20. Januar (5. Februar) 2011
Jakob (blau +) Vater der zwölf Stämme Israels, Fremdling im Lande Hams
Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel; denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und hast gewonnen. Gen 32,29
In manchen Kirchen der Ökumene (Orthodoxie, Anglikanische Kirche in Kanada, amerikani-sche Lutheraner (LCMS) wird nicht nur der Apostel und überzeugenden „Heiligen“ aus der Geschichte des christlichen Glaubens gedacht, sondern auch zu besonderen Tagen an heraus-ragende Gestalten im Alten Testament (Tora, Prophetenbücher, Schriften) erinnert. Auch im Sinne eines stärkeren Bewusstsein für die Bedeutung des Ersten Bundes für den christlichen Glauben könnte sich deren Gedenken als „Thema“ für einen Wochen-Gottesdienst nahelegen. Dazu werden künftig immer wieder zu solchen Gedenktagen Vorschläge für eine abendliche Feier (Vesper) mit Elementen aus der Tagzeitenliturgie geboten. (Das Gedenken des Stamm-vaters Jakob ist eigentlich für den 5. Februar vorgesehen und wird in diese nicht anderweitig "besetzte" Woche vorgezogen. ) Durch einen Stern * gekennzeichnete Stücke können entfallen.
Eröffnung (Begrüßung)
Gelobt sei Gott, der HERR, der Gott Israels, der allein Wunder tut. Gelobt sei sein herrlicher Name ewiglich und alle Landes sollen seiner Ehre voll werden. (Amen.) (Ps 72,28.29)
R: Amen.
Wir gedenken heute Jakobs, der zusammen mit Abraham (seinem Großvater) und Isaak (seinem Vater) einer der Erzväter der Israeliten in der hebräischen Bibel ist. Als solcher ist er eine zentrale Figur für das Judentum und das Christentum, auch für den Islam zählt er zu seinen Propheten. Seine Geschichte wird im Buch Genesis (1. Buch Mose) erzählt. Er lebte etwa 1.800 Jahre vor Christus. Seine Eltern waren Isaak und Rebekka; Esau war sein Zwillings-bruder. Von Jakob, der (nach Gen 32,29) den neuen Namen "Israel" (Gottesstreiter) erhält, heißt es im apokryphen Buch Sirach: Gott hat seinen verheißenen "Segen für alle Menschen und ebenso den Bund dem Isaak bestätigt um seines Vaters Abraham willen und hat ihn auf Jakob kommen lassen. Ihn hat er gnädig gesegnet und ihm das Erbe gegeben und seine Anteile bestimmt und in zwölf Stämme aufgeteilt." (Sir 44,24-26) Und dies wird in einer prophetischen Zusage für seine Nachkommenschaft aufgenommen: "Nun spricht der HERR, der dich geschaf-fen hat, Jakob, und dich gemacht hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen: du bist mein." (Jes 43,1)
(Lied: Bewahre uns, Gott - EG 171,1.4)
oder
Eröffnung (Ingressus): Herr, bleibe bei uns (EG Wü 781.1)
Psalm (gesungen)
Leitvers: Der Engel des Herrn behütet alle, die ihn fürchten
Psalm 34: Ich will den Herrn loben allezeit (EG Wü 781.2)
oder Psalm (gesprochen)
Leitvers: Der HERR richtete ein Zeugnis auf in Jakob und gab ein Gesetz in Israel und gebot unsern Vätern, es ihre Kinder zu lehren. Ps 78, 5.6
Psalm 121: Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen (EG 749)
Tagesgebet
Beten wir in der Stille zu Gott, der ewiglich gedenkt an seinen Bund:
Du Gott aller, die mit dir unterwegs sind hin zu dir. Stärke unsern Glauben. Führe uns durch die Unsicherheiten unserer Wege in dein Reich und lass uns deiner Verheißung trauen, die du den Vätern im Glauben gegeben und neu bestätigt hast durch Jesus Christus, deinen Sohn. (a)
Lesung aus dem Alten Testament: Genesis 32,23-32 - Jakobs Kampf am Jabbok
Antwortgesang: Fest wie der Himmel steht dein Wort (EG Wü 780.6
Lesung aus dem Neuen Testament: Matthäus 8,5-13 - im Himmelreich zu Tisch sitzen
Antwortgesang: Gelobt sei der Name des Herren (EG Wü 779.4)
Auslegung oder Betrachtung oder Vita (b)
Lied: Du meine Seele singe EG 302,1-4.8
* Canticum
Leitvers: Der Herr hat uns aufgerichtet eine Macht des Heiles...
Benedictus: Gelobt sei der Herr, der Gott Israels (EGWü 779.6)
Fürbitten
Der eine Gott und Herr bist du, du Gott unsere Väter und Mütter im Glauben seit den Tagen Abrahams und Saras, Isaaks und Rebekkas, Jakobs und Leas und Rahels. In dieser unüber-sichtlichen Welt brauchen wir dich. Du zeigst uns den Weg zum Leben. In allen Verwirrungen des Lebens bist du da. Bei dir finden wir Hilfe. Dich rufen wir an:
R: Kyrie eleison.
Vor dich bringen wir die Menschen, die deine Hilfe besonders brauchen: Die Kinder und Jugendlichen, die sich in unserer Welt zurecht finden müssen. Die Getriebenen, die nicht mehr zur Besinnung kommen. Die Benachteiligten, die niemandem mehr trauen. Die Hoffnungs-losen, die nichts mehr vom Leben erwarten. Die Suchenden, die ihre Sehnsucht nicht aufgeben. Die Schuldiggewordenen, die Befreiung brauchen. Zeig dich ihnen allen, du bist der eine Gott. Bei dir ist das Leben. Dich rufen wir an:
R: Kyrie eleison.
Von unseren Müttern und Vätern wurde uns der eine Glaube überliefert. Hilfe ist er uns, denn durch ihn wissen wir, dass wir bei dir ein Zuhause haben, Gott! Dich rufen wir an:
R: Kyrie eleison.
Vor dich bringen wir die Menschen, die zu dir gehören: Die Opfer von Hass und Terror. Die verfolgten Gemeinden in... Die Eltern, die ihre Kinder in den ungezählten Kriegen verlieren. . Die Hungernden in.... Die Opfer von Naturkatastrophen. Die Armen, die Flüchtlinge und alle die ihre Heimat aufgeben müssen. Zeige dich ihnen allen, du bist der eine Gott. Gib du ihnen Geborgenheit. Sei du ihre Zuflucht. Dich rufen wir an:
R: Kyrie eleison.
Bei unserem Namen hast du uns gerufen und auf deinen Namen sind wir getauft, dreieiniger Gott. In dir ist vereint, was vor unseren Augen getrennt ist, deine Kirche. Dich rufen wir an:
R: Kyrie eleison.
Vor dich bringen wir deine eine weltumspannende Kirche. Schenke ihr Einheit. Gib ihr Mut und Gelassenheit. Lass sie glaubwürdig sein. Stärke ihr Vertrauen auf dich. Segne in aller Viel-falt unser Miteinander. Rüste deine Kirche aus mit den Gaben deines heiligen Geistes. Sei mit deiner Gegenwart in unserer Gemeinde und bleibe bei uns heute und alle Tage. Zeige dich dei-ner Kirche, denn aus dir lebt sie. Wirke in ihr und durch sie in deiner Welt. Dich rufen wir an: R: Kyrie eleison.(c)
Vaterunser
* Friedenswunsch: Schalom chaverim (EG 434)
oder ein anderer passender Gesang
Segen
Gott, schenke uns Frieden und alles Gute, segne uns und schütze unser Leben; lass deine Gnade und Güte über uns walten; deine Gerechtigkeit und dein Erbarmen mögen uns stets begleiten. (d)
Quellen und Vorlagen
Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Über-setzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
+ als eigenständige liturgische Farbe für das Gedenken alttestamentlicher Gestalten könnte das adventliche Blau (der Erwartung) verwendet werden, wie es in der schwedischen und finnischen Kirche sowie in einer Reihe amerikanischer Denominationen (z.B. Lutheraner) gebräuchlich ist
a - RB nach Book of Alternative Services (Anglican - Canada) 1987, S.811
b - vgl de.wikipedia.org/wiki/ Jakob
c - vgl. www.velkd.de (Wochengebet zum 17. Sonntag nach Trinitatis 2009)
d - vgl. Jüdische Gebete für Schabbat und Wochentage, münchen 1996, S.116