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30.  Januar 2011


4. Sonntag nach Epiphanias (grün )  Der Herr der Naturmächte

Kommt her und sehet an die Werke Gottes, der so wunderbar ist in seinem Tun an den Menschenkindern. Ps 66,5



Predigttext (Evangelium): Matthäus 14,22-33 (III) Der sinkende Petrus

Prophetie: Jesaja 51,9-16 (V) Gott führt sein Volk heim 

Epistel:  Epheser 1,15-20a (IV) Gebet um Glaubenserkenntnis



Eröffnung

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen.

R, Amen.

Aus der Unruhe der vergangenen Woche kommen wir vor Gott zusammen. Vieles beschäftigt uns, Schönes und Uner-freuliches, Gelungenes und Missratenes tragen wir in Gedanken mit uns herum. Pläne für die kommenden Tage gehen uns schon wieder durch den Kopf. Wir bringen vor Gott, was uns beschäftigt. Gott schenke uns Ruhe und Klarheit. Er sammle unsere Gedanken und mache uns frei, damit wir loslassen können und offen werden für das, was er uns sagen will. (a)

Votum und Psalm

Erhöre uns nach der wunderbaren Gerechtigkeit, Gott, unser Heil, der du bist die Zuversicht aller auf Erden und fern am Meer, der du stillst das Brausen des Meere, das Brausen seiner Wellen und das Toben der Völker.Ps 65, 6.8

Psalm 18:  Herzlich lieb hab ich dich, Herr...  (EG 707)


Tagesgebet

Beten wir in der Stille zu Gott und rufen zu ihm in unserer Not:

Wir kommen zu dir, unser Gott, mit Sehnsucht und Hoffnung und zugleich friedlos im Herzen. Du bringst zusammen, was uns zerreißt. Du sagst das Wort, das uns Mut macht, aus dem wir neue Kraft schöpfen für diesen und für jeden Tag. In deinem Frieden lass uns aufatmen. Du bist uns nahe, Gott, durch Jesus Christus, deinen Sohn. (b) 

*

Gott aller Mächte und Gewalten. Auch in den Ängsten bleibst du uns nah. Wir sind dem Verderben nicht preisgegeben. Jesus, dein Sohn, weckt in uns Vertrauen. Sprich du dein Wort, Herr, so werden wir still, so können wir auftatmen auch jetzt, auch in dieser Stunde und alle Tage unseres Lebens, bis du uns Ruhe gibst in deiner Ewigkeit. (c)

Bekenntnis / Lobpreis  

Gott will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gegeben hat für alle zur Erlösung.1.Tim 2,4-6 (Loben wir Gott für seine Liebe und vertrauen uns seiner Gnade an:)

Hymnus aus dem Johannes-Evangelium  -  Im Anfang war das Wort (EGWü 764)

oder Apostolisches Glaubensbekenntnis -  Ich glaube an Gott, den Vater ... (EGWü 686)

oder Bekenntnislied: Gott liebt diese Welt (EG 409,1-6)

oder Glaubenszeugnis:

Wir glauben an Gott, den Ursprung von allem, was geschaffen ist, die Quelle des Lebens, aus der alles fließt, das Ziel der Schöpfung, die auf Erlösung hofft.

Wir glauben an Jesus Christus, den Gesandten der Liebe Gottes, von Maria geboren; ein Mensch, der Kinder segnete, Frauen und Männer bewegte, Leben heilte und Grenzen überwand; er wurde gekreuzigt; in seinem Tod hat Gott die Macht des Bösen gebrochen und uns zur Liebe befreit; er ist in unserer Mitte und ruft uns auf seinen Weg.

Wir glauben an Gottes Geist, Weisheit von Gott, die wirkt, wo sie will; sie gibt Kraft zur Versöhnung und schenkt Hoffnung, die auch der Tod nicht zerstört; in der Gemeinschaft der Glaubenden werden wir zu Schwestern und Brüdern, die nach Gerechtigkeit suchen. 

Wir erwarten Gottes Reich. (d)


Fürbitten

Um Hilfe, um Beistand, um Halt auf dem Weg des Glaubens rufen wir miteinander zu Christus, unserm Herrn:

R: Kyrie eleison. 

Du hast uns Menschen zu dir gerufen. Wie in einem Boot auf hoher See, so führst du deine Kirche hinaus in die Weiten der Welt. Manchmal mutest du uns gar zu, Wege zu nehmen, wo wir keinen Weg mehr sehen können. - Lass uns bei all dem nicht allein - wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison. .

Du kennst unsere Furcht vor der Verlassenheit. Du merkst unsere Angst, dass der Boden nicht tragen könnte. Du siehst, wie Vertrauen und Zweifel bei uns im Streit liegen. - Lass uns erfahren, daß du  deiner Gemeinde entgegenkommst - wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison. 

Lass uns gewiss werden, dass wir mit dir über die Gefahren hinauskommen. Trage du uns mit deinem Frieden, damit wir Frieden weitertragen in die Welt. Halte du uns mit deiner Hand, dass wir einander Halt geben können. - Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison. 

Wir bitten für alle Menschen in Angst und Sorgen, in Schwermut und Entbehrung, für die Zögerlichen, die Mutlosen und Verzweifelten. Führe sie und uns weiter mit dir. Durch deine Gegenwart lass uns hingelangen zum neuen Ufer deines Reiches und deiner Liebe. - Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison. 

Unsere ganz persönlichen Ängste, unsere Fragen und Bitten bringen wir vor dich, Christus:

- Stille -

Für all das rufen wir dich an: (e)

R: Kyrie eleison. 


Schlussgesang: Gott, Vater, dir sei Dank gesagt und Ehre (EG 160)


Sendungswort

Alle, die zum Herrn schrien in ihrer Not und er führte sie aus ihren Ängsten, die sollen dem Herrn danken für seine Güte und für seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut.Ps 107.6.8

*


Eingeständnis und Zusage

Wissen wir nicht sehr genau um unsere kleine Kraft? Schwanken wir nicht oft zwischen Angst und Nichtverstehen? Schieben wir Schuld nicht gern auf andere ab? - Recht überlegt, müssen wir gestehen: Wir sind enttäuscht über unser eigenes Verhalten. Wir haben andere immer wieder enttäuscht. Doch Gott verspricht neues Leben. Bitten wir ihn, fortzunehmen, was uns hindert, seinen Weg zu gehen. Bitten wir um seine verändernde Gnade:  (f)   

=

Der Herr ist gütig und eine Feste zur Zeit der Not und kennt die, die auf ihn vertrauen. (Er schirmt sie, wenn die Flut überläuft.) Nah 1,7


Gloria (g)

Gott, der uns in unserer Schwachheit beisteht durch Christus, den Herrn aller Gewalten - kommt wir beten ihn an: (h)

Ehre sei Gott in der Höhe (EG 180.1 oder 180.3)


Kyrie-Litanei (g)

Wie schnell geraten wir in Angst und werden unruhig. Wie häufig taumeln wir von Zweifel zu Zweifel und es sinkt uns der Mut. Wie oft wollen wir gar nichts mehr hören. Wie leicht ist uns alles egal. Doch Gottes Licht leuchtet in der Finsternis. Wir rufen:

Kyrie

Können wir unser Leben wirklich ändern? Fallen Ketten der Unfreiheit so einfach von uns ab? Wo wäre eine Chance zum Neubeginn? Warten wir bereits auf einen nächsten Schritt? Lernen wir, über unsere Aufgaben zu staunen? Sind wir froh über das, was uns herausfordert? Sehen wir das Licht Gottes, das in der Finsternis leuchtet? Wir rufen:

Kyrie

Dass Angst gebannt wird durch Hoffnung und Hass überwunden durch Liebe - dass Streit gelöst wird durch Verstehen  und Feindschaft beendet durch Versöhnung - dass Zweifel gestillt wird durch Verstehen und Schuld bereinigt durch Vergebung - dazu leuchte uns Gottes Licht in der Finsternis. Wir rufen: (i)

Kyrie


Bereitung

Christus spricht: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmer mehr dürsten. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun. (Und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen) Joh 6,35; 15,5 (6,37)

Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht, /

unser Dienst und unsere Freude, /

+ dir, ewiger Gott, Dank zu sagen:

Denn du lässt nicht nach, dich um uns zu sorgen /

+  du willst uns erlösen und einbringen in dein künftiges Reich.

Dafür danken wir dir, dreieiniger Gott, /

für alles Gute, was uns geworden ist, sichtbar und verborgen, /

+  ob wir es kennen oder auch nicht.

Darum loben wir dich mit deiner ganzen Schöpfung /

Darum stehen wir in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt /

+ Darum stimmen wir ein in das Lob deiner Engel ohne Ende: (k)

Heilig, heilig, heilig 


Abendmahlsgebet

Wir danken dir,  Gott, dass du uns ins Leben rufst und uns in deinen Händen bewahrst. Du gibst uns dein Wort und nimmst weg unsere Schuld. Dein Wille ist anschaulich geworden im Weg Jesu, der sich hingegeben hat bis ans Ende:

Einsetzungsworte

Sooft wir von diesem Brot essen und von diesem Kelch trinken, erfahren und bezeugen wir das Geheimnis des Glaubens:

G: Deinen Tod, o Herr..

Wir bitten dich, Gott: Sende deinen guten Geist in unsere Mitte, die Kraft von Liebe und Vertrauen. Segne uns diese Gaben als Brot des Lebens und Kelch des Heils. Stärke uns, dass wir leben können voll Mut und Zuversicht, frei für die Nächsten, ohne Angst und Drohgebärden, dass wir beieinander bleiben und bei dir, Gott, heute, morgen und alle Zeit bis du uns rufst in deine Ewigkeit. (l)


Dankgebet

Wir danken dir, Gott, für dein Wort und die Zeichen deiner Nähe in Christus. Wir danken dir für unsere Gemeinschaft. Halte uns verbunden, wenn wir nun auseinandergehen. Bleibe bei uns im Lärm und in der Hetze des Alltags. Richte uns auf, wenn wir müde oder  ängstlich werden. Auf dich vertrauen wir, heute und alle Tage bis in Ewigkeit. (m)


Quellen und Vorlagen

Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

a - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch, Stuttgart 2004, S. 179,15

b - vgl. Württembergisches Gottesdienstbuch, Stuttgart 2004, S. 177,11

d - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin, 2000, S. 541 (Kurhessen-Waldeck 1996)  / Ergänzungsband zum Württembergischen Gottesdienstbuch, Stuttgart 2005, S. 166

f - vgl. H. Nitschke (Hg), Gottesdienst 76, Gütersloh 1976, S. 18 (C. Marcus)

g - nach anglikanischem Vorbild wird angeregt, zur "Verschlankung" des Anrufungsteils in der Epiphaniaszeit auf ein (entfaltetes) Kyrie an dieser Stelle zu verzichten und nur das Große Gloria  zu singen. Der Aufruf zuvor kann entfallen.

h - vgl. M. Meyer, Nachdenkliche Gebete, Göttingen 1988, S. 38

m- vgl. Reformierte Liturgie, Wuppertal 1999, S. 365