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21. Januar 2015


Matthias Claudius (1740 – 1815) - Der Wandsbecker Bote

HERR, wie sind deine Werke so groß und viel. Du hast sie alle weise geordnet und die Erde ist voll deiner Güter. (Ps 104,24)


Abendgottesdienst mit Elementen der Vesper oder Taize-Gesängen



Begrüßung 

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen.  G: Amen.
Wir gedenken heute Matthias Claudius, der vor 200 Jahren, am 21. Januar 1815 in Hamburg verstorbenen ist. Als Pfarrersohn war er am 15.August 1740 in Reinfeld bei Lübeck (in Schleswig-Holstein) geboren. Bekannt geworden ist er besonders als „Wandsbecker Boten“. Claudius' Erzählungen und Betrachtungen, vor allem aber seine gemütstiefe Lyrik mit einem bis dahin unbekannten heiter-frommen Ton und ehrfürchtiger Herzensfrömmigkeit, fanden weite Beachtung. Unser Evangelisches Gesangbuch enthält von Claudius das 1779 entstandene, zum Volkslied gewordene „Der Mond ist aufgegangen“ (EG 482) sowie das bekannte Lied „Wir pflügen und wir streuen“ (EG 508). 


Lied: Der Mond ist aufgegangen (EG 482,1-3)


Eröffnung 

mit Ingressus: Herr, bleibe bei uns (EGWü 781.1 )

oder Taizegesang:  Oculi nostri ad Dominum Deum (EGWü 787.6)


Psalmodie (gesungen)

Antiphon: Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln

Psalm 23 – Er weidet mich auf einer grünen Aue (EG Wü 783)


oder

Psalmgebet (gesprochen)

Votum: Ein Weiser rühme sich nicht seiner Weisheit, ein Starker rühme sich nicht seiner Stärke, ein Reicher rühme sich nicht seines Reichtums, sondern wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, dass er klug sei und mich kenne, dass ich der HERR bin, der Barmherzigkeit, Recht und Gerechtigkeit übt auf Erden; denn solches gefällt mir, spricht der HERR. (Jer 9,22.23)

Psalm 8 – Herr, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen (EG 705)


[ Tagesgebet

Gott, du Quelle der Weisheit und der Erkenntnis, zu allen Zeiten berufst du Menschen, die Frohe Botschaft überzeugend zu verkünden. Wir gedenken heute Matthias Claudius, der mit seinem fröhlichen Glauben seine Zeitgenossen überraschen konnte. Erwecke dir auch in der Gegenwart Männer und Frauen, die uns helfen, deine Wahrheit zu erkennen und gewiss zu werden im Glauben an ihn, in dem unser Heil beschlossen ist: Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir in der Einheit des Heiligen Geistes wirkt und verehrt wird von Ewigkeit zu Ewigkeit. (a) ]


Schriftlesung: 1. Korinther 2,(6-9)10-16 – Der Geist erforscht alle Dinge


Antwortgesang

mit Responsorium:  Gelobt sei der Name des Herren (EG Wü 779.4)

oder Taizegesang: Freuet euch im Herrn! (EG Wü 787.4)


Evangelium: Lukas 10,17-22 – Du hast es den Unmündigen offenbart


Antwortgesang

mit Responsorium:  Mit Freude erfüllt mich dein Walten (EG Wü 781.4)

oder Taizegesang: Meine Hoffnung und meine Freude (EG Wü 576)


Betrachtung  oder  Vita (b)


Lied:  Wir pflügen und wir streuen den Samen auf das Land (EG  508,1-4)


[ Magnificat

als  Canticum: Christus,  unsern Heiland, ewigen Gott, Marien Sohn ... (EGWü 781.6)

oder Taizegesang: Magnificat (EGWü 573) ]


Fürbitten (mit Strophen aus EG 482 – Der Mond ist aufgegangen)

Unter deinem Schutz, guter Gott, dürfen wir unsere Tage verbringen. Wir danken dir für alles, was du uns hast gelingen lassen. Wende zum Guten,  was durch unsere Hand verdorben ist. Vergib, dass wir so leicht vergessen, wie groß deine Güte ist, in der du dich uns zuwendest.

R: Wir stolzen Menschenkinder, sind eitel arme Sünder und wissen gar nicht viel. Wir spinnen Luftgespinste und suchen viele Künste und kommen weiter von dem Ziel. (Str. 4)

Wir bitten dich für alle, die wir lieben, in der Nähe und in der Ferne. Bewahre sie und halte uns verbunden mit ihnen. Wir bitten dich auch für jene, die uns fremd und feind sind. Räume weg, was uns trennt und schenke uns Verständnis füreinander und Frieden. Wir bitten dich für alle, die von besonderer Not betroffen sind (für ...), für die Kranken und Schwermütigen, die Verlassenen, die Umhergetriebenen, für alle, die auf der Suche sind nach Sinn und Halt in ihrem Leben. (c)

R: Gott, lass dein Heil uns schauen, auf nichts Vergänglichs trauen, nicht Eitelkeit uns freun. Lass uns einfältig werden und vor dir hier auf Erden wie Kinder fromm und fröhlich sein.(5)

Wir wissen es wohl und tun uns doch schwer mit der Einsicht: Der Mensch lebt und bestehet / Nur eine kleine Zeit. / Und alle Welt vergehet / mit ihrer Herrlichkeit. / Es ist nur Einer ewig und an allen Enden, / und wir in Seinen Händen. - Du, Gott, allwissend, heilig, allmächtig, barmherzig. (d)

R: Wollst endlich sonder Grämen, aus dieser Welt uns nehmen durch einen sanften Tod; und wenn du uns genommen, lass uns in’ Himmel kommen, du unser Herr und unser Gott.(6)

So stärke unser Vertrauen und sei unser Trost im Leben und im Sterben. So bewahre uns an diesem Abend und in dieser Nacht. So behüte uns, wenn wir schlafen, und lass uns wachen mit Christus und die Menschen in deinem Frieden ruhen. (a)

R: So legt euch denn ihr Brüder in Gottes Namen nieder; kalt ist der Abendhauch. Verschon uns, Gott, mit Strafen und lass uns ruhig schlafen. Und unsern kranken Nachbarn auch. (7)


Vaterunser

Segensbitte

Friedensbitte: Verleih uns Frieden gnädiglich (EG 421)

oder Taizegesang: Bleib mit deiner Gnade bei uns (EGWü 787.8)  


Segen

Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus (+) Jesus.  (Phil  4,7)  G: Amen. 



Vita


Wir gedenken heute des am 21. Januar 1815 in Hamburg verstorbenen Matthias Claudius. Als Pfarrerssohn war er am 15.8.1740 in Reinfeld bei Lübeck in Schleswig-Holstein geboren. Er studierte in Jena zunächst Theologie, dann Jura. 1764 wurde er Sekretär beim Grafen von Holstein nach Kopenhagen, ging aber bald als Redakteur nach Hamburg. Hier lernte er Johann Gottfried Herder, Friedrich Gottlieb Klopstockund Gotthold Ephraim Lessing kennenlernte. 1771 erhielt er den Auftrag, die kurz zuvor gegründete Zeitschrift Wandsbecker Bote, herauszugeben. Er siedelte nach Wandsbeck - heute ein Stadtteil in Hamburg - um und heiratete Rebekka, die ihm eine wichtige Stütze und Mutter von zehn Kindern wurde. Claudius' Erzählungen und Betrachtungen, vor allem aber seine gemütstiefe Lyrik mit einem bis dahin unbekannten heiter-frommen Ton und ehrfürchtiger Herzensfrömmigkeit, fanden weite Beachtung - er benützte das Pseudonym Asmus zur Veröffentlichung. 1775 erhielt er eine Anstellung in Darmstadt, wo er sich aber nicht wohl fühlte; nach schwerer Krankheit kehrte er im April 1777 nach Wandsbeck zurück und wirkte als freier Schriftsteller. 1788 erhielt er vom dänischen Kronprinzen eine feste Anstellung als Bankrevisor. Unser Evangelisches Gesangbuch enthält von Claudius das 1779 entstandene, zum Volkslied gewordene „Der Mond ist aufgegangen“ (EG 482) sowie das bekannte Lied „Wir pflügen und wir streuen“ (EG 508).(e)


oder Artikel „Matthias Claudius“ in wikipedia

oder J. Erb, Die Wolke der Zeugen,Bd. I, Kassel 1951, S.368-373

oder A. Ringwald, Menschen vor Gott, Bd. II, Stuttgart 1958, S.98 f

oder H. Achterberg, Zeugen des Evangeliums, Moes 1987, S.305 f


Quellen und Vorlagen


Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

[ ] In Klammern gesetzte Stücke können entfallen

a vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 483

b siehe Anhang

c vgl. Württembergische Ausgabe des EG, S. 1444, Nr.803.3

d vgl. Matthias Claudius, Der Eine (Motet)

e vgl. Ökumenisches Heiligenlexikon – Matthias Claudius