Text als RTF-Dokument herunterladen

2. März 2003


Estomihi  (nach Ps 31,3)  - Sonntag vor der Passion - (grün)  Der Weg zum Kreuz


Predigttext: Markus 8,31-38 (I) - Der Weg zum Kreuz

Schriftlesung: 1. Korinther 13 (II) - Das Hohelied der Liebe


Eröffnung

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes (des Vaters) und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.

(Seien Sie alle herzlich begrüßt in diesem Gottesdienst.) Miteinander wollen wir uns sammeln aus Mühsal und Verstreuung, wollen hören, was uns Gott zusagt und wie er uns in Anspruch nimmt, wollen ihm danken im Bekenntnis und ihm unsere Bitten vortragen, wollen uns von neuem senden lassen in den Alltag der Welt. - Der Wochenspruch weist uns auf den Weg Jesu: „Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von des Menschen Sohn.“ (a)

 

Psalm und Votum

Bewahre mich, Gott; denn ich traue auf dich. Ich habe gesagt zu dem Herrn: Du bist ja der Herr. Ich weiß von keinem Gut außer dir. Der Herr ist mein Gut und mein Teil, du erhältst mir mein Erbteil. Das Los ist mir gefallen auf liebliches Land; mir ist ein schönes Erbteil geworden.Ps 16, 1.2.5.6.

oder

Meine Seele ist stille zu Gott, der mir hilft. Bei Gott ist mein Heil und meine Ehre, der Fels meiner Stärke, meine Zuversicht ist bei Gott. (Hoffet auf ihn allezeit, liebe Leute, schüttet euer Herz vor ihm aus; Gott ist unsere Zuversicht.) Ps 62, 2.6-9

Psalm 18 -  Herzlich lieb hab ich dich, Herr, meine Stärke (EG 707)


Tagesgebet

Laßt uns in der Stille beten, zu Gott, der alle unsere Wege prüft: - Stille - 

Ewiger, unser Gott. Du hast deinen Sohn den Weg nach Jerusalem gehen lassen bis in Leiden und Tod hinein. Doch so offenbarst du der Welt deine Liebe. Wir bitten dich: Mach uns ganz frei, daß wir deine Wege erkennen und sie selbst zu gehen wagen, entzündet von der Liebe, die uns alles nehmen und geben läßt, durch ihn Christus, unsern Bruder und Herrn.(b)

oder

Verwundbarer Gott. Im Sterben Jesu nimmst du teil am Leiden der Welt. Durch die Bedrängten und Barmherzigen und alle, deren Herz voll Sehnsucht ist, forderst du uns heraus. Laß uns mit Christus nach Gerechtigkeit hungern und dürsten und gegen allen Widerstand dafür einstehen. Du bist unsere Hoffnung auf ewig. (c)


Bekenntnis / Lobpreis

Seid unter euch gesinnt, wie es auch der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht.Phil 2,5

Bekennen wir uns zu seinem Weg:

Hymnus aus dem Philipperbrief  - Jesus Christus, der in göttlicher Gestalt war (EGWü 764)


Fürbitten

Gott, du Ursprung unserer Wege. Wir beten zu dir, daß wir bereit und fähig werden, zu hören und in der Gemeinschaft mit Christus zu wachsen. Durchdringe uns mit dem Geist seiner Liebe, daß wir zur Demut finden. Laß uns offen werden für das, was gerecht ist. Mach uns treu und zuverlässig und weitherzig. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Gott, du Kraft unserer Wege. Wir beten zu dir, daß unsere Gedanken und Wünsche uns nicht trennen von denen, die Liebe nötig haben und ein gutes Wort erhoffen. Wir bitten für die Kirchen

und Gemeinden mit allen, die in ihnen Verantwortung tragen, daß sie willens sind, Jesus zu folgen und ohne Anmaßung sein Werk fortzuführen. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Gott, du Richtung unserer Wege. Wir beten zu dir für alle, die im öffentlichen Leben beraten und entscheiden; daß sie dich ehren in ihren Absichten; daß sie dem Leben dienen für jetzt und in Zukunft; daß sie den Gefährdungen für unsere Welt entgegentreten. Wir rufen dich an:

R: Kyrie eleison.

Gott, du Ziel unserer Wege. Wir beten zu dir für alle, die mit ihren Möglichkeiten an ein Ende gekommen sind; für alle, die alt oder kraftlos wurden; für alle, die sich einsam und verlassen sehen. Laß sich ihre Tage erfüllen mit Stille und Geborgenheit, daß Hast, Furcht und Unfrieden überwunden werden durch deine Nähe. Wir rufen dich an: (d)

R: Kyrie eleison.


Verabschiedung vom Halleluja

(alternativ zum üblichen Schlußvers - nach den Abkündigungen / vor dem Segen)

Mit dem kommenden Mittwoch, dem Aschermittwoch, beginnt die Fasten- und Passionszeit. Es ist alter Brauch, in diesen Wochen auf den Gesang des Halleluja zu verzichten, bis daß es in der Osternacht wieder angestimmt wird. So wollen wir uns heute gleichsam vom Halleluja verabschieden, indem wir es - auch mit Blick auf die vor uns liegende Zeit des Kirchenjahres - noch einmal bewußt singen: (e)

In dir ist Freude in allem Leide  (EG 398,1.2)


Sendungswort

Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe - diese drei - aber die Liebe ist die größte unter ihnen. 1.Kor 13,13

*

* Eingeständnis und Zusage

Oft scheint uns das Leben nur als Mühe und Last und dennoch fügen wir uns fraglos sein. Wir füllen unsere Tage mit Geschäftigkeit an, wir arbeiten drauf los ohne Besinnung. Wir liefern uns ungeprüft vielen Zwängen aus. - Ob Gott uns nicht zu anderem berufen hat? Daß er uns befreie aus verkehrten Abhängigkeiten und wir lernen, Wichtiges von Belanglosem zu unterscheiden, das erbitten wir von seiner Gnade: (f)

=

So spricht der Herr. Mir hast du Arbeit gemacht mit deinem Sünden und hast mir Mühe gemacht mit deinen Missetaten. Ich, ich tilge deine Übertretungen um meinetwillen und gedenke deiner Sünden nicht. Jes 43, 24b.25


* Kyrie-Litanei

Wir leben. Wir wollen leben. / Wir meinen oft, wir lebten schon richtig, so wie es geht. / Wir möchten das Leben ausschöpfen. / Wir suchen, in vollen Zügen zu genießen. / Aber enttäuscht erfahren wir oft: Das Leben läuft uns davon. / Es läuft anders, als wir uns wünschten. / Fragend bleiben wir zurück (und rufen):

Kyrie 

Wir leben. Wir wollen leben. / Unser Verlangen ist groß: Hunger nach Freude, nach Liebe und Fülle. / Wir tun alles, um ihn stillen. / Kein Preis scheint uns zu hoch, keine Mühe zu schade.

Aber ernüchternd erfahren wir oft: So werden wir nicht satt. / Wir bleiben leer zurück (und rufen):

Kyrie 

Wir leben. Wir wollen leben. / Wir suchen das Glück uns selbst zu beschaffen und sei es auf Kosten von anderen. / Immer mehr wollen wir, immer weiter voran, immer höher hinaus, immer größer soll es sein. / Aber wo muß das enden? Ist das ein Leben, wie Gott es will? / Wäre das die Erfüllung, die er im Blick hat? / Fragend, suchend und bittend rufen wir: (g)

Kyrie


* Bereitung

Wir essen und trinken, um zu leben. Aber Leben ist mehr als Essen und Trinken. Leben erfüllt sich in Liebe. Feiern wir das Abendmahl Christi, so nehmen wir jenes Wort auf, das diese Liebe unter uns wecken will: Brot und Wein, Menschen beisammen, nehmen, geben, essen und trinken - unter solch Alltäglichem sollen wir das Besondere finden: erfülltes Leben, Befreiung von der Last verlorener Mühe, Lösung aus Bedrängnis und Schuld, und sollen finden, was uns eint. Wo das geschieht, wird in unserer Welt Heil werden. Darauf hoffen wir zu Gott.(h)                


* Präfation

In Wahrheit ist es würdig und recht ,/

unser Dienst und unsere Freude, /

+ daß wir dir, ewiger Gott,  und deiner te danken.

Denn durch deinen Sohn Jesus Christus /

+  hast du der ganzen Welt dein Heil eröffnet.

Er kam, um zu dienen und sein Leben hinzugeben /

alle unsere Last hat er getragen /

+ damit wir frei würden, seiner Liebe zu leben.

Darum singen wir dir inmitten deiner ganzen Schöpfung, /

stehen in der Schar derer, die dich bezeugen seit Anbeginn der Welt, / 

stimmen ein in das Lob, das Himmel und Erde verbindet, /

+ und bekennen mit allen deinen Engeln ohne Ende: (i)

Heilig, heilig, heilig ...


* Abendmahlsgebet

Wir loben dich, Gott, den Schöpfer des Alls. Du willst deine Welt vor dem Verderben bewahren und hast deinen Sohn als Retter gesandt, der sich hingegeben hat für das Leben der Welt.

Einsetzungsworte

So feiern wir vor dir, ewiger Gott, mit diesem Brot und diesem Kelch das Gedächtnis unserer Erlösung in Christus und danken dir, daß du uns zu deinem Volk berufen hast. Wir bitten: Heilige uns diese Gaben zum Brot des Lebens und zum Kelch des Heils. In der Gemeinschaft von Leib und Blut Christi laß eins werden im Heiligen Geist. Erbarme dich über uns alle, daß wir das ewige Leben erlangen und mit allen Heiligen, die du dir erwählt hast,  dich loben und preisen durch ihn, Jesus Christus, deinen Sohn. (k)


* Dankgebet

Wir sind gekommen, weil du, Gott,  uns eingeladen hast, damit  wir teilen, womit du uns beschenkst in Christus, deinem Sohn: Seine Liebe dürfen wir spüren und davon leben. Deine Vergebung ist uns zugesagt, damit auch wir verzeihen. Bewahre uns in seiner Gemeinschaft, wenn wir nun hinaufgehen zum österlichen Fest, weil sich alles vollenden wird zum Heil der Welt. Wir danken dir für ihn, Jesus, deinen Christus, unsern Bruder und Herrn. (l)


Quellen und Vorlagen

a - neu (R.B.)

b - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 291

c - vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 2000, S. 291

d - vgl. M. Meyer, Nachdenkliche Gebete, Göttingen, 1983, S. 49

e - neu (R.B.)

h - vgl. Agende der Evangelischen Kirche in Kurhessen-Waldeck

i - neu (R.B.) 

l - vgl. E. Domay (Hg), Abendmahl, Gütersloh 1993, S. 109