustinus eine leise Skepsis gegenüber der Legende. Aber er meint: „Die zwei Apostel ... waren eins. Hätten sie auch an verschiedenen Tagen gelitten, wären sie dennoch eins gewesen. Petrus ging voraus, Paulus folgte. Wir feiern das Fest der Apostel, es ist uns heilig durch ihr Blut. Lasst uns ihren Glauben lieben, ihr Leben, ihre Mühe, ihre Leiden, ihr Bekenntnis, ihre Verkündigung.“  (a) 


Votum und Psalm (gesprochen)

Christus spricht zu seinen Aposteln: Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird und werdet meine Zeugen sein (in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und) bis an das Ende der Erde. Apg 1,8

Psalm 22 II -  Ich will deinen Namen kundtun meinen Brüdern (EG 710)


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der will, dass alle Menschen das Heil erlangen: - Stille - 

Gott, unsere Zuversicht und Stärke, du erhältst deine Kirche und erneuerst sie durch deinen Geist. Gib deiner Christenheit Einigkeit und Mut, in vielen Stimmen den einen Glauben zu bekennen und dich allein zu rühmen durch Jesus Christus, unseren Herrn. (b)

oder

Herr Jesus Christus, du hast uns die Apostel Petrus und Paulus mit ihren verschiedenen Gaben als Zeugen des einen Glaubens gegeben. Verleihe, dass wir durch ihre Botschaft erweckt, in Treue und Eifer ihnen nachfolgen, dich zu bekennen als den Retter der Welt, dich, den Sohn des lebendigen Gottes in Zeit und Ewigkeit. (c)


Bekenntnis

Dem vernommenen Wort Gottes lasst uns Antwort gegeben durch unseren Glauben. Reihen wir uns ein in die Schar der Zeugen seit den Tagen der Apostel. Loben wir Gott in unserem Bekenntnis:

Apostolische Glaubensbekenntnis - Ich glaube an Gott, den Vater (EG Wü 686)


oder Credolied:  Wir glauben all an einen Gott (EG 183,1-3)


oder Hymnus 

Der HERR lässt sein Heil kundwerden; vor den Völkern macht er seine Gerechtigkeit offenbar. Ps 98,2  Im Vertrauen auf Christi Verheißung glauben und bezeugen wir:

Seligpreisungen  -  Selig sind, die da geistlich arm sind (EG Wü 760)


oder Seligpreisungen- Gedenk an uns , o Herr (EG 307)


Fürbitten

Gott, du Quelle der Liebe und des Erbarmens, auf dem Fundament der Apostel und Propheten hat Christus seine Kirche erbaut. Durch ihn rufen wir dich an:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten für (N.N. und) alle im bischöflichen Amt. Lass sie wie Petrus ihren Dienst als Hirten in Liebe und Treue ausrichten. Wir rufen:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten für alle, die das Evangelium verkünden: Gib ihnen den heiligen Eifer deines Dieners Paulus. Wir rufen:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten für die Menschen in den Völkern der Erde: Schenke ihnen deinen Geist, dass sie in Christus den Weg, die Wahrheit und das Leben erkennen. Wir rufen:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten für unsere Gemeinde(n) hier in N.: Hilf uns zu verstehen, was die Lehre der Apostel uns in der Gegenwart sagen will. Wir rufen:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten für alle, die leiden, die in Zweifel geraten, die verfolgt werden: Mache sie dessen gewiss, dass deine Gnade genügt, was immer geschieht. Wir rufen:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten für die Sterbenden und Verstorbenen: Nimm sie auf in dein himmlisches Reich, wo dich die Engel, Apostel und Heiligen auf ewig loben. Wir rufen:

R: Kyrie eleison.

Du unser Gott, lass uns deinem Evangelium folgen und zur Vollendung des Lebens finden durch Christus, unsern Herrn und Meister, jetzt und in Ewigkeit. (d)


Friedensbitte: Verleih uns Frieden gnädiglich (EG 421)


Sendungswort

Gott gebe euch viel Gnade und Frieden durch die Erkenntnis Gottes und Jesu, unseres Herrn! 2.Petr 1,2

*


Eingeständnis und Zusage

In der Nachfolge Jesu werden wir oft Wege geführt, wohin wir nicht wollen, und wir versagen - manchmal durch Angst und mangelndes Vertrauen, manchmal durch Scheu vor drohendem Leiden, manchmal durch blinden Eifer, manchmal indem wir verleugnen, überhaupt zu Christus zu gehören. Bitten wir Gott, dass wir in all dem nicht untergehen, bitten wir um seine Hilfe, seine Gnade: (e)

=

Christus hat seine Apostel berufen und ausgesandt zu den Völkern, um ihnen die Augen aufzutun, dass sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht und von der Gewalt des Satans zu Gott. So werden sie Vergebung der Sünden empfangen nach Apg 26,18


Kyrie-Litanei

Christus, der gesagt hat: „Ihr werdet meine Zeugen sein“, bitten wir um Festigung im Glauben, um nötigen Mut und bleibende Ausdauer und rufen:

Kyrie

Christus, der gesagt hat: „Ich will ein Feuer anzünden“, bitten wir um bewegende und geduldige Liebe, um Tatkraft und klare Gedanken und rufen:

Kyrie

Christus, der gesagt hat: „Wer euch hört, der hört mich“, bitten wir um zuversichtliche Hoffnung, um Wahrhaftigkeit und Demut und rufen: (f)

Kyrie


Bereitung 

Geladen an den Tisch unseres Herrn bitten wir: Sei zugegen, Jesus, du gütiger Hoherpriester, sei zugegen wie du es warst inmitten deiner Jünger und gib dich selbst zu erkennen im Brechen des Brotes, der du lebst und herrschst mit dem Vater und dem Heiligen Geist, ein Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. (g)


Präfation

Wahrhaft würdig ist es und recht /

zu unserm Heil und zu unserer Freude /

dir, ewiger Gott, immer und überall zu danken /

+ und dich zu loben durch deinen Sohn Jesus Christus.

Er hat seine Gemeinde gebaut in aller Welt, /

gegründet durch den Dienst der Apostel und Propheten, /

+ die seinen Namen verherrlicht haben mit dem Zeugnis ihres Lebens.

Darum loben die Engel deine Größe und Macht /

es beten dich an und fürchten dich alle Gewalten /

+ dich preisen die Kräfte des Himmels mit einhelligem Jubel.

Mit ihnen laß auch unsere Stimmen sich vereinen /

+ und ohne Ende bekennen: (k)

Heilig, heilig, heilig 


Abendmahlsgebet 

Wir danken dir, Gott, um Jesu Christi willen, der sein Leben dahingegeben hat für das Leben der Welt:

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G:  Deinen Tod, o Herr...

So feiern wir das Gedächtnis unserer Erlösung, Gott, und bitten dich um deinen Geist. Halte uns beständig in der Lehre der Apostel. Verbinde uns immer neu im Brechen des Brotes. Stärke uns in der Gemeinschaft deines ganzen Volkes und nimm an unser Gebet für die Welt durch ihn, Jesus Christus, deinen Sohn, unsern Bruder und Herrn. (l)


Dankgebet

Wir danken dir, allmächtiger Gott. Du hast uns in der Feier dieses Mahles bestärkt in der Gemeinschaft deines Volkes, die die Grenzen von Raum und Zeit überschreitet. Halte uns verbunden in Christus, lass uns immer neu deine Gnade erkennen und sie an kommende Generationen bezeugen durch ihn, Jesus Christus, unsern Bruder und Herrn. (m)


*

Wird der Gottesdienst als Vesper (oder überhaupt am Abend) gefeiert, so können folgende Stücke verwendet werden:


Eröffnung (Ingressus): Herr, bleibe bei uns - (EG Wü 781.1)


Luzernar

Von einer hereingetragenen Kerze werden alle Lichter in der zuvor Kirche entzündet.


Lied: Geist des Glaubens, Geist der Stärke (EG 137,1.7.9) 


Danksagung über dem Licht

(Der Herr sei mit euch

und mit deinem Geiste.

Lasst uns danksagen und Gott preisen.

Das ist würdig und recht. )

Gepriesen seist du, Gott, ewige Güte /

Grund allen Lebens, König der Welt

+ Du suchst und du findest uns. 

Am Anfang hast du das Licht aus der Finsternis gerufen /

in der Fülle der Zeit bist du erschienen in Christus, dem Licht der Welt,

+ und vom Feuer des Geistes entzündet, hast du die Apostel berufen, dich zu bezeugen bis an die Enden der Erde.

Erfülle deine Kirche mit dem Licht deiner Gegenwart /

und erleuchte uns Augen und Herz,

+ dass wir erkennen, zu welcher Hoffnung wir berufen sind.

Lass sie uns schauen in Christus Jesus, deinem Sohn, / 

dem Abglanz deiner Herrlichkeit,

+ der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und wirkt in Ewigkeit (l)

R:  Amen.


Psalm (gesungen)

Kehrvers: Lobet den Namen des Herrn

Psalm 148: Lobet im Himmel den Herrn (EG Wü 779.2)


Antwortgesang: Herr, dein Wort ist meines Fußes Leuchte (EG Wü 781.3)


Lied (Hymnus): Ich lobe dich von ganzer Seelen (EG 250)


Lobgesang (Canticum)

Magnificat - Christus unsern Heiland (EG Wü 781.6)



Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a - R.B.

b - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 165, Nr. 94 

c - vgl. Lutherisch-Liturgische Konferenz in Bayern, Liturgische Entwürfe für das Kirchenjahr, Heft 4, Nürnberg 2000, S. 72

e - R.B.

f - R.B. nach Apg 1, 8 - Luk 12,49 - Luk 10,16

g - vgl. Book of Common Worship der Kirche von Südindien, Madras 1963, S. 14

h - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 1999, S. 608

i - R.B. nach Apg 2,42

k - vgl. Ch. Zippert, Gottesdienstbuch, 1990, S. 164

l - vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Auflage, Göttingen, S. 228