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29. Januar 2006


4. Sonntag nach Epiphanias (grün )  Der Herr der Naturmächte


Predigttext:  Epheser 1,15-20a (IV) Gebet um Glaubenserkenntnis

Schriftlesung (AT): Jesaja 51,9-16 (V) Gott führt sein Volk heim 

(Evangelium: Markus 4, 35-41 (I) Die Stillung des Sturmes)


Eröffnung

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen.

Aus der Unruhe der vergangenen Woche kommen wir vor Gott zusammen. Vieles beschäftigt uns, Schönes und Unerfreuliches, Gelungenes und Missratenes tragen wir in Gedanken mit uns herum. Pläne für die kommenden Tage gehen uns schon wieder durch den Kopf. Wir bringen vor Gott, was uns beschäftigt. Gott schenke uns Ruhe und Klarheit. Er sammle unsere Gedanken und mache uns frei, damit wir loslassen können und offen werden für das, was er uns sagen will. (a)

(Lied zum Eingang: Du Morgenstern, du Licht vom Licht - EG 74)


Votum und Psalm

Erhöre uns nach der wunderbaren Gerechtigkeit, Gott, unser Heil, der du bist die Zuversicht aller auf Erden und fern am Meer, der du stillst das Brausen des Meere, das Brausen seiner Wellen und das Toben der Völker.Ps 65, 6.8

Psalm 18:  Herzlich lieb hab ich dich, Herr...  (EG 707)


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott und danken ihm für seine Bewahrung:- Stille -

Wir kommen zu dir, unser Gott, mit Sehnsucht und Hoffnung und zugleich friedlos im Herzen. Du bringst zusammen, was uns zerreißt. Du sagst das Wort, das uns Mut macht, aus dem wir neue Kraft schöpfen für diesen und für jeden Tag. In deinem Frieden lass uns aufatmen. Du bist uns nahe, Gott, durch Jesus Christus, deinen Sohn. (b)

Lobpreis  

Gott will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gegeben hat für alle zur Erlösung.1.Tim 2,4-6

Loben wir Gott für seine menschgewordene  Liebe und vertrauen uns seiner Gnade an:

Hymnus aus dem Johannes-Evangelium  -  Im Anfang war das Wort (EG Wü 764)


Fürbitten

Um Hilfe, um Beistand, um Halt auf dem Weg des Glaubens rufen wir miteinander zu Christus, unserm Herrn:

R: Kyrie eleison. 

Du hast uns Menschen zu dir gerufen. Wie in einem Boot auf hoher See, so führst du deine Kirche hinaus in die Weiten der Welt. Manchmal mutest du uns gar zu, Wege zu nehmen, wo wir keinen Weg mehr sehen können. - Laß uns bei all dem nicht allein - wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison. .

Du kennst unsere Furcht vor der Verlassenheit. Du merkst unsere Angst, daß der Boden nicht tragen könnte. Du siehst, wie Vertrauen und Zweifel bei uns im Streit liegen. - Laß uns erfahren, daß du  deiner Gemeinde entgegenkommst - wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison. 

Laß uns gewiß werden, daß wir mit dir über die Gefahren hinauskommen. Trage du uns mit deinem Frieden, damit wir Frieden weitertragen in die Welt. Halte du uns mit deiner Hand, daß wir einander Halt geben können. - Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison. 

Wir bitten für alle Menschen in Angst und Sorgen, in Schwermut und Entbehrung, für die Zögerlichen, die Mutlosen und Verzweifelten. Führe sie und uns weiter mit dir. Durch deine Gegenwart laß uns hingelangen zum neuen Ufer deines Reiches und deiner Liebe. - Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison. 

Unsere ganz persönlichen Ängste, unsere Fragen und Bitten bringen wir vor dich, Christus:

- Stille -

Für all das rufen wir dich an: (c)

R: Kyrie eleison. 


Sendungswort

Alle, die zum Herrn schrien in ihrer Not und er führte sie aus ihren Ängsten, die sollen dem Herrn danken für seine Güte und für seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut.Ps 107.6.8

*

Eingeständnis und Zusage

Wissen wir nicht sehr genau um unsere kleine Kraft? Schwanken wir nicht oft zwischen Angst und Nichtverstehen? Schieben wir Schuld nicht gern auf andere ab? - Recht überlegt, müssen wir gestehen: Wir sind enttäuscht über unser eigenes Verhalten. Wir haben andere immer wieder enttäuscht. Doch Gott verspricht neues Leben. Bitten wir ihn, fortzunehmen, was uns hindert, seinen Weg zu gehen. Bitten wir um seine verändernde Gnade:(d)

=

Der Herr ist gütig und eine Feste zur Zeit der Not und kennt die, die auf ihn vertrauen. (Er schirmt sie, wenn die Flut überläuft.) Nah 1,7


Kyrie-Litanei

Wie schnell geraten wir in Angst und werden unruhig. Wie häufig taumeln wir von Zweifel zu Zweifel und es sinkt uns der Mut. Wie oft wollen wir gar nichts mehr hören. Wie leicht ist uns alles egal. Doch Gottes Licht leuchtet in der Finsternis. Wir rufen:

Kyrie

Können wir unser Leben wirklich ändern? Fallen Ketten der Unfreiheit so einfach von uns ab? Wo wäre eine Chance zum Neubeginn? Warten wir bereits auf einen nächsten Schritt? Lernen wir, über unsere Aufgaben zu staunen? Sind wir froh über das, was uns herausfordert? Sehen wir das Licht Gottes, das in der Finsternis leuchtet? Wir rufen:

Kyrie

Dass Angst gebannt wird durch Hoffnung und Hass überwunden durch Liebe - dass Streit gelöst wird durch Verstehen  und Feindschaft beendet durch Versöhnung - dass Zweifel gestillt wird durch Verstehen und Schuld bereinigt durch Vergebung - dazu leuchte uns Gottes Licht in der Finsternis. Wir rufen: (e)

Kyrie


Bereitung

Christus spricht: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmer mehr dürsten. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun. (Und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen) Joh 6,35; 15,5 (6,37)

Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Denn du lässt nicht nach, dich um uns zu sorgen /

+  du willst uns erlösen und einbringen in dein künftiges Reich.

Dafür danken wir dir, dreieiniger Gott, /

für alles Gute, was uns geworden ist, sichtbar und verborgen, /

+  ob wir es kennen oder auch nicht.

Darum loben wir dich mit deiner ganzen Schöpfung /

Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt /

+ Darum stimmen wir ein in das Lob deiner Engel ohne Ende: (f)

Heilig, heilig, heilig ...


Abendmahlsgebet

Wir danken dir,  Gott, dass du uns ins Leben rufst und uns in deinen Händen bewahrst. Du gibst uns dein Wort und nimmst weg unsere Schuld. Dein Wille ist anschaulich geworden im Weg Jesu, der sich hingegeben hat bis ans Ende:

Einsetzungsworte

Wir bitten dich, Gott: Sende deinen guten Geist in unsere Mitte, die Kraft von Liebe und Vertrauen. Segne uns diese Gaben als Brot des Lebens und Kelch des Heils. Stärke uns, dass wir leben können voll Mut und Zuversicht, frei für die Nächsten, ohne Angst und Drohgebärden, dass wir beieinander bleiben und bei dir, Gott, heute, morgen und alle Zeit bis du uns rufst in deine Ewigkeit. (g)


Dankgebet

Christus, in Brot und Wein hast uns deiner Gegenwart gewiss gemacht. Dafür danken wir dir. Du bist unsere Kraft, wo wir an Grenzen kommen, du bist unser Weg durch Dunkel und Gefahr. Du bist unser Ziel für Zeit und Ewigkeit. Was immer kommen mag, bleibe bei uns und in uns und leite uns als Bruder und Herr. (h)


Quellen und Vorlagen

a - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch, Stuttgart 2004, S. 179,15

b - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch, Stuttgart 2004, S. 177,11

d - vgl. H. Nitschke (Hg), Gottesdienst 76, Gütersloh 1976, S. 18 (C. Marcus)