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25./26. Dezember 2007  (1)


Christfest 1(weiß)  - Das Kind in der Krippe

Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit. Joh 1,14    

Dieser Vorschlag ist (im ersten Teil) nach der Anregung des Ergänzungsbandes zum Württembergischen Gottesdienstbuch, Stuttgart 2005, S. 232 als „Festlicher Predigtgottesdienst zu Weihnachten“ gestaltet (ggf. mit drei biblischen Lesungen).


Predigttext (Epistel): Galater 4,4-7 (VI) Gotteskindschaft

Schriftlesung (Prophetie):  Micha 5,1-4a (III) Du, Bethlehem Efrata

(Evangelium:  Johannes 3,31-36 (V) Himmlische Herkunft )    



Vorspiel


Eröffnung (Begrüßung)

Gnade sei mit uns und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus. 

G: Amen.

Das ist die Botschaft dieses Festes: Gott wird Mensch, ist mit den Händen zu greifen und doch unbegreiflich, sichtbar und zugleich geheimnisvoll, verletzlich aber nicht zu besiegen. Er geht in die vergängliche Zeit ein und hört nicht auf, der Ewige zu sein. Er kommt in unsere Welt und bleibt ihr Schöpfer und Erlöser und Vollender. Gott wird Mensch - die Botschaft dieses Festes ist ewig neu, niemals überholt, immer wieder Grund zum Staunen, zum Wundern, zum Feiern, zum Besingen. (Dazu soll heute Morgen besonders Gelegenheit sein. Wir singen nicht nur vermehrt Lieder, die auf die biblischen Lesungen antworten, sondern auch den Psalm zum Eingang und einen Lobgesang nach der Predigt - jeweils im Wechsel mit der Schola, einem kleinen liturgischen Chor.)  (a)


Lied zum Eingang: Gelobet seist du, Jesu Christ (EG 23,1-4)


Eingangswort und Psalm

Gott schenke uns Gewissheit und Verständnis, zu erkennen das Geheimnis Gottes, das Christus ist, in welchem verborgen liegen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis. Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig. Kol 2,2b.3.9 

Psalm 100 (gesungen mit Antiphon: Siehe, nun kommt der Herr, der Herrscher, und in seinr hand ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit)  Jauchzet dem Herrn, alle Welt (EG 786)

oder

Psalm 36 (gesungen mit Antiphon: Bei dir ist die Quelle des Lebens, in deinem Lichte sehen wir das Licht) Herr, deinen Güte reicht, so weit der Himmel ist (EG 780.3)

oder

Psalm 96 (gesprochen) Singet dem Herrn ein neues Lied (EG 738) 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, dessen Sohn in der Krippe zu finden ist: - Stille - 

Das nun ist der große Tag, den du, Gott, hast anbrechen lassen: das Fest der Freude und des Lichts von deinem Licht. Erscheine allen, die im Dunkel gehen. Begegne denen, die abgeschrieben sind und ohne Mut. Lass uns deinen Sohn erfahren: Jesus Christus als befreiende Kunde für unsere Welt, als Licht und Trost für jedes Leben heute und in alle Ewigkeit. (b)

oder

Christus, du unser Herr und Bruder. Halte uns fest in deiner Gnade, wandle unser Wesen durch deine Liebe und schenke deiner Christenheit fröhlich und dankbar dies Fest zu feiern und dein Licht lebendig und heilsam aller Welt zu bezeugen, der du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst und wirksam bist von Ewigkeit zu Ewigkeit. (c)


Prophetie: Micha 5,1-4a (III) Du Bethlehem, Efrata 


Antwortlied: Zu Bethlehem geboren (EG 32,1-4)


Epistel: Galater 4,4-7 (VI - Predigttext!) Gotteskindschaft


Antwortlied: Lobt Gott, ihr Christen alle gleich (EG 27,1-6)


Evangelium: Johannes 3,31-36 (V) Himmlische Herkunft


Antwortlied: Wunderbarer Gnadenthron (EG 38,1-3)


Ansprache / Predigt


Besinnung (Zwischenspiel)


Antwortlied: Kommt und lasst uns Christus ehren (EG 39 i.A.)


Bekenntnis

Groß ist das Geheimnis des Glaubens: Er ist offenbart im Fleisch, gerechtfertigt im Geist, erschienen den Engeln, gepredigt den Heiden, geglaubt in der Welt, aufgenommen in die Herrlichkeit.1.Tim 3,16  - Bekennen wir uns zu Christus, in dem sich Gott offenbart:

Nicänisches Glaubensbekenntnis:  Wir glauben an den einen Gott... (EG 687)


oder

Lobpreis (Canticum)

Gloria in excelis  - Ehre sei Gott in der Höhe - EG 180.1 oder EG 180.3

oder Te Deum - Herr Gott, dich loben wir - EG 191

oder Magnificat -  Christus, unsern Heiland - EGWü 781.6


Fürbitten

Ewiger Gott, dich erkennen wir als unsern Vater im Himmel durch Jesu Kommen. Wir danken dir für das Fest seiner Geburt, das wir feiern können. Wir bitten um Geist von seinem Geist der Zuwendung und Hingabe. Hilf, dass unsere Freude nicht verkommt in Selbstbezogenheit und falschen Gefühlen, dass wir uns deinem Anspruch auf unser Leben nicht verschließen, sondern aufmerksam bleiben für die Not in der Welt. Wir bitten:

Kyrie eleison.

Nicht vergessen seien, die unter Trauer und Einsamkeit leiden. Hilf, ihnen unser Ohr anzubieten, dass sie Verständnis und Begleitung erfahren. Wir bitten:

Kyrie eleison.

Nicht vergessen seien, die im Schreit leben und verbittert sind. Hilf, ihnen unsere Phantasie anzubieten, um auch in schwierigen Situationen einen Weg nach vorn zu finden. Wir bitten:

Kyrie eleison.

Nicht vergessen seien, die sicher und selbstherrlich auf ihren Wegen gehen. Hilf, ihnen unsere kritischen Gedanken anzubieten, damit sie aufmerksam werden für die Ungesichertheit ihrer Maßstäbe und Berechnungen. Wir bitten:

Kyrie eleison.

Nicht vergessen seien, die ... Wir bitten:

Kyrie eleison.

Wir denken vor dir, Gott, heute besonders an unsere Schwestern und Brüder in der weiten Welt, besonders in den Ländern, wo Unterdrückung, Folter und Terror herrscht. Sei ihnen nahe in ihrem Leiden und lass sie sich im Leben und Leiden deines Sohnes tröstend wiedererkennen. Wir bitten: (d)

Kyrie eleison.


(Vaterunser) 


Lied zum Ausgang: Weil Gott in tiefster Nacht erschienen (EG 56,1.4.5)


Sendungswort

Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. In iham war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat‘s nicht ergriffen. Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns und wir sahen seine Herrlickeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater voll Gnade und Wahrheit.. Joh 1,1-5.14


Segen


Nachspiel

*


Eingeständnis und Zusage

Im Lichte Jesu Christi, des Sohnes Gottes, sehen wir die Verlorenheit unserer Welt. Seit er gekommen ist als Gottes menschgewordene Güte ermessen wir, wie hart und unbarmherzig unser Leben ist. Bitten wir darum Gott,  dass er uns vergebe und neue Menschen aus uns mache, bitten wir miteinander um seine Gnade: (e)

oder

Wir bekennen vor Gott, dass wir uns den Gesetzmäßigkeiten und Schachzwängen dieser Welt mehr beugen als seinen Weisungen. Weil wir uns so an die Welt verlieren, gibt es so wenig Menschlichkeit, so viel Unlauterkeit, so häufig Auseinandersetzungen und Kampf, so selten Frieden. Dass wir oft nicht ausbrechen aus diesem Kreislauf, wo wir könnten, das erkennen wir als unsere Schuld. Gott überwinde uns mit seiner Gnade: (f)

=

Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh 3,16


Kyrie-Litanei

Ein Willkommen dem neugeborenen König, von dem wir hören und dem wir singen: Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn. Lasst uns fröhlich sein! Dies ist das Fest der wunderbaren Geburt. Geboren ist der Sohn der Jungfrau Maria. Mit seinen Fußsohlen hat er die Erde berührt. Der Sohn der Herrlichkeit kam herab aus der Höhe. Himmel und Erde erstrahlen vor ihm. Ihm rufen wir zu:

Kyrie 

Lasst uns fröhlich sein an diesem Tag, da der Heiland geboren ist! Der Friede auf Erden kommt von ihm; die Freude im Himmel gilt ihm; königliche Ehre sei ihm erwiesen. Die Berge erglühen vor ihm, die Felder leuchten vor ihm, das Lied der Wogen und Wellen wie der Gesang des Strandes verkünden: Christus ist geboren. Ihm rufen wir zu:

Kyrie

Der Sohn des Herrn aller Herrn ist gekommen vom Land der Erlösung. Erde und Himmelsrund miteinander erglänzen für ihn. Gott, der Herr tat eine Tür auf. Der Sohn Mariens erscheint uns zur Hilfe: der Christus der Hoffnung, die Tür zur Freude, die Sonne der Gerechtigkeit. Gesegnet sei das göttliche Kind, der Herr, ohne Anfang und ohne Ende, für alle Zeit, und in Ewigkeit. Ihm rufen wir zu:(g)

Kyrie


Bereitung

Zum Mahl des Friedens sind wir eingeladen. Nicht erst im Himmel, sondern schon auf Erden. Denn Gott will Frieden schaffen durch Jesus, unsern menschgewordenen Bruder und Herrn. So gab er uns in dieser Welt ein sichtbares Zeichen seines Friedens. Lassen wir uns seiner erinnern mit diesen Gaben von Brot und Wein, lassen uns hineinnehmen in den neuen Bund, den Gott mit uns gestiftet hat. (h)


Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Denn Mensch geworden ist dein ewiges Wort /

und alle Welt soll erkennen: /

+ Aufgerichtet wird das Menschengeschlecht,  das tief gefallen war:

Was vergreist ist, erfährt wieder Jugend und Blüte, /

was schon vergangen war, wird zum Leben erweckt;

+ was mutlos geworden, erhebst du zu neuer Hoffnung.

Denn was die Gerechten des Alten Bundes erwarteten, /

+ ist erfüllt in deinem Sohn Jesus Christus.

Durch ihn preisen die Engel deine Herrlichkeit, /

durch ihn rühmt und lobt dich die ganze Schöpfung: /

+ Alle himmlischen Mächte und alle Erlösten singen dir mit einhelligem Jubel.

Mit ihnen vereinen auch wir unsere Stimmen /

+ und preisen dich voll Freude: (i)

Heilig, heilig, heilig ...


Abendmahlsgebet 

Dich preisen wir, Gott, und danken dir, dass du deinen Sohn gesandt hast, Jesus Christus, der sich hingegeben hat für das Leben der Welt: 

Einsetzungsworte

(Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G: Deinen Tod, o Herr...)

Wir bitten, dich Gott: Segne durch deinen Geist diese Gaben, dass wir im Glauben deinen Sohn empfangen: Er ist das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Durch ihn mache uns satt und schenke uns Gemeinschaft. Er ist der lebendige Weinstock, wir sind die Reben. Erfülle uns mit deiner Kraft, dass wir in ihm bleiben und er in uns. Hilf uns, dass wir Frucht bringen, wie er verheißen hat. (k)


Dankgebet

Ewiger Gott, die Zeit ist erfüllt, denn du hast deine Verheißungen wahrgemacht in Christus. Wir danken dir für deine Gegenwart unter uns, die wir in diesem Gottesdienst erfahren konnten. Hilf uns, davon weiterzugeben, wenn wir uns auf den Weg machen. Lass deinen Frieden sich ausbreiten auf der ganzen Welt und zu allen kommen, die deine Kinder heißen durch Jesus, deinen menschgewordenen Sohn, unsern Bruder und Herrn.

(l)


Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a - vgl. W. Milstein, Den Gottesdienst beginnen, Göttingen 1999, S. 21

b - vgl. H. Oosterhuis, Ganz nah ist dein Wort, Freiburg 1967, S. 60

c - vgl. Hans-Jürgen Quest, Gott läßt mit sich reden, Kassel 1983, S. 126

d - vgl.  GottesdienstpraxisVI/1 (1983), Gütersloh 1983, S.44 (N.Schneider)

e - vgl. H. Oosterhuis, Ganz nah ist dein Wort, Freiburg 1967, S. 163

f - vgl. Gottesdienstpraxis VI/1 (1995), Gütersloh 1995, S.58 (G.Scholz)

g - vgl. A.Carmichael, Das Kreuz in der Sonne, München 1978, S. 49f.

h - vgl. R. Christiansen / P. Cornehl, Forum Abendmahl 2, Gütersloh 1981, S.109

i - vgl. W. Eizinger, Impulse zum Eucharistischen Hochgebet, Kevelaer 2000, S. 13

k - vgl. Württembergisches Kirchenbuch II (Abendmahl), 1977, S. 94 

l - vgl. Gottesdienstpraxis VI/1 (2001), Gütersloh 2001, S.51 (U. Haag)