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10. Juni 2007


1. Sonntag nach Trinitatis (grün) -  Apostel und Propheten    

Christus spricht zu seinen Jüngern: Wer euch hört, der hört mich, und wer euch verachtet, der verachtet mich. Luk 10,16


Predigttext (Evangelium):  Matthäus 9,35-38.10,1(2-4)5-7 (V) Berufung der Apostel

Schriftlesung (Altes Testament): Jeremia 23,16-29 (IV) Gegen falsche Propheten

(Epistel: 1. Johannes 4, 16b-21 (II) Gott ist Liebe)


Eröffnung (Begrüßung)

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.

Wir feiern Gottes Dienst und danken für seine Zuwendung zu uns Menschen. Er ist kein stummer Gott, sondern redet mit uns. Er ist kein verborgener Gott, sondern war als Mensch unter Menschen bei uns und will es bleiben. Er ist kein tauber Gott, sondern will von uns hören, was uns Freude und was uns Kummer macht, was wir uns wünschen und wovor wir uns fürchten. Gott sende uns den Geist, der alles neu macht, damit wir lernen, neu zu hören, was sein Wort uns zu sagen hat, und wir neu sehen, was wir zu tun haben, und aufs Neue vor ihn bringen, was uns bewegt. (a)


Votum und Psalm

Dein Wort ward meine Speise, sooft ich‘s empfing; und dein Wort ist meines Herzens Freuden und Frost; denn ich bin ja nach deinen Namen genannt, HERR, Gott Zebaoth. Jer 15,16

Psalm 34 -  Ich will den Herrn loben allezeit (EG 718) 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der selbst die Liebe ist: - Stille - 

Gott, du Vater über den Himmeln, dein Sohn hat uns auf den Weg des Glaubens gebracht. Erfülle uns mit seinem Geist. Lass uns auf seine Botschaft hören, dass sie uns von den Nebensächlichkeiten des Lebens hinführt zu der Hauptsache, zu der Liebe, wie sie bezeugt und verkündet ist von ihm, Christus, unserm Bruder und Herrn. (b)

oder 

Unbegreiflicher Gott, die Himmel können dich nicht fassen und doch kommst du uns nahe in deinem Wort. Hilf, dass wir deine Stimme unterscheiden von den vielen anderen Stimmen, die auf uns einreden, damit unser Leben dir gehöre, getragen und geformt von deiner Liebe, die uns in Jesus Christus begegnet, deinem Sohn, unserm Bruder und Herrn. (c)


Lobpreis / Bekenntnis

Dem vernommenen Wort Gottes lasst uns Antwort geben durch unsern Glauben. Reihen wir uns ein in die Schar der Zeugen seit den Tagen der Apostel. Loben wir Gott in unserem Bekenntnis, geloben wir uns von neuem Christus an und öffnen unser Leben für das Wirken des Heiligen Geistes:

Apostolisches Glaubensbekenntnis - Ich glaube an Gott, den Vater (EG Wü 686)

oder 

Bekenntnislied:  Gelobet sei der Herr  (EG 139,1-3)

oder

Credogesang: Wir glauben Gott im höchsten Thron (EG 184) 

ggf. nach der Melodie von „Nun jauchzt dem Herren“ (EG 288)

oder 

Der HERR lässt sein Heil kundwerden; vor den Völkern macht er seine Gerechtigkeit offenbar. Ps 98,2 -  Im Vertrauen auf Christi Verheißung glauben und bezeugen wir:

Seligpreisungen - Selig sind die geistlich arm sind (EG Wü760) 


Fürbitten

Wir beten für die Christenheit und ihre Mission in aller Welt: Dass der Geist Gottes die Gemeinden mit Leben erfülle; dass er mit der Vielfalt seiner Gaben denen beistehe, die für die Weitergabe der Frohen Botschaft Verantwortung tragen; dass er uns allen helfe, die Wahrheit Gottes vor den Menschen glaubwürdig zu bezeugen - darum rufen wir:

R: Kyrie eleison.

Wir beten besonders für die uns verbundenen Christen in ... (z. B. Missionsprojekt der Gemeinde): Dass sie inmitten einer nicht-christlichen Gesellschaft mutig das Evangelium mit Worten und Taten verkünden; dass sie sich selbst unter Gefahr für menschliches Leben einsetzen; dass sie im Glauben und Verstehen noch tiefer zur Einheit finden; dass in ihrem Land Freiheit gewährt und Recht anerkannt wird - darum rufen wir:

R: Kyrie eleison.

Wir beten für alle, die ihr Leben der Diakonie gewidmet haben, und dass sich auch künftig Menschen finden, die zu solchem Dienst bereit sind. Wir beten für die Armen, die Verachteten, die Mittellosen und von Hunger Bedrohten; für die Verzweifelten und Trostbedürftigen, für die Verirrten, die von Unglück Betroffenen, die Gefangenen, die Einsamen, die Kranken, die Sterbenden - dass ihnen allen das Erbarmen Gottes und seine Liebe durch menschlichen Beistand weitergegeben wird - darum rufen wir:

R: Kyrie eleison.

Wir beten für unsere eigene ...-Gemeinde: Dass unser Miteinander im Feiern und im praktischen Einsatz erfüllt wird vom Geist der Gemeinschaft, der Güte und des Helfens; um Bereitschaft, aufeinander zuzugehen und einander anzunehmen; dass Gott uns befähige für die Aufgaben, die uns hier (in....) erwarten; und dass wir, wo wir an Grenzen kommen, ihm alles zutrauen - darum rufen wir:

 R: Kyrie eleison. (d)


Friedensbitte - Sendungswort

Verleih uns Frieden gnädiglich (EG 421)

Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich (, spricht Christus zu seinen Jüngern).Luk 10,16

*


Eingeständnis und Zusage

Lasst uns vor Gott treten und miteinander unser Versagen eingestehen: Wir haben unsere Tage verbracht, ohne Gott zu ehren. Wir haben mit unseren Nächsten gelebt, ohne sie zu lieben. Wir haben Gaben in Empfang genommen, ohne sie weiterzugeben. So bekennen wir, dass wir schuldig geworden sind, und bitten Gott um seine Gnade (e)

=

So spricht der HERR (und verheißt einen neuen Bund:) Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben, und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein. Und sie sollen mich alle erkennen, beide, klein und groß; denn ich will ihnen ihre Missetaten vergeben und ihrer Sünden nimmermehr gedenken.Jer 31,33.34


Kyrie -Litanei

Wir sind nicht in dir geblieben, Gott. Lieber bleiben wir bei uns selbst: auf unsrem Standpunkt, bei unsrer Gedankenlosigkeit, in unsren Zusammenhängen, mit unsrer Schuld. Wir meinen, nur so hätten wir diese Woche bestanden. - In unsrer Gefahr, leblos zu werden, rufen wir dich an:

Kyrie

Wir sind nicht in dir geblieben, Gott: Nicht in der Liebe, in der Wahrheit, in der Nachfolge Jesu. So haben wir nicht viel von deiner Welt wahrgenommen, nicht genug gesehen, was nötig wäre, nur wenig getan, was zusammenbringt und heilt, was verzeiht, ermutigt und weiterführt. - Befreie uns aus der Gefahr, lieblos zu leben. Dich rufen wir an:

Kyrie

Wir sind nicht in dir gelieben, Gott. Und so ist dein Geist nicht zu unsrem Denken geworden, deine Kraft nicht zu unsrer Stärke, deine Leidenschaft nicht zu unsrem Einsatz, deine Möglichkeit nicht zu unsrer Wirklichkeit. - Mach uns gewiss, dass du trotz allem in uns bleibst. Dich rufen wir an: (f)

Kyrie


Bereitung

Über Brot und Wein bekennen wir: Gott, unser Schöpfer, du hast und Leib und Leben gegeben; du gibst uns Speise und Trank. Du willst unsre Freude. Hilf, dass wir dir unser Herz schenken. Nimm an, was wir dir bringen: unser Bekenntnis und unsren Lobpreis, unsere Not und unser Verlangen nach dir. Nimm uns ganz, mit allem, was wir sind und haben, als dein Eigentum. Lass uns an diesem Tisch deine Gegenwart erfahren und preisen. (g)

Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Ja - du nimmst uns Menschen in Gnade an, /

+  du sammelst uns als dein Volk und sendest uns aus in die Welt ,

berufst uns zum Zeugnis deiner erbarmenden Liebe, /

verbindest uns zum Leib deines auferstandenen Sohnes, /

+  erbaust uns zum Tempel deines schöpferischen Geistes. 

Darum singen wir dir inmitten deiner ganzen Schöpfung /

Darum stehen wir in der Schar derer, die dich verkünden seit Anbeginn der Welt. /

Darum stimmen wir ein in das Lob deiner Herrlichkeit /

+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (h)

Heilig, heilig, heilig ...


Abendmahlsgebet

Ja, du bist heilig, großer Gott, du bist die Quelle aller Heiligkeit. Sende deinen Geist in unsere Mitte und heilige diese Gaben nach der Verheißung deines Sohnes Jesus Christus:

Einsetzungsworte

So feiern wir das Gedächtnis unserer Erlösung mit dem Brot des Lebens und dem Kelch des Heils. Wir danken dir, Gott, dass du uns berufen hast, vor dir zu stehen und dir zu dienen. Schenke uns  Anteil an Christi Leib und Blut und führe uns so im Heiligen Geist zusammen. Gedenke deiner Kirche, die über die Erde verstreut ist, und lass sie wachsen in der Liebe, zusammen mit denen, die den Auftrag haben, deinem Volk zu dienen und es durch die Zeit zu leiten. In deiner Güte lass uns teilhaben am ewigen Leben zusammen mit allen, die bei dir Gnade gefunden haben von Anbeginn der Welt, dass wir dich loben und preisen durch deinen Sohn Jesus Christus. (i)


Dankgebet

Gott. Als Menschen, die deinem Sohn folgen wollen, haben wir Brot und Kelch unter uns geteilt. Wir bitten dich: Lass uns an ihm erkennen, dass du die Liebe bist, damit wir daran festhalten, was immer uns begegnet, und auf diese Liebe schauen, wo nach tragendem Sinn gefragt wird. Um deiner menschgewordenen Güte willen: Jesus Christus, unser Bruder und Herr.(k)


Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 535 (E. Jüngel)

b - vgl.Württemb. Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S.179, Nr. 16 (K.H. Schlaudraff) 

c - vgl.Württemb. Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S.183, Nr. 28 (nach EGB)

d - neu (R.B.)

e - vgl. Gottesdienstpraxis II/2 (1978), Gütersloh, S. 100 (Schwebel)

f - vgl. W. Brinkel, H. Hilgendiek, Neue Eingangs- und Fürbittengebete, Gütersloh 1994, S. 90

g - vgl. Reformierte Liturgie, Wuppertal 1999, S. 359 

h - vgl. Schweizerisch-Reformierte Liturgie, Band III, Bern 1983

i - vgl. 2. Hochgebet der römisch-katholischen Messe

k - vgl. A. Schilling, Die Sonn- und Festtagsgebete der heiligen Messe, Stuttgart 1980, S. 179