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9. Oktober 2010


Begrüßung des 19. Sonntags nach Trinitatis (grün) -  Heilung an Leib und Seele

Heile du mich, HERR, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen. Jer 17,14


Luzernar

Von einer hereintragenen Kerze werden alle Lichter in der Kirche entzündet.

Licht und Frieden von Christus Jesus.

R: Gott sei ewig Dank.

Gott sei uns gnädig und barmherzig

R: und gebe uns seinen göttlichen Segen.

Er lasse uns sein Antlitz leuchten,

R: dass wir auf Erden erkennen seinen Weg. (a)


Licht-Hymnus: Heiteres Licht, heiliger Herrlichkeit (b)

oder Heilger Geist, du Tröster mein (EG 128,1-4)


* Benediktion (Dank über dem Licht)

(Der Herr sei mit euch

R:  und mit deinem Geiste.

Lasst uns danksagen und Gott preisen.

R:  Das ist würdig und recht.)

Gepriesen seist du, Gott, ewige Güte, /

Grund allen Lebens, König der Welt, /

+ du bist nicht im Verborgenen geblieben.

Hat auch schon immer dein Name auf dieser Erde gewohnt, /

schon lange uns Menschen bewegt, /

+ nun hast du dich endgültig offenbart im Weg Jesu von Nazareth.

In ihm hast du gezeigt, wer du bist für deine Geschöpfe: /

Licht das aufstrahlt in der Finsternis, /

+ Sonne voller Gnade und Gerechtigkeit.

Komm uns entgegen im Glanz Jesu Christi, /

öffne uns für das Licht seiner Wahrheit, /

+ dass wir vertraut werden mit deinem Ziel für alle Welt

Erleuchte durch ihn unsere Wege /

an diesem Abend und Tag um Tag

+ bis hin in deine Ewigkeit. (c)

R:  Amen. 


Respectus (Rückblick auf die vergangene Woche)

In der Stille bringen wir vor Gott, was uns in der vergangenen Woche  bewegt, erfüllt, bedrückt, zu Fragen geführt hat:

- Stille -

Wir vertrauen Gott (unserem Herrn) an, was gewesen ist.

Gott möge vollenden, was unvollkommen bleiben musste.

Gott möge versöhnen, wo Frieden einkehren soll.

Gott möge uns öffnen, für seinen Tag, seine Verheißung. (d)

Ingressus: Herr bleibe bei uns, (EG Wü 781.3)

 

Psalmodie (gesungen)

Leitvers: Meine Augen sehen stets auf den Herrn.

Psalm 25: Herr, zeige mir deine Wege (EG Wü 784) (e)


oder

Psalm (gesprochen) 

Votum: HERR, sei mir gnädig, denn mir ist angst! Mein Auge ist trübe geworden vor Gram, matt meine Seele und mein Leib. Denn mein Leben ist dahingeschwunden in Kummer und meine Jahre in Seufzen (Meine Kraft ist verfallen durch meine Missetat und meine Gebeine sind verschmachtet.)Ps 31,10-11

Psalm 32  -  Wohl dem, dem die Übertretungen vergeben sind (EG 717) 


Evangelium:  Markus 2,1-12 (I) Die Heilung des Gelähmten


* Responsorium:  Mit Freude erfüllt mich dein Walten (EG Wü 781.4)


* Betrachtung (Impuls)

Pfarrer Dr. Jochen Arnold, Leiter des Evangelischen Zentrums für Gottesdienst und Kirchenmusik im Michaeliskloster Hildesheim, hat 2009 in einer Predigt geschrieben:

... was wäre, wenn wir diesen Schluss nicht überliefert bekommen hätten? Wenn Jesus dem Mann (also) „nur" die Sünden vergeben, ihn aber nicht auch geheilt hätte? Dann würde der Geschichte etwas fehlen, gewiss. Dann würde nicht in derselben Leuchtkraft die Programmatik des Markus deutlich, der uns sagt: Jesus rettet und heilt. Er ist Erlöser und Neuschöpfer: zum Reich Gottes gehört das volle Programm: Heil und Heilung für Leib, Seele und Geist.
Aber was machen wir damit, hier und heute? Was ist mit den Menschen (unter uns), die nicht gesund werden? Haben sie nicht genug Glauben? Oder fehlen ihnen einfach die richtigen Freunde, die an ihrer Stelle glauben? In der Tat sollten wir Letzteres nicht gering schätzen. Und dennoch: Es wäre bitter, wenn wir - im Blick auf unsere Beziehung zu Gott - auf Menschen angewiesen wären. Denn Menschen, das wissen wir, können enttäuschen, auch gute Freunde, die mit einem (vermeintlich) durch dick und dünn gehen. Wir brauchen mehr:
Wir brauchen nicht nur Menschen, wir brauchen auch Gott an unserer Seite. Wir stehen heute - wunderbaren Heilungen, die ich gar nicht abstreiten will, zum Trotz - vielfach an dem Punkt in der Geschichte, an dem die Sündenvergebung zugesagt worden ist aber die Heilung des Freundes noch nicht stattgefunden hat: Das umfassende Heilwerden der Welt als neue Schöpfung steht noch aus, die umfassende Versöhnung der Welt in Christus aber hat Gott schon jetzt für uns gewirkt. Damit sind wir weiter als die Jünger und die Freunde des Gelähmten damals waren, wenn auch noch nicht am Ziel.
„Ein Freund, ein guter Freund, das ist das Beste, was es gibt auf der Welt, selbst wenn die Welt zusammenfällt." Stimmt. Letztendlich genügt ein einziger guter Freund. Der, in dessen Herz wir für einen Moment schauen durften: Jesus Christus. Er hat sein Leben für die Freunde gelassen. Bei seinem Tod hat die Erde gebebt, alles bisher Dagewesene ist so aus den Fugen geraten, dass die alte sündige Welt in sich zusammengefallen ist.
Sein liebender Blick ist heute auch auf dich gerichtet: „Deine Sünden sind dir vergeben! Du bist ein freier Mensch. Ein Kind Gottes!"
Schließen wir mit einem wunderbaren Bild, das die Geschichte selbst uns gibt. Da wird auch über uns ein Dach abgedeckt und der Blick nach oben frei. Welch eine Perspektive, liebe Gemeinde. Und welch ein tiefer Sinn. Der Himmel von Kapernaum ist Abbild, Heilszeichen für den geöffneten Himmel Gottes. Heute und hier. Schau hin. Das Fenster zum Himmel ist offen! Glaube daran und du wirst leben. Amen..        (gekürzt R.B.) (f)


Wochenlied: Nun lasst uns Gott dem Herren (EG 320,1-4.8)


* Canticum

Leitvers:  Christus, unsern Heiland, ewigen Gott, Marien Sohn, preisen wir in Ewigkeit.

Magnificat: Meine Seele erhebt den Herren (EG Wü 781.6) 


Dank und Fürbitten 

Gott, unser Vater. Du hast uns Ruhe verheißen. Ein Leben lang sind wir unterwegs voll Sehnsucht nach diesem Ziel und machen uns doch viel vergebliche Unruhe. Du hast uns zu Dir hin geschaffen, und unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe findet in Dir. Dich rufen wir an,

R: Herr, sei du nahe.

Wir bitten Dich: Schenke Ruhe für Leib und Seele, heute Abend und am morgigen Tag, hin und wieder, wenn wir es nötig haben, und einmal für immer. Dich rufen wir an,

R: Herr, sei du nahe.

Wir denken an Menschen, die ruhelos sind, an die Überforderten und Überarbeiteten, an die körperlich und seelisch Kranken. Bring Ruhe, Geduld und Zuversicht in ihr Leben. Dich rufen wir an:

R: Herr, sei du nahe. ( g)

Vaterunser


* Schlussgesang: Unsern Ausgang segne Gott (EG 167)


Sendungswort (Spruch der neuen Woche)

Heile du mich, HERR, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen. Jer 17,14


Segen 

Jesus sagt: Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.  Gehen wir hin + in (seinem) Frieden. (nach Joh 14,27)


Vorlagen -  Quellen - Hinweise

Dieses Angebot wurde angeregt durch die vom Amt der VELKD 2009 (www.velkd.de) herausgegebene Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“. Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

*  Durch einen Stern gekennzeichnete Stücke können entfallen.

a - vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl. Göttingen 2003, S. 340, Nr. 245

b - vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl. Göttingen 2003, S. 411, Nr. 300 oder ein entsprechender Gesang, wie in der vom Amt der VELKD 2009 (www.velkd.de) herausgegeben Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“  S. 47 - 55 aufgeführt.

c - vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl., Göttingen 2003, S. 223, Nr. 189.5

d - vgl. VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (a.a.O) S. 16

e -  oder nach der VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (a.a.O) S. 27-35.

Eine Singfassung des Wochenpsalms (Ps 32) findet sich im Evangelischen Tagzeitenbuch (a.a.O.),  S. 777 f (Nr. 765) und ist unter www.tagzeiten.de/Psalmen (19. Sonntag nach Trinitatis) abrufbar.

f - vgl. www-predigten.uni-goettingen.de zu Markus 2,1-12 

g - vgl. VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (a.a.O) S. 56