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5. August 2012


9. Sonntag nach Trinitatis (grün) - Anvertraute Gaben    

Wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man um so mehr fordern. Luk 12,48


Predigttext (Evanglium):  Matthäus 7,24-27 (III) Auf Fels gebaut

Prophetie: Jeremia 1,4-10 (IV) Die Berufung Jeremias

Epistel: Philipper 3,7-14 (II) Lebenswende durch Christus



 Eröffnung

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes des Vater und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. R: Amen.

Wir kommen in diesen Gottesdienst aus all unserer Unruhe, mit so vielen Gedanken, die uns bewegen, mit unseren Sorgen und Ängsten, mit Sehnsucht und Hoffnung. Hier ist ein Ort der Stille. Hier sind Menschen vor uns getröstet und ermutigt worden. Hier finden auch wir uns ein, legen ab, was uns Unruhe macht und auf uns lastet. Hier dürfen wir aufatmen und darauf vertrauen, dass Gott uns nahe ist. (a)


Votum und Psalm  

HERR, mein Gott, groß sind deine Wunder und deine Gedanken, die du an uns beweisest; dir ist nichts gleich! Ich will sie verkündigen und davon sagen, wiewohl sie nicht zu zählen sind.  Ps 40,6

Psalm  71 -  Herr, ich traue auf dich (EG 732) 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, dem wir uns anvertrauen dürfen: - Stille - 

Du unser Gott. Schon unser irdisches Leben ist ein Geschenk und immer wieder erfahren wir, wie wir davon leben, dass wir von anderen empfangen: Liebe und Verstehen und Anerkennung und Geduld. Wir bitten dich: Öffne uns, zu staunen und zu begreifen, wie du an uns wirkst und lass uns alles, was das Leben trägt, aus deiner Hand erwarten, heute und Tag um Tag bis in deine Ewigkeit. (b)

oder 

Aus dir, Gott, kommt alles Leben, dir gehört es und von dir hat es seine Würde. Wie wir uns selber einschätzen, kann keinen festen Grund geben. So richte unseren Sinn auf das, was dein Sohn verkündet hat von deinem Reich und seiner Gerechtigkeit. Hilf uns, den Weg einzuschlagen, den er zeigt und vorangeht, dass wir das Haus unsres Lebens auf festem Fels bauen, auf ihn, Jesus Christus, den Herrn.(c) 


Bekenntnis

Lasst uns Gott loben und im Bekenntnis Zeugnis geben von der Hoffnung, die in uns ist: 

Apostolisches Glaubensbekenntnis:  Ich glaube an Gott, den Vater (EG Wü  686)


oder

Christus spricht (zu seinen Jüngern): Ihr seid das Salz der Erde. Ihr seid das Licht der Welt. (Matth 5,13a.14a)

Seligpreisungen - Selig sind, die da arm sind  (EGWü 760)


oder

Bekenntnislied:  Sollt ich meinem Gott nicht singen (EG 325,1-4)


Fürbitten

Gott, du weißt, was uns gut tut. In dir ruht das Leben. Du kannst und du willst uns erfüllen mit deinen Gaben. Du rufst uns in dein Reich. Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison

Dich bitten wir um das, was wir von Herzen wünschen: um Brot auf dem Tisch und den Trank, der belebt, um gute Gesundheit und Linderung von Schmerzen, um einen sicheren Weg durch diese Welt und ein schützendes Haus. Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison

Wir erbitten auch, was wir nicht minder brauchen: das Verstandnis der Menschen neben uns, die Treue der Freunde, die Aufrichtigkeit unserer Gegner, die Großmut derer, die wir beleidigt haben, die Liebe aller, die wir lieben,  das Vertrauen untereinander immer neu. Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison

Wir bitten um eine offene Zukunft für die Kinder in aller Welt; um glückliche Tage für die altgewordenen Menschen; um Auskommen und Freude in Arbeit und Beruf; um Mut für die Enttäuschten, um Geduld in der Not und um Frieden überall auf Erden. Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison

Wir sagen dir, Gott, unsre ganz persönlichen Anliegen, bringen dir unseren Dank, bitten für Not, die uns vor allem bewegt, nennen dir Menschen, denen wir besonders verbunden sind:

- Stille - 

Mache uns bereit für alles, was von dir kommt. Dir wollen wir uns anvertrauen. Dich rufen wir an:

R: Kyrie eleison(d)


Friedensbitte: Verleih uns Frieden gnädiglich (EG 421)


Sendungswort

Dient einander, ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat, als die guten Haushalter der mancherlei Gnade Gottes.1.Petr 4,10

*


Eingeständnis und  Zusage

Gott  hat uns so viele Gaben anvertraut und dennoch brauchen wir ihn immer neu, dass er unsere leeren Hände mit seiner Liebe füllt. Er heile unsere unruhigen Herzen durch seine Gegenwart und mache  uns auf unseren Wegen gewiss, dass er uns - trotz unserer Grenzen und Versäumnisse, unseres Ungenügens und Versagens - gebrauchen will für sein Werk, hin auf sein kommendes Reich. Bitten wir miteinander um Gottes verwandelnde Gnade: (e) 

=

Christus spricht: Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun. Joh 15,5


Kyrie-Litanei

Mitten im Stimmengewirr, das vor dem wir uns nicht verschließen können, tut  eines uns not: Öffne uns das Ohr für deine Stimme, Gott. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison 

Mitten im Durcheinander der Meinungen, die wir zu hören bekommen, brauchen wir Orientierung: Öffne unsere Gedanken für deinen Willen, Gott. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison 

Mitten im Lärm dieser Zeit, dem wir ständig ausgesetzt sind, fehlt uns der Sinn für die leisen Zwischenrufe. Öffne uns uns das Herz für deine Wahrheit, Gott. Wir rufen dich an: (f)

R: Kyrie eleison 


Bereitung

Jesus Christus, unser Heiland, lädt uns ein an seinen Tisch. In Brot und Wein, den Zeichen seiner Gegenwart, finden wir Gemeinschaft mit Gott und untereinander: Stärkung im Glauben, Befreiung von lähmender Last, Vergebung, Leben und Seligkeit sollen wir empfangen. (g)


Präfation 

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Denn du hast uns aus dem Nichts ins Dasein gerufen /

Du lässt nicht nach, alles zu tun, uns zu erlösen /

+  und in dein künftiges Reich zu bringen.

Für all das danken wir dir, dreieiniger Gott, /

für alles Gute, was uns geworden ist, sichtbar und verborgen, /

+  ob wir es kennen oder auch nicht.

Darum singen wir dir inmitten deiner ganzen Schöpfung. /

Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt. /

Darum stimmen wir ein in das Lob deiner Herrlichkeit /

+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (h)

Heilig, heilig, heilig 


Abendmahlsgebet  

Wir danken dir, dem heiligen Gott. Du hast uns dies Leben und die ganze Erde anvertraut. Obwohl wir uns abgekehrt haben von dir,  bist du gekommen in Jesus, deinem Sohn, und hast durch ihn dem Erdkreis noch einmal Hoffnung gegeben. Er hat sich hingegeben für das Leben der Welt:

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

R: Deinen Tod, o Herr ...

So halten wir das Gedächtnis Christi und rufen dich, Gott, an: Sende deinen Heiligen Geist, damit er uns teilhaben lasse an der Gabe deines Sohnes. Lass uns gestärkt werden durch das Brot des Lebens und des Friedens und den Kelch des Heiles und der Versöhnung. Erneuere uns und den ganzen Erdkreis und führe uns auf dem Weg zur Vollendung in deinem ewigen Reich (i)


Dankgebet 

Gott. Du hast uns an deinen Tisch gerufen und wir haben in Brot und Kelch die Gegenwart deines Sohnes erfahren. Wir bitten dich für jetzt und immer wieder: Lass uns vergessen, was hinter uns liegt und uns ausstrecken nach dem neuen Leben, zu dem wir erlöst sind durch Christus, deinen Sohn, unserm Bruder und Herrn.  (k)



Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch I, Stuttgart 2004, S. 176, Nr. 10 

b - neu (R.B.)

d - vgl.M.Meyer, Nachdenkliche Gebete, Göttingen  1988, S. 103

e - vgl. E.L.Fellechner / H. Miethe, Praxishilfe Gottesdienstliturgie, Bd. 2, S. 118

f - vgl. W. Brinkel / H. Hilgendiek, Neue Eingangs- und Fürbittengebete, Gütersloh 1994, S. 106

g - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 1999, S. 661

i - vgl. G. Kugler, Feierabendmahl, Gütersloh 1981, S. 111

k - vgl. A. Schilling, Die Sonn- und Festtagsgebete... Luzern/Stuttgart 1980, S 45