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20.  Mai 2002


Pfingstmontag (rot)  - Die Gaben des Geistes


Predigttext: Apostelgeschichte 2, 22.23.32.33.36-39 (VI)

Schriftlesung:  Matthäus 16,13-19 (I)


Eröffnung

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.

Christus hat den Tröster verheißen, den Heiligen Geist. Und wir warten auf sein Kommen: Einer Schale möchten wir gleichen, empfänglich für Gedanken des Friedens: Eine weite Schale für den verwandelnden Geist Gottes. - Unsere leeren Hände wollen wir hinhalten, offen für die Fülle des Lebens: Bittende Hände für den heiligen Geist Gottes. - Unser Herz soll sich öffnen, bereit für die Kraft der Liebe: Ein erwartungsvolles Herz für den feurigen Geist Gottes. - Gute Erde möchten wir sein, gelockert für den Samen der Gerechtigkeit: Bereitete Erde für den schöpferischen Geist Gottes. - Wie ein Flußbett wollen wir warten, empfänglich für das Wasser der Güte. Ein geduldiges Flußbett für den erquickenden Geist Gottes. (a)

Votum und Psalm 

Lobe den Herrn, meine Seele! Herr, mein Gott, du bist sehr herrlich. Du fährst auf den Wolken wie auf einem Wagen und kommst daher auf den Fittichen des Windes, der du machst Winde zu deinen Boten und Feuerflammen zu deinen Dienern.Ps 104,1.3.4

oder

(Halleluja!) Der Geist des Herrn erfüllt den Erdkreis, Halleluja, und der das All umfaßt, kennt jede Sprache. Halleluja.Wsh 1,7

oder

+ Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der Herr Zebaoth.Sach 4,6

Psalm 100 -  Jauchzet dem Herrn alle Welt (EG 740)


Tagesgebet 

Beten wir in der Stille zu Gott und bitten um die Gaben des Geistes: - Stille - 

Gott, wir brauchen deinen Atem, deine Kraft und dein Feuer. So gib uns Hoffnung und Mut für uns selbst und deine ganze Kirche, damit wir Zeugnis ablegen können vor der Welt, damit man die Deinen erkennt an ihrer Liebe, ihrer tiefen Zuversicht und der Freude, die in ihnen ist und sich nähren kann aus den unversiegten Quellen deines Geistes, jetzt und Tag um Tag bis in Ewigkeit. (b)

oder

Wer sich auf dich verläßt, kann neu beginnen, Gott. Wer dich erwartet, kriegt neue Kraft. Befreie uns von der Geistlosigkeit unseres alten Lebens. Mach aller Zerrissenheit ein Ende, damit wir Menschen werden, die - erfüllt von dir und bei dir daheim - glaubwürdig deinen Frieden bezeugen und von deinen Wunder reden können. So bitten wir im Vertrauen auf die Verheißung deines Sohnes Jesus Christus, unseres Bruders und Herrn. (c)    


Bekenntnis 

Weil wir den Geist des Glaubens haben, wie geschrieben steht: „Ich glaube, darum rede ich“, so glauben wir auch, darum reden wir auch (davon), damit die überschwengliche Gnade Gottes durch die Danksagung vieler noch reicher werde zur Ehre Gottes. Röm 4, 13.15

Bezeugen wir unser Vertrauen auf Gott und bekennen:

Nicänisches Glaubensbekenntnis  -  Wir glauben an den einen Gott (EGWü 687)


Fürbitten

Führe uns, Gott, heraus aus Erstarrungen, Verhärtungen und Verbitterungen, die viele zum Klagen und Weinen gebracht haben. Sende deinen feurigen Geist und öffne uns für ein heiteres und erwartungsvolles Leben. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison. 

Führe uns, Gott, heraus aus Eigeninteressen, Selbstbezogenheit und Rücksichtslosigkeit, die vielen das Leben beschneiden. Sende deinen gütigen Geist und öffne uns für ein ehrliches Miteinander. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison. 

Führe uns, Gott, heraus aus Lüge, Verstellung und Verdächtigungen, die manche in Verzweiflung stürzen. Sende deinen tröstlichen Geist und öffne uns für Wahrhaftigkeit. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison. 

Führe uns, Gott,  heraus aus Angst, Haß und Zank, die Menschen, Gruppen, Völker entzweien und die Atmosphäre vergiften. Sende deinen mutigen Geist und öffne uns für das Bemühen um Frieden. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison. 

Führe uns, Gott, heraus aus Irrtum und Verblendung durch manche Attraktionen, die sich später als lebensbedrohlich erweisen können. Sende deinen klärenden Geist und öffne uns für ein Leben ohne Bitterkeit. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison. 

Führe uns, Gott, heraus aus denkerischer Enge und Rechthaberei, die Menschen phantasielos macht und vertrocknen läßt. Sende deinen schöpferischen Geist und öffne uns für ein von Liebe und Gewißheit erfülltes Leben. Wir rufen dich an: (d)

R: Kyrie eleison. 


Sendungswort

Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet.Apg 2,42

*

* Eingeständnis und Zusage

Gott hat uns sein Wort gegeben, wir aber trauen ihm nur wenig zu. Er hat uns seinen Geist gesandt, wir aber sind müde und träge geworden. Er hat uns seinen Frieden gewährt; wir aber geraten so leicht in Unruhe. Er hat uns seine Nähe für alle Zukunft verheißen; wir aber blicken voll Sorgen in die Gegenwart. Bekennen wir unsere Not und Schuld und bitten miteinander Gott um seine Gnade: 

(e)

=

Der Herr, der ewige Gott, der die Enden der Erde geschaffen hat, wird nicht müde noch matt, sein Verstand ist unausforschlich. Er gibt den Müden Kraft und Stärke genug den Unvermögenden.

Jes 40,28


* Kyrie-Litanei

Gott, du Atem der Freude: Sieh an unsere Kirchen und Gemeinden. Sie tragen alle Zeichen unserer Schwächen, unseres Ungehorsams und unseres Versagens. Darum bitten wir um deinen Geist der Gemeinschaft und rufen:

Kyrie

Gott, du Quelle des Friedens.  Sieh an die Welt, in der wir leben. Wenig merkt man davon, daß es die von dir geschaffene Welt ist. Krieg, Hunger und Haß sind oft bestimmend. Darum bitten wir um deinen Geist der Liebe und rufen:

Kyrie

Gott, du Kraft des Trostes  Sieh an das Leben, das wir täglich führen. Wo spüren wir noch, daß es ein Leben ist, das du uns geschenkt hast. Darum bitten wir um deinen Geist der Erneuerung und rufen:(f))

Kyrie


* Bereitung

Es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes. - Selig ist,  der das Brot ißt im Reich Gottes. Lk 13,29; 14,15


* Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht /

unser Dienst und unsere Freude /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Nicht nur am Anfang hast du die Welt erschaffen und ihr deinen Lebensatem gegeben /

Nicht allein zu Pfingsten nur hast du die Apostel mit Kraft erfüllt /

+ auch heute sammelst du uns durch deinen Geist zu deinem neuen Volke.

So singen wir dir mit deiner ganzen Schöpfung /

So stehen wir in der Schar derer, die dein Geist erfüllt seit Anbeginn der Welt /

+ So stimmen wir ein in das Lob deiner Engel ohne Ende: (g)

Heilig, heilig, heilig ...


* Abendmahlsgebet

Wir danken dir, Gott, um Jesu Christi willen, der sein Leben dahingegeben hat für das Leben der Welt.

Einsetzungsworte

So feiern wir das Gedächtnis unserer Erlösung, Gott, und bitten dich um deinen Geist. Halte uns beständig in der Lehre der Apostel. Verbinde uns immer neu im Brechen des Brotes. Stärke uns in der Gemeinschaft deines ganzen Volkes und nimm an unser Gebet durch ihn, Jesus Christus, deinen Sohn, unsern Bruder und Herrn. (h)


* Dankgebet

Gott, du hast uns mit dem einen Brot gespeist und durch den einen Kelch verbunden zur Gemein-schaft deines Sohnes. Um deiner Güte willen laß den Geist des Liebe unser Miteinander erfüllen, daß wir auch ein Herz und eine Seele werden, damit niemand Mangel haben muß. Das bitten wir durch Christus, unsern Bruder und Herrn. (i

oder

Jesus Christus, wir danken dir, daß dein Geist uns mit dir und untereinander in Liebe verbindet. Erhalte uns solche Gemeinschaft in deiner Kirche und laß sie zum Zeichen deiner Liebe für die ganze Welt werden. Der du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst und herrscht von Ewigkeit zu Ewigkeit. (k)



Quellen und Vorlagen

a - vgl. B. Enzer-Probst, Wenn Himmel und Erde sich berühren, Gütersloh 1993, S. 47 

b - vgl. L.Suenens, Hoffen im Geist, Salzburg 1974, S. 219 ff

c - vgl. Beratungsstelle, Liturgieentwürfe für das Kirchenjahr, Frankfurt 1982, S. 178

d - vgl. Gottesdienstpraxis IV/5, Gütersloh 2000, S. 57

e - vgl. Gottesdienstpraxis i/2, Gütersloh 1979, S. 97

f - vgl. W.Brinkel, Neue Eingangs- und Fürbittengebete, Gütersloh 1984, S. 84

g -  neu (R.B.) 

h - neu (R.B.) nach Apg 3,42

i -  vgl. A. Schilling, Die Sonn- und Festtagsgebete..., Stuttgart 1980, S. 62

k - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 343