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24. Juni 2012 (b)

Das Proprium des Johannisfestes kann in diesem Jahr die Texte des 3. Sonntag nach Trinitatis ersetzen.


Johannistag (weiß)  - Über sich hinaus 

Dies ist das Zeugnis Johannes des Täufers (über Christus): Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen. Joh 3,30


Predigttext (Epistel): 1. Petrus 1,8-12 (IV) - Das Forschen der Propheten

Prophetie: Jesaja 40,1-8 (VI) Tröstet, tröstet mein Volk

Evangelium:  Johannes 3,22-30 (III) Johannes über sich selbst 




Eröffnung (Begrüßung)

Gnade sei mit uns und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt, unserm Herrn und Heiland Jesus Christus. R: Amen.

Mit dem Johannis-Fest, das die Kirche zur Sommersonnenwende feiert, wird wiederum die Lichtsymbolik aufgenommen, nach der auch zu Weihnachten, an Ostern und mit Michaelis das Natur-Jahr zum Hinweis auf das Christus-Jahr wird. Sechs Monate vor dem Christfest, auf der Höhe der sommerlichen Zeit, wenn von nun an die Tage wieder kürzer werden,  gedenken wir - in Übereinstimmung mit den Zeitangaben des Lukas-Evangeliums - der Geburt des Vorläufers des Herrn, Johannes des Täufers, der von sich gesagt hat: „Er - der Messias - muss wachsen, ich aber muss abnehmen.“ (a)


Votum und Psalm 

So steht geschrieben beim Propheten (Jesaja): Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, der deinen Weg bereiten soll. Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, macht seine Steige eben. Mt 1, 2.3

Psalm 1: Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen (EGWü 702) 

oder Psalm 92: Das ist ein köstlich Ding, dem Herrn danken (EG Wü 737)


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott,  der uns für sein Kommen in Christus bereiten will: - Stille - 

Gott der Gnade und Treue. Auf der Höhe des Jahres preisen wir deine bewahrende Kraft in aller Vergänglichkeit. Uns sterbliche Menschen willst du zu deinen Kindern machen für Zeit und Ewigkeit. So lass uns dem Ruf des Johannes folgen, dass wir umkehren zum wahren Leben und den Erlöser der Welt finden: Jesus, den Christus, deinen Sohn, unsern Bruder und Herrn.  (b)


Bekenntnis

Johannes, ein Mensch von Gott gesandt, kam zum Zeugnis, um von dem Licht zu zeugen, damit sie alle durch ihn glaubten. Er war nicht das Licht, sondern er sollte zeugen von dem Licht. (Joh 1,6-8) Bekennen wir uns zu Christus, dem wahren Licht, das alle Menschen erleuchtet:

Hymnus aus dem Johannes-Evangelium: Im Anfang war das Wort (EG 763)


oder Lobgesang des Zacharias:  Der Herr hat uns aufgerichtet (EGWü 779.6)


oder Bekenntnislied: Wir glauben Gott im höchsten Thron (EG 184)


Fürbitten

Ewiger Gott, immer wieder beten wir um das Kommen deines Reiches und die Verwirklichung deines Willen. Deine Zukunft hast du durch all die Propheten verkünden lassen (bis hin zum Täufer Johannes) und mit Jesus ist dein Reich nahe herbeigekommen: hörbar im Gleichnis, vernehmbar in seinen Zeichen, erfahrbar auf seinem Weg über diese Erde. Wir merken, wie es noch dunkel ist in uns und um uns; wie wenig wir bereit sind für sein Kommen, wie fern uns dein Reich ist. So rufen wir miteinander:

R: Kyrie eleison.

Gott, du willst uns dennoch mitnehmen auf dem Weg zu deinem großen Ziel. Du gibst uns nicht auf und lässt uns nicht zurück in unseren Verstrickungen der Angst, des Sorgens und der Schuld. Für deine Zusage, dass du uns einbringen willst in dein ewiges Reich und dass du geduldig bist mit uns fraglichen Menschen - dafür danken wir und bitten zugleich und rufen:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten für die Kirche, wie sie über die Erde verstreut ist. lass sie wachsen im Verständnis des Evangeliums. Lass sie wachsam sein gegenüber allem Unrecht. Lass sie zunehmen im Dienst der Liebe. lass sie ohne Scheu deine Botschaft verkünden. - Wir rufen:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten für die Mächtigen, dass sie nach deinem Willen fragen und ihre Macht nicht missbrauchen. Wir bitten für Jung und Alt und alle Bereiche des öffentlichen Lebens um Verständnisbereitschaft und guten Erwartungen aneinander. - Wir rufen:

R: Kyrie eleison.

Wir bitten um Mut und Zuversicht für Einsame, Kranke und alle, die unter der Last ihres Lebens leiden. Wir bitten um Hoffnung und Trost für Verzweifelte, Sterbende und Trauernde. - Wir rufen:

R: Kyrie eleison (c)                                                                                  


* Besondere Abkündigung

Heute aus Anlass des Johannistage laden wir  - wie bereits angekündiigt - zu einem Spaziergang nach dem Gottesdienst (zusammen mit den Kindern der Kinderkirchet ein. Wir wollen wir in der jetzt üppig blühenden Natur und „Blütenpracht“ unterwegs sein und dabei Wiesengräser, Kräuter und Blumen sammeln. Zu einem Strauss gebunden und zum Trocknen aufgehängt, sollen sie dann in der weihnachtlichen Krippe als „Heu“ einen Platz finden. Damit werden sie zugleich zur  zeichenhafte Erinnerung der prophetischen Botschaft, die auch mit der Gestalt Johannes des Täufers verbunden ist: „ Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt. aber das Wort unseres Gottes bleibt ewiglich.“ (Jes 40,8) (d)


Friedensbitte: Verleih uns Frieden gnädiglich (EG 421)


Sendungswort

Johannes wird vor dem Herrn hergehen im Geist und in der Kraft Elias, zu bekehren die Herzen der Väter zu den Kindern und die Ungehorsamen zu der Klugheit der Gerechten, zuzurichten dem Herrn ein Volk, das wohl vorbereitet ist. Luk 1,17


*

Eingeständnis und Zusage

Gott kennt auch die verborgenen Winkel unseres Lebens. Er kennt unsere Stärken, unsere Fehler, unsere blinden Flecken. Er weiß, wo das Leben verbogen ist und warum. Er gibt den Mut, unser Leben auch mit seinen Schattenseiten in seinem Licht zu sehen und bereit zu sein zur Umkehr. (Vor ihm werden wir still:  - Stille -)  Miteinander bitten wir Gott um seine Gnade: (e)

=

So spricht der HERR: Die Blinden will ich auf dem Wege leiten, den sie nicht wissen. Ich will die Finsternis vor ihnen her zum Licht machen und das Höckerige zur Ebene. Das alles will ich tun und nicht davon lassen.  Jes 42,16


Kyrie-Litanei

Noch umgeben uns die Zeichen einer dunklen Welt: Blindheit und Lahmsein, Krankheit und Ausgrenzung, Armut, Hunger, Verschlossenheit, Angst, Irrtum und Zweifel, Tod und Vergehen. So rufen wir klagend und bittend:

R: Kyrie eleison.

In Finsternis und Schatten des Todes warten wir auf Licht aus der Ewigkeit; im grauen Alltag sehnen wir uns nach dem Glanz festlicher Tage; in der Nacht irdischen Elends hoffen wir auf den Aufgang der Sonne der Gerechtigkeit. So rufen wir erwartungsvoll:

R: Kyrie eleison.

Wie ermutigend, dass Christus sagt: „Ich bin in die Welt gekommen als ein Licht, damit, wer an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe.“ So rufen wir zuversichtlich:

R: Kyrie eleison. (f)


Bereitung

Gott hat uns in Christus, seinem Sohn, den Zugang zum ewigen Leben geschenkt. Durch ihn hat er der Welt seine Liebe verkündet, alle Menschen in seine Gemeinschaft gerufen und an seinen Tisch eingeladen. Er ruft uns heraus aus Einsamkeit und allem Unfrieden. Über Unterschiede und Grenzen hinweg verbindet er uns zu seiner weltweiten Gemeinde und gibt uns Hoffnung auf die die große Gemeinschaft seiner Erlösten. So können wir voll Dank und Freude sein Mahl feiern. (g)


Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Wir preisen dich um Jesu willen, des lang erwarteten Messsias. /

+  Ihm hat Johannes den Weg bereitet in der Wüste.

Er hat ihn bezeugt als das Gotteslamm, /

das hinwegnimmt die Sünde der Welt /

+  und uns dein Erbarmen und deinen Frieden gewährt.

So singen wir inmitten deiner ganzen Schöpfung. /

So stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt. /

So stimmen wir ein in das Lob deiner Herrlichkeit /

+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (h)

Heilig, heilig, heilig


Abendmahlsgebet

Wir preisen dich, Gott, den Ursprung allen Lebens: Aus dem Nichts rufst du die Welt ins Dasein, aus dem Dunkel der Nacht ruft du uns ins Licht, aus der Ferne in deine Nähe, aus der Schuld in die Freiheit, aus allem, was dem Tod verfällt, in Christi Zukunft. Wir danken dir für ihn, der uns sein Leben schenkt:

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G:  Deinen Tod, o Herr, .

So halten wir das Gedächtnis Jesu Christi, der für uns starb und für uns lebt. Wir bitten dich, Gott: Lass deinen Geist unter uns wirken, wenn wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken. Gib uns ein neues, lebendiges Herz, dass wir in jedem Menschen die Schwester, den Bruder erkennen und deine Liebe unter uns teilen. Führe deine neue Welt herauf und vollende uns in deinem Reich. Dir sei Ehre in Ewigkeit.(i)


Dankgebet

Gott. Wir haben das Mahl des Lammes gefeiert, als den der Täufer deinen Sohn bezeugt hat. Lass deine Kirche froh werden beim Gedächtnis der Geburt des heiligen Johannes, weil er das Kommen dessen verkünden konnte, dem wir Leben und Seligkeit verdanken: Jesus Christus, dein Sohn, unser Bruder und Herr. (k)

*


weitere Stücke für einen abendlichen Gottesdienst (Vesper) 


Eröffnung (Ingressus): Herr, bliebe bei uns;  (EG Wü 781.1)


Luzernar

Von einer hereingetragenen Kerze werden alle Lichter in der Kirche entzündet.


Lied: Die Sonn hoch an dem Himmel steht (EG 459)

oder  Du höchstes Licht, du ewger Schein (EG 441,1-4.8)


Danksagung über dem Licht

(Der Herr sei mit euch

R:  und mit deinem Geiste.

Lasst uns danksagen und Gott preisen.

R:  Das ist würdig und recht. )

Gepriesen seist du, Gott, ewige Güte /

Grund allen Lebens, König der Welt

+ Du leuchtende Sonne der Gerechtigkeit.

Du hast Johannes zum Täufer berufen,

+  dass er dem Heiland der Welt vorangehe und auf ihn weise.

Sein Zeugnis von Christus, dem wahren Licht, /

werde vernommen bis an die Enden der Erde

+  und erleuchte alle, die sitzen in tödlicher Finsternis.

Und wie die Sonne der irdischen Welt von nun an abnimmt, /

so werde auch uns aller irdischer Glanz gering

+  vor dem Aufgang des ewigen Tages,

der anbricht in Christus, deinem Sohn, /

der mit dir, eins im Heiligen Geist,

+  lebt und Leben wirkt in Ewigkeit. (l)

R: Amen.


Psalm (gesungen)

Leitvers: Bei dir ist die Quelle des Lebens und in deinem Lichte sehen wir das Licht.

Psalm 36: Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist (EGWü 780.3)


Antwortgesang:  Weise mir, Herr, deinen Weg (EG Wü 779.3)


Hymnus / Lied:  Wir wollen singn ein Lobgesang (EG 141)

oder  Einst kam zum Ufer (EG 312)


Canticum - Lobgesang

Leitvers: Christus, unsern Heiland

Magnificat:Meine Seele erhebt den Herrn (EGWü 781.6)

oder

Leitvers:  Der Herr hat uns aufgerichtet eine Macht des Heiles 

Benedictus:Gelobt sei der Herr, der Gott Israels (EG Wü 779.6)



Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a - R.B.

b - vgl. H.Ch. Knuth, Höre uns, Herr, Gütersloh1982, S. 156 (H.J. Quest)

c - vgl. H.Ch. Knuth, Höre uns, Herr, Gütersloh1982, S. 156 (H.J. Quest)

d - Anregung nach S. Bäuerle (Hg) Im Kirchenjahr leben, Frankfurt/M.,2006, S. 186 (nur sinnvoll, wenn eine Verwendung für die Gestaltung der Weihnachtskrippe üblich oder geplant ist)

f - R.B. nach. Ch. Zippert, Gottesdienstbuch, Gütersloh 1990, S. 152

g - vgl. Reihe Gottesdienst, 8/9, Gebete, 1979, S. 180 (Kurhessen-Waldeck, 1969)

h - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 1999, S. 620

i - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 1999, S. 642

k - vgl. A. Schilling, Die Sonn- und Festtagsgebete ... , Stuttgart 1980, S. 102

l - vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Auflage, Göttingen 2003, S. 228