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in der Woche navh dem 1. Sonntag nach Epiphanias 2011

Gedenken des 200sten Todestages von

Franziska von Hohenheim

(* 10. Januar 1748 in Adelmannsfelden; † 1. Januar 1811 in Kirchheim unter Teck) 

Abendgebet mit Elementen der Tagzeitenliturgie bzw. Taizegesängen



Begrüßung 

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen.  G: Amen.

Am 1. Januar dieses Jahres wurde des 200sten Todestages einer Frau gedacht, deren Name zwar in keinem „Heiligenkalender“ erwähnt wird, die aber bei vielen frommen Menschen in Württemberg in hohen Ehren stand, obwohl sie als „offizielle“ Mätresse des württembergischen Herzogs Karl Eugen begonnen hatte: Franziska von Hohenheim, am 10. Januar 1748 in Adelmannsfeldengeboren, ursprünglich Freiin von Bernerdin, auf Gut Sindlingen bei Herrenberg aufgewachsen,  als Siebzehnjährige mit dem Freiherrn Friedrich Wilhelm Leutrum von Ertingen verheiratet, seit 1772  dann aber geschieden. Zu diesem Zeitpunkt war sie bereits offizielle Mätresse Karl Eugens, der sich im Laufe seiner Regierungszeit vom absolutistischen Herrscher zum Tyrannen Württembergs entwickelt hatte, dessen Leidenschaften (Prunk, Schlösser, Jagd, zahlreiche illegitime Kinder) das Land ein Vermögen kostete. Franziska soll als „tugendsame Mätresse“ der Grund dafür gewesen sein, dass der Herzog sich wieder mehr als verantwortungsvoller Landesvater sah. Er schenkte Franziska ein Anwesen bei Hohenheim, das in der folgenden Zeit zum Schloss ausgebaut wurde. Damit verbunden war für sie der Titel „Reichsgräfin von Hohenheim“, seit 1790 war sie „Herzogin von Württemberg“. In Birkach ließ der katholische Herzog für Franziska eine protestantische Kirche bauen, der nach den Beschluss des dortigen Kirchengemeinderates seit 1985 den Namen „Franziska-Kirche“ trägt. Nach dem Tod des Herzogs 1793 musste  sie Schloss Hohenheim verlassen und lebte zuletzt in Kirchheim. Als Witwe gewährte Franziska dem württembergischen Pietisten und Theosophen Johann Michael Hahn Aufnahme in ihrem Gut Sindlingen, nachdem dieser wegen seiner Anschauungen von der württembergischen Kirche verfolgt wurde. (a) Als fromme und karitative Franziska genießt sie in Württemberg noch immer einen hervorragenden Ruf, Dank ihrer Wohltätigkeit und ihres mäßigenden Einflusses auf den Herzog wurde sie schon zu Lebzeiten als „Guter Engel Württembergs“ bezeichnet.  "Durch Frömmigkeit und Wohlthätigkeit / Zeichnete sie sich aus. / Ihr Herz schlug warm / Für Gott und Menschen." (W. Zimmermann - 1807-1978) (b)


Eröffnung 

mit Ingressus: Herr, bleibe bei uns (EGWü 781.1 )

oder Taizegesang: Oculi nostri ad Dominum Deum (EGWü 787.6)


Psalm (gesungen)

Antiphon: Der Engel des Herr behütet alle, die ihn fürchten. 

Psalm 34:  Ich will den Herrn loben allezeit EG Wü 781.2)


oder

Psalm (gesprochen)

Votum:  Wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat. Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. (1. Joh 4,16)

Psalm 146:  Halleluja! Lobe den Herrn, meine Seele  (EG 757)


Schriftlesung: Römer 12,9-21 - Die Liebe sei ohne Falsch    


Antwortgesang

mit Responsorium:  Gelobt sei der Name des Herren (EGWü 779.4)

oder Taizegesang: Laudate omnes gentes (EG 181.6) 


Betrachtung  oder Vita (c)


Lied: Jesus ist kommen, Grund ewiger Freude (EG 66 in Auswahl)

oder Jesu, Seelenfreund der Deinen (EG Wü 560 in Auswahl)

oder ein anderes passendes Lied


Magnificat

mit Canticum: Christus, unsern Heiland, ewigen Gott, Marien Sohn ... (EGWü 781.6)

oder Taizegesang: Magnificat (EGWü 573)


Fürbitten 

Gott, du himmlischer Vater. Deiner Obhut vertrauen wir uns an mit allen, denen wir verbunden sind. Lass uns auch weiter deine Treue erfahren. Befiehl deinen Engeln, das sie uns behüten und bewahren in jeglicher Gefahr. Wir bitten:

R: Herr, erbarme dich.

Erhalte uns und den kommenden Generationen dein Wort, dass es Licht sei auf unseren Wegen und wir nicht straucheln. Verleihe deinen Geist, damit wir unsere irdischen Tage zu deiner Ehre leben, in Frieden unsere Straßen ziehen und uns um Eintracht unter den Menschen mühen. Wir bitten:

R: Herr, erbarme dich.

Schenke uns Gesundheit an Leib und Seele. Gib deinen Segen zu aller Arbeit. Hilf, dass sich unser Verhalten als ehrlich und glaubwürdig erweist. Lass uns mit Dank empfangen und genießen, was wir zum Leben brauchen. Wir bitten:

R: Herr, erbarme dich.

Richte uns durch deine tröstende und helfende Nähe auf, wo wir von Kreuz und Leiden heimgesucht werden. In deine Hände legen wir dieses unser zeitliches Leben, jetzt und am Ende unserer Tage. Gedenke nicht unserer Verfehlungen. Führe uns in deiner Gnade zu deinem himmlischen Reich. Lass uns dereinst mit allen Erlösten vor dir leben und uns ewig deiner Gemeinschaft erfreuen. Wir bitten:

R: Herr, erbarme dich. (d)


Vaterunser


Schlussgebet 

Barmherziger Gott, du hast in Christus dein Licht aufgehen lassen über allen Dunkelheiten der Welt. Lass unser Leben hell und klar werden in seinem Licht, und gib, dass auch andere (durch unser Zeugnis) das Licht erkennen, das durch Christus in die Welt gekommen ist, unserm Retter und Herrn. (e)


Segensbitte

Schlussstrophe: Gott, Vater, dir sei Dank gesagt und Ehre (EG 160)

oder Taizegesang: Bleib mit deiner Gnade bei uns (EGWü 787.8)  


Segen



Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a - vgl. www.elk-wue.de - Gedenktage 2011 (Franziska von Hohenheim)

b - vgl. G.Raff, Eiserne Ration für furchtlose und treue Württemberger, Stuttgart 2003, S. 241

c - vgl.de.wikipedia.org/.../Franziska_von_Hohenheim

d - vgl. Heilbronner Agende von 1654 nach: Kirchenbuch für die evangelische Kirche in Württemberg, 1. Teil, Stuttgart 1868,  S.62f 

e - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 141, Nr. 31