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18. September 2011


13. Sonntag nach Trinitatis (grün) - Der barmherzige Samariter

Christus spricht: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. Mt 25,40

   


Predigttext (Evangelium):  Markus 3, 31-35 (III) Jesu wahre Verwandte

Epistel:  1. Johannes 4,7-12 (II) Die Liebe ist von Gott 

Prophetie: Amos 5,4-7.10-15 (W) Suchet das Gute     



Eröffnung (Begrüßung)

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. G: Amen.

In wie viele Gesichter schauen wir Tag für Tag, beim Einkaufen und am Arbeitsplatz, auf der Straße und an der Ecke, in der Zeitung und im Fernsehen? Wie viele Menschen sehen uns tagtäglich an, erwartungsvoll, fragend, suchend, Millionen Blicke - an uns gerichtet. Christus spricht: „Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ (Mt 25,40) Der heutige Sonntag lädt uns ein, dem nachzudenken, was uns die anderen bedeuten, wer unsere Nächsten sind, auch fern von uns und doch ganz nah. Wir haben den Auftrag Christi: „Was ihr getan habt einem von meinen geringsten Brüdern (und Schwestern), das habt ihr mir getan.“ (a)

 

Votum und Psalm

Wohl dem, der den HERRN fürchtet, der große Freude hat an seinen Geboten! Wohl dem, der barmherzig ist und gerne leiht und das Seine tut, wie es recht ist. Denn er wird ewiglich bleiben; der Gerechte wird nimmermehr vergessen. Ps 112,1.5.6

Psalm 34  -  Ich will den Herrn loben allezeit (EG 718) 


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott, der die Welt durch seine Liebe erlöst: - Stille - 

Barmherziger Gott, du bist Grund und Ziel all unseres Lobens und wenn wir dir dienen an unseren Nächsten, dann ist es das Werk deiner Liebe. Hilf uns das zu tun, was du geboten hast, und überwinde, was uns daran hindert. So bitten wir durch Jesus Christus, unsern Bruder und Herrn. (b)


Bekenntnis

In der Gewissheit, dass Gott uns ebenso geschaffen hat wie unsere Nächsten und in gleicher Weise liebt; aus der Zuversicht, dass wir an Jesus erkennen, wie wir in Liebe miteinander leben sollen, mit der Hoffnung, dass der Heilige Geist uns zur Liebe anrührt, so dass wir uns den Nächsten zuwenden können - lasst uns unseren Glauben bekennen: (c)

Apostolisches Glaubensbekenntnis: Ich glaube an Gott, den Vater ... (EGWü 760) 


oder

Seid unter euch gesinnt, wie es auch der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht. (Phil 2,5) Bekennen wir uns zu seinem Weg:

Christushymnus:  Christus Jesus, der in göttlicher Gestalt war  (EGWü 764)


Fürbitten

Lasst uns beten zu Gott, uns freundlich und väterlich zugewandt, der unsere Hilfe und Zuflucht ist. Wir bitten dich, Gott, erhöre uns:

R: Kyrie eleison.

Wir denken an die vielen Menschen auf unserer Erde, die vom Leid gequält werden, die in Angst und Schrecken leben müssen oder täglich Hunger leiden. Dass sich Menschen zur Hilfe bewegen lassen. Wir bitten dich, Gott, erhöre uns:

R: Kyrie eleison.

Wir denken an die Menschen, die keinen Tag ohne Schmerzen sind, an unsere Kranken, hier in unserer Gemeinde und überall auf der Erde. Dass die  Helfenden geschickte Hände haben, Mut machende Worte finden, Gesten der Zuversicht verbreiten. Wir bitten dich, Gott, erhöre uns:

KR: Kyrie eleison.

Wir denken an alle, die unter der Last ihrer Sorgen zusammenbrechen. Dass wir nicht an ihrer Not vorübergehen, sondern sie wachen Sinnes wahrnehmen und Zeit für sie haben. Wir bitten dich, Gott, erhöre uns:

R: Kyrie eleison.

Wir denken an jene, die ihrer Überzeugung, Religion oder Rasse wegen benachteiligt werden, und an alle in unserer Gesellschaft, die an den Rand gedrängt sind, verachtet und ausgegrenzt werden. Dass unsere Vorurteile und Berührungsängste von uns genommen werden. Wir bitten dich, Gott, erhöre uns:

R: Kyrie eleison..

Du, unser Gott, hier sind wir beieinander; jeder und jede mit eigenen Sorgen und Schwierigkeiten beladen. Lass uns erkennen, wo unser Lebensglück und das der anderen in unseren menschlichen Händen liegt. Hilf uns, der anderen Last mitzutragen, dass der Friede deines Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus in unserer Mitte sei. Wir bitten dich, Gott, erhöre uns:

R: Kyrie eleison. (d)

   

Friedensbitte: Verleih uns Frieden gnädiglich (EG 421)


Sendungswort

Christus spricht: Was ihr getan habt einem von (diesen) meinen geringsten Brüdern (und Schwestern), das habt ihr mir getan. Mt 25,40b


*

Eingeständnis und Zusage

Wir kennen die Gebote Gottes. Wir wissen, wie sehr andere Menschen unsere Zuwendung und Hilfe brauchen. Und doch handeln wir nicht entsprechend - sei es, dass wir uns überfordert fühlen; sei es, dass andere uns lästig werden; sei es, dass wir sie einfach übersehen. Bitten wir darum, dass Gott  uns nicht bei unserem Versagen behaftet. Bitten wir um seine Gnade: :  (e)

=

Jesus Christus, unser Heiland, hat sich selbst für uns gegeben, damit er uns erlöste von aller Ungerechtigkeit und reinigte sich selbst ein Volk zum Eigentum, das eifrig wäre zu guten Werken. Tit 2,14


Kyrie-Litanei

Gott in seiner Güte war sich nicht zu schade, sich in Jesus Christus für uns zum Diener zu machen. Von seiner Fürsorge leben wir alle Tag um Tag. Er mache uns aufmerksam für die Not der Menschen und lasse uns das eigene Angewiesensein auf andere erkennen. Wir rufen ihn an:

Kyrie 

Gott vergebe uns, wenn wir seine Güte vergessen. Er nehme von uns alle Gedankenlosigkeit und Eigensucht, unsere Gleichgültigkeit gegenüber fremdem Leid, unsere Trägheit in der Liebe. Wir rufen ihn an:

Kyrie 

Gott bringe uns zurück auf den Weg seiner Liebe. Er schenke uns einen wachen Geist und ein empfindsames Gewissen, dass wir denen zur Wohltat werden, die auf Hilfe warten. Wir rufen ihn an: (f)

Kyrie 


Bereitung

Ein Brot ist es in diesem Mahl und ein Kelch, an dem wir alle teilhaben. Denn wie aus vielen Beeren gekeltert ein Wein und aus vielen Körnern gemahlen und gebacken ein Brot bereitet wird, so sollen wir alle, die im Glauben zu Christi Leib gehören, durch die Liebe, die er uns erweisen hat, auch einander lieben und alle ein Leib, Trank und Brot werden, nicht mit leeren Worten, sondern mit der Tat und mit der Wahrheit. Dazu stärke uns Gott in diesem Mahl.(g)


Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Denn dein Sohn Jesus Christus ist in die Zeit gekommen, /

hat uns erlöst aus aller Verlorenheit dieser Welt /

+  und hat unser Leben freigemacht, 

frei zur Freude über deine Gaben, /

frei zur Liebe für die Nächsten, /

+ frei dir, Gott, zu singen.

Darum loben wir dich inmitten deiner ganzen Schöpfung. /

Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt. /

Darum stimmen wir ein in das Lied deiner Herrlichkeit /

+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (h)

Heilig, heilig, heilig ...


Abendmahlsgebet

Wir preisen dich, Gott, du Ursprung allen Lebens: Aus dem Nicht rufst du die Welt ins Dasein, aus dem Dunkel der Nacht rufst du uns ins Licht, aus der Ferne in deine Nähe, aus der Schuld in die Freiheit, aus allem, was dem Tod verfällt, in Christi Zukunft. Wir danken dir, Gott, für ihn, der uns sein Leben schenkt:

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G: Deinen Tod, o Herr...

So halten wir das Gedächtnis Jesu Christi, der für uns starb und für uns lebt. Wir bitten dich, Gott: Lass deinen Geist unter uns wirken, wenn wir von diesem Brot essen und aus diesem Kelch trinken. Gib uns ein neues, lebendiges Herz, dass wir in jedem Menschen die Schwester, den Bruder erkennen und deine Liebe unter uns teilen. Führe deine neue Welt herauf und vollende uns in deinen Reich. Dir sei Ehre in Ewigkeit. (i)


Dankgebet

Du Gott in Ewigkeit. Aus dem Reichtum deiner Liebe hast du deinen Sohn dahingegeben und uns mit ihm in diesem Sakrament beschenkt: Wir bitten dich, gib, dass wir unsere Brüder und Schwestern so lieben, wie er uns geliebt hat, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert in Ewigkeit. (k)


Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a -  vgl. W.Milstein, Den Gottesdienst beginnen, Göttingen 1999, S. 83

b -  vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 375

c -  vgl. Arnold/Verwold, Bitten, Loben und Bekennen (ggg 12) Hannover 2009, S. 201 

d - vgl  Gottesdienstpraxis   III/3 , Gütersloh, (1993) S.71 (H.Jürgenbehring)

e - R.B.

f - vgl. Reformierte Liturgie, Wuppertal 1999, S. 142 (S. Bukowski)

g - vgl. Württemberg. Gottesdienstbuch, Ergänzungsband, Stuttgart 2005, S. 188, Nr. 21

h - R.B.

i - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 642

k - vgl. H.v. Schade, reihe gottesdienst 8/9, Gebete, Hamburg 1979, S. 204