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25. /26. April 2010

Evangelist Markus (weiß/rot)

Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße der Freudenboten, die da Frieden verkündigen, Gutes predigen und Heil verkündigen. Jes 52,7


Vorschlag für einen abendlichen Gottesdienst (Vesper) mit Elementen aus der Tagzeitenliturgie.  Durch einen Stern * gekennzeichnete Stücke können entfallen. 


Texte / Lesungen

AT  Spr 3,1-6 (V)   Verlass dich auf den Herrn von ganzem Herzen

Ep

Ev Luk 10,1-9 (I) Danach setzte der Herr weitere zweiundsiebzig ein

III Eph 4,7.11-16 Einige als Evangelisten eingesetzt

IV Mark 1,1-4.14-15   Dies ist der Anfang des Evangeliums von Jesus Christus

V Spr 3,1-5 (AT) Verlass dich auf den Herrn von ganzem Herzen

VI Jes 52,7-10 Wie lieblich sind die Füße der Freudenboten



Eröffnung (Begrüßung)

Christus, der Herr ist auferstanden. Halleluja.

R:  Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja.

Oftmals wird in der Apostelgeschichte und in den Apostelbriefen ein Markus genannt. Ob es sich jedesmal um den selben Markus handelt, ist schwer zu entscheiden.  Die Überlieferung war dieser Auffassung. Dann begönne die Geschichte des Markus mit der Passion Christi, den  als Jesus am Ölberg gefangen weggeführt wurde - so lesen wir nur im Markus-Evangelium - von einem jungen Mann, der Jesus folge, „der war mit einem Leinengewand bekleidet auf der bloßen Haut, und sie (die Häscher) griffen nach ihm. Er aber ließ das Gewand fahren und floh nackt davon.“ (Mk 14,51.52) In ihm wollen manche Ausleger den Evangelisten sehen, was historisch aber nicht zu belegen ist. Nach der Aussage eines Christen der ersten Generation namens Johannes schrieb Markus, der dem Apostel Petrus als Dolmetscher diente, sorgfältig alles auf, was Jesus gesagt und getan hat. Dabei war er angewiesen auf die Lehrvorträge des Petrus. Nicht biographische Treue stand hier im Vordergrund, sondern es sollten die Zuhörer durch diese „Frohe Botschaft“ für Christus gewonnen werden. Exegetisch wird (bei der sog. Zweiquellen-Theorie) davon ausgegangen, dass der Text des Markus-Evangeliums den Verfasser von Matthäus- und Lukas-Evangelium vorgelegen hat. (a)


oder

Eröffnung (Ingressus)

Herr, bliebe bei uns;

R: denn es will Abend werden und der Tag hat sich geneiget.

Gott gedenke mein nach deiner Gnade.

R: Herr, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.

Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste,

R: wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. Halleluja. (EG Wü 781.1)


* Luzernar

Ausgehend von der Osterkerze werden alle Lichter in der Kirche entzündet.


Lied: Herr, für dein Wort sei hoch gepreist (EG 196,1.5.6)


* Danksagung über dem Licht

(Der Herr sei mit euch

R: und mit deinem Geiste.

Lasst uns danksagen und Gott preisen.

R: Das ist würdig und recht. )

Gepriesen seist du, Gott, ewige Güte /

Grund allen Lebens, König der Welt

+ Du Treue von Anbeginn.

Dein Wort führt die Dämmrung des Abends herauf,

+ Deine Weisheit schafft beides: die Nacht und den Tag.

Du gibst den Stunden ihren Lauf, /

lässt Tage, Zeiten und Jahre einander folgen.

+ Gott Zebaoth, Herr himmlischer Heerscharen, wirst du genannt.

Du Gott, lebendig und ewig,

+ sei uns allezeit Maß und Ziel.

Gepriesen seist du! Nach deiner Weisung beginnt der Abend.

+ Segne uns alle für Zeit und Ewigkeit. (c)

R: Amen.


Psalmodie (gesungen)

Leitvers: Siehe, nun kommt der Herr, der Herrscher 

Psalm 100: Jauchzet dem Herrn, alle Welt (EG Wü 786) 


oder

Psalm (gesprochen)

Votum: Christus spricht: Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur. Mk 16,15 

Psalm 145: Ich will dich erheben, mein Gott, du König (EG 756)


* Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, dass wir das Evangelium vernehmen und verstehen:- Stille - 

Ewiger Gott, du hast den Evangelisten Markus berufen, uns die Worte und Taten Jesu als Frohe Botschaft zu überliefern und lässt uns das Evangelium zu unserm Heil verkünden. Wir bitten dich, festige uns, dass wir im Glauben blieben und ausharren mit ihm, den wir niemals gesehen haben. Hilf, dass wir weiter nach ihm tasten, der unser Gott und unser Bruder ist: Jesus Christus, dein Sohn unter den Menschen, unser Herr für Zeit und Ewigkeit. (d)


Lesung:  Apostelgeschichte 15,36-41 (II) Barnabas nahm Markus mit sich und fuhr nach Zypern


Antwortgesang: Fest wie der Himmel steht dein Wort - EGWü 780.6


Evangelium: Lukas 10,1-9 (I) Danach setzte der Herr weitere zweiundsiebzig ein


Betrachtung (zu Apostelgeschichte 15,36-41)


Lied: Wach auf, du Geist der ersten Zeugen (EG 241,1.2.4.8)


Canticum

Leitvers: Christus, unsern Heiland... 

Magnificat:  Meine Seele erhebt den Herren (EGWü 781.6)

 

Fürbitten

Gott, du Vater aller Menschen. Durch dein heiliges Wort sprichst du uns an. Du berufst dir Männer und Frauen, deine Botschaft in aller Welt zu verkünden, und gibst deinen prophetischen Geist, damit deine Gute Nachricht glaubwürdig und mit Vollmacht ausgerichtet wird. Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison

Wir bitten dich für alle, die in deinem Namen predigen. Erfülle sie mit deiner Kraft. Hilf, verständlich zu reden, einladend Zeugnis zu geben von deiner Güte und den Glauben freimütig zu bekennen. Ebne so anderen Menschen den Weg zu dir. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison

Wir bitten dich für alle, die deine Botschaft hören. Öffne ihnen Herz und Verstand. Lass sie deinen Anspruch vernehmen und begreifen. Gib ihnen Rat und Weisung und Trost. Mache sie mit deinem Zuspruch froh und des Glaubens gewiss. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison

Wir bitten dich für alle, denen es schwerfällt, deinem Wort zu vertrauen, oder die noch nichts von dir vernommen haben. Ermögliche ihnen die Begegnung mit dem Evangelium. Lass sie in Christus erfahren, wer du für uns bist und was du für uns tust. Hilf, für ihr Leben neu einen Sinn zu erfahren. Führe sie an dein Ziel. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison

Wir bitten dich für uns alle: Tue uns das Herz auf, wenn wir dein Wort hören. Tue uns den Mund auf, wo nach deiner Botschaft gefragt wird. Tue uns die Hände auf, wo dein Wort uns Menschen in ihrer Bedürftigkeit als Nächste erkennen lässt. Wir rufen dich an: 

R: Kyrie eleison (e)


Vaterunser


Schlussgesang: Christ ist erstanden  (EG 99)


Segen


*

Eingeständnis und Zusage

Gottes Wort will unser Leben erhellen; aber wir bleiben häufig im Dunkel. Sein Evangelium soll uns zwar trösten; aber unsern Alltag wollen wir selbst bestimmen. Seine Zusage lassen wir uns gern gefallen; aber wir entziehen uns seinem Anspruch. Dass Gott uns beides schenke, zu hören und zu gehorchen, das erbitten wir von seiner Gnade: (f)

=

Christus Jesus hat dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht durch das Evangelium. 2.Tim 1,10


Kyrie-Litanei

Du bist der Atem, Heiliger Geist Gottes, und die Glut, mit dem das Wort Gottes gesprochen wird, du bist der Wind, der das Evangelium trägt, überall und zu allen. Dankbar rufen wir:

Kyrie

Es ist dein Werk, Heiliger Geist Gottes, und wir erfahren das Wunder deiner Eingebung , wenn es Menschen gibt, die entdecken, dass Jesus Christus lebt. Dankbar rufen wir:

Kyrie 

Es ist dein Drängen, Heiliger Geist Gottes, und es wirkt als deine Kraft in uns, dass wir Christus folgen, dass er unser Weg ist und alle Mühe dieses Lebens wert ist. Dankbar rufen wir: (g)

Kyrie


Bereitung

Eingeladen von Christus lasst uns erwartungsvoll und mit zuversichtlichem Blick in seine neue Zukunft sein Mahl feiern, wie er bei seinem Abschied den Blick der Jünger geweitet hat über Kreuz und Tod hinaus, denn er verheißt: „Wahrlich, ich sage euch, dass ich hinfort nicht trinken werde vom Gewächs des Weinstocks bis auf den Tag, da ich's neu trinke in dem Reich Gottes.“ (Mk 14, 25)

 

Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Denn dein Sohn Jesus Christus ist als Retter erschienen, /

dessen Wahrheit unsere Torheit durchbricht, /

dessen Heiligkeit unser Elend überstrahlt, /

+ dessen Kraft unserer Schwachheit aufhilft.

Darum loben wir dich inmitten deiner ganzen Schöpfung /

+ Darum stimmen wir ein in den Chor derer, die dich seit Anfang der Welt bezeugen.

Darum singen wir von deiner Größe und Barmherzigkeit /

+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (h)

Heilig, heilig, heilig 


Abendmahlsgebet

Wir preisen dich, Gott, und singen dir unser Lob. Du hast nicht der Sünde und dem Tod überlassen, was du in Güte geschaffen hast. Durch Christus, dein Wort, ruft du uns alle zum Leben. Er ist gekommen, hat unser Leben auf Erden geteilt, unsere Schuld auf sich genommen und Frieden gemacht zwischen dir und den Menschen.

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G:  Deinen Tod, o Herr ...

Darum danken wir dir, Gott, für das Leben und das Leiden deines Sohnes, für sein Opfer am Kreuz. Wir preisen seine Auferstehung, den Sieg über Unheil und Tod. Schenke uns den Heiligen Geist und erneure durch ihn unser Leben. Durch ihn segne diese Gaben, dass wir empfangen das Brot des Lebens und den Kelch des Heils. Verbinde alle, die teilhaben an Christi Leib und Blut, in der Einheit des Glaubens, in der Gemeinschaft der Liebe, in der Hoffnung auf dein Reich durch ihn, Christus, unsern Bruder und Herrn. (i)


Dankgebet

Gnädiger Gott, wir danken dir für das Wort, das wir vernommen, und die Gaben, die wir an deinem Tisch empfangen haben. Stärke uns durch sie im Glauben an das Heil, das du uns in der Botschaft zusagst, wie sie der Evangelist Markus verkündet. Darum bitten wir durch Christus, unsern Bruder und Herrn. (k)



Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a - vgl. J.Erb, Geduld und Glaube der Heiligen, Kassel 1965, S.150


c - vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl. 2003, Göttingen 2003, S. 222, Nr. 189.2

d - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 258, Nr. 36

e - vgl. E. Scheibe, Gottesdienst feiern, Leipzig 2001, S. 186 

f - R.B.

g - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 258, Nr. 36

h - vgl. Liturgie III, (Evangelisch-reformierte Kirchen der Schweiz), Bern 1983, S.  153

i - vgl. Reformierte Liturgie, Wuppertal 1999, S. 361

k - vgl. Die Feier der Eucharistie (Alt-Katholiken), 3. erw. Auflage, Bonn 2006, S. 516