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28. August 2010


Begrüßung des 13. Sonntags nach Trinitatis (grün) - Der barmherzige Samariter

Christus spricht: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. Mt 25,40

   


Luzernar

Von einer hereintragenen Kerze werden alle Lichter in der Kirche entzündet.

Licht und Frieden von Christus Jesus.

R: Gott sei ewig Dank.

Gott sei uns gnädig und barmherzig

R: und gebe uns seinen göttlichen Segen.

Er lasse uns sein Antlitz leuchten,

R: dass wir auf Erden erkennen seinen Weg. (a)


Licht-Hymnus: Heiteres Licht, heiliger Herrlichkeit (b)

oder Herz und Herz vereint zusammen (EG 251,1.6.7 )


* Benediktion (Dank über dem Licht)

(Der Herr sei mit euch

R:  und mit deinem Geiste.

Lasst uns danksagen und Gott preisen.

R:  Das ist würdig und recht.)

Gepriesen seist du, Gott, ewige Güte, /

Grund allen Lebens, König der Welt, /

+ du bist nicht im Verborgenen geblieben.

Hat auch schon immer dein Name auf dieser Erde gewohnt, /

schon lange uns Menschen bewegt, /

+ nun hast du dich endgültig offenbart im Weg Jesu von Nazareth.

In ihm hast du gezeigt, wer du bist für deine Geschöpfe: /

Licht das aufstrahlt in der Finsternis, /

+ Sonne voller Gnade und Gerechtigkeit.

Komm uns entgegen im Glanz Jesu Christi, /

öffne uns für das Licht seiner Wahrheit, /

+ dass wir vertraut werden mit deinem Ziel für alle Welt

Erleuchte durch ihn unsere Wege /

an diesem Abend und Tag um Tag

+ bis hin in deine Ewigkeit. (c)

R:  Amen. 


Respectus (Rückblick auf die vergangene Woche)

In der Stille bringen wir vor Gott, was uns in der vergangenen Woche  bewegt, erfüllt, bedrückt, zu Fragen geführt hat:

- Stille -

Wir vertrauen Gott (unserem Herrn) an, was gewesen ist.

Gott möge vollenden, was unvollkommen bleiben musste.

Gott möge versöhnen, wo Frieden einkehren soll.

Gott möge uns öffnen, für seinen Tag, seine Verheißung. (d)

Ingressus: Herr bleibe bei uns, (EG Wü 781.3)

 

Psalmodie (gesungen)

Leitvers: Der Engel des Herrn behütet alle, die ihn fürchten.

Psalm 34: Ich will den Herrn loben allezeit (EG Wü 781.2) (e)


oder

Psalm (gesprochen) 

Votum: Wohl dem, der den HERRN fürchtet, der große Freude hat an seinen Geboten! Wohl dem, der barmherzig ist und gerne leiht und das Seine tut, wie es recht ist. Denn er wird ewiglich bleiben; der Gerechte wird nimmermehr vergessen. Ps 112,1.5.6

Psalm 34  -  Ich will den Herrn loben allezeit (EG 718) 


Evangelium: Lk 10,25-37 (I) Der barmherzige Samariter


* Responsorium: Weise mir, Herr, deinen Weg (EG Wü 779.3)


* Betrachtung (Impuls)
Pfarrer Christian Tegtmeier von der Gemeinde St. Martin Kirchberg in Seesen hat in einer Predigt zum 13. Sonntag nach Trinitatis 2009 u.a. geschrieben:

Wer ist mein Nächster? - ... Am  Ende greift Jesus diese Frage noch einmal auf: Er nimmt den Anspruch Gottes an den Menschen, an uns, mit auf. Seine Frage lautet nun nicht mehr: Wer ist mein Nächster? - Sondern sie lautet : Wem bin ich zum Nächsten geworden?So gestellt öffnet die Frage Augen und Herzen. Denn jetzt bin ich gefordert mit meiner Liebe, mit meiner Barmherzigkeit. Ein Nächster werde ich durch die Tat. Der unbekannte Frager sucht nach knappen Anweisungen zum Handeln: er will das Ziel erreichen, durch Leistung, Anstrengung, einen alles in allem ehrenvollem Einsatz.

Jesus wendet die Frage: allein wichtig ist es, Mensch zu sein, für andere, einfach aus Liebe und Barmherzigkeit. So sieht unser Tun aus für und in einer geschundenen Gesellschaft. So öffnet sich für uns eine Tür zum Himmel. So entkommen wir dem Selbstbetrug, wir könnten durch bezahlte Sozialleistungen Barmherzigkeit ersetzen.

Denn die Frage bleibt dabei offen: wo bleibt der Mensch?

Dieser Frage gilt beiden: dem Menschen, der in Not geraten ist und mir, der ich die Not sehe. Wem bin ich der Nächste? - Mag sein,  dass der Priester, auch der Levit, eine wichtigere Aufgabe hatten. Mag sein, dass der Samariter sich der gebotenen Trennung von Juden und seinem Volk gewiss und bewusst war und sie doch außer Acht ließ. In der Stunde der Not wägt er nicht mehr; er handelt. Denn der in Not geratene Mensch, der unter die Räuber gefallen war, hat den Anspruch, dass ihm jetzt von diesem Menschen geholfen wird. Wo Not herrscht, bin ich gerufen: unverzüglich und ohne die Ausrede, ich sei der Aufgabe nicht gewachsen oder würde an anderem Ort benötigt. Der Samariter hilft, worin er kann. Er ist weder ein Arzt noch ein Sanitäter noch ein Polizist. Er ist schlicht Mensch mit liebendem Herzen, jemand, den der Anspruch des Notleidenden zutiefst anrührt und fordert.

Die Frage Jesu bleibt - auch für uns :

 „Wem bin ich der Nächste?".

Amen (gekürzt R.B.) (f)


Wochenlied: Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ (EG 343,1-3)

oder:  Liebe, die du mich zum Bilde (EG 401,1-4)


* Canticum

Leitvers:  Christus, unsern Heiland, ewigen Gott, Marien Sohn, preisen wir in Ewigkeit.

Magnificat: Meine Seele erhebt den Herren (EG Wü 781.6) 


Dank und Fürbitten 

Gott, du hast Sonne und Mond geschaffen. Du führst die Sterne herauf. Du wirst nicht müde noch matt und wachst über deine Geschöpfe. Dich rufen wir an:

G: Kyrie eleison.

Wir bitten dich für alle, die jetzt arbeiten, und für alle, die Entspannung suchen. Wir bit)ten dich für die Rastlosen, für Kranke und Verlassene.  Dich rufen wir an:

G: Kyrie eleison.

Du freust dich mit den Fröhlichen. Du trauerst mit den Traurigen. Du schenkst Ruhe den Schlafenden. Du bist das Licht der Sterbenden.  Dich rufen wir an:

G: Kyrie eleison.

Schenke uns Frieden an deinem Tag. Segne, die sich auf den Gottesdienst vorbereiten. Sprich an, die sich in deinem Namen versammeln. Dich rufen wir an:

G: Kyrie eleison.

Bringe Lob und Dank zum Klingen, dass etwas hörbar und spürbar wird von der himmlischen Freude, die eines Tages die ganze Erde erfüllen wird. Dir sei Ehre in Ewigkeit. 

G: Amen.

( g)

Vaterunser


* Schlussgesang: Verleih uns Frieden gnädiglich (EG 421)


Sendungswort (Spruch der neuen Woche)

Christus spricht: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. Mt 25,40

   

Segen 

Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus + Jesus. (Phil 4,7) 

G: Amen 





Vorlagen -  Quellen - Hinweise

Dieses Angebot wurde angeregt durch die vom Amt der VELKD 2009 (www.velkd.de) herausgegebene Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“. Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

*  Durch einen Stern gekennzeichnete Stücke können entfallen.

a - vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl. Göttingen 2003, S. 340, Nr. 245

b - vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl. Göttingen 2003, S. 411, Nr. 300 oder ein entsprechender Gesang, wie in der vom Amt der VELKD 2009 (www.velkd.de) herausgegeben Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“  S. 47 - 55 aufgeführt.

c - vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl., Göttingen 2003, S. 223, Nr. 189.5

d - vgl. VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (a.a.O) S. 16

e -  oder nach der VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (a.a.O) S. 27-35.

Eine Singfassung des Wochenpsalms (Ps 112) findet sich im Evangelischen Tagzeitenbuch (a.a.O.),  S. 750 f (Nr. 742) und ist unter www.tagzeiten.de/Psalmen (13. Sonntag nach Trinitatis) abrufbar.

f - vgl. Göttinger Predigten im Internet zu Lukas 10,25-37

g - vgl. VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (a.a.O) S. 18