Text als RTF-Dokument herunterladen

24. Juli 2010


Begrüßung des 8. Sonntags nach Trinitatis (grün)- Früchte des Geistes    

Lebt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. Eph 5,8.9    



Luzernar

Von einer hereintragenen Kerze werden alle Lichter in der Kirche entzündet.

Licht und Frieden von Christus Jesus.

R: Gott sei ewig Dank.

Gott sei uns gnädig und barmherzig

R: und gebe uns seinen göttlichen Segen.

Er lasse uns sein Antlitz leuchten,

R: dass wir auf Erden erkennen seinen Weg. (a)


Licht-Hymnus: Heiteres Licht, heiliger Herrlichkeit (b)

oder Halleluja. Suchet zuerst Gottes Reich in dieser Welt(EG 182,1-4)


* Benediktion (Dank über dem Licht)

(Der Herr sei mit euch

R:  und mit deinem Geiste.

Lasst uns danksagen und Gott preisen.

R:  Das ist würdig und recht.)

Gepriesen seist du, Gott, ewige Güte, /

Grund allen Lebens, König der Welt, /

+ du, ohne Anfang und ohne Ende.

Durch Christus hast du das All geschaffen und bewahrst es; /

den Tag hast du uns gegeben für die Werke des Lichts /

+ und die Nacht zur Erfrischung von Leib und Seele.

Voll Liebe bist du, Gott, Ursprung alles Guten; /

+ nimm unser Abendlob an in Gnaden.

Wie Du uns durch (die Woche und) diesen Tag geführt /

und zum Beginn des Abends gebracht hast, /

+ so bewahre uns auch jetzt in Christus.

Gewähre uns abendlichen Frieden,  /

eine ruhige Nacht, in dir geborgen, /

+ und am Ende geleite uns zum ewigen Leben.

Dir bringen wir durch Christus im Heiligen Geist /

alle Ehre, Verherrlichung und Anbetung /

+ jetzt und auf immer und ewig. (c)

R:  Amen. 


Respectus (Rückblick auf die vergangene Woche)

Wir schauen und hören auf das, was gewesen ist, auf die Bilder, die von den vergangenen Tagen zurückgeblieben sind,  auf die Stimmen, die noch in unseren Ohren und Herzen nachklingen, wir schauen und hören:

- Stille -

Wir schauen und hören, was in uns ist, Bilder der Sehnsucht und Hoffnung, eigenes Rufen, persönliche Angst und Bitten, eigene Freude, eigener Dank - wir schauen und hören:

- Stille -

Wir schauen und hören dir, Gott, entgegen. Schenke uns deine Bilder und deine Worte. Lass uns neu schauen und hören: (d)

- Stille -

Ingressus: Herr bleibe bei uns, (EG Wü 781.3)

 

Psalmodie (gesungen)

Leitvers:  Bei dir ist die Quelle des Lebens, in deinem Licht sehen wir das Licht.

Psalm 23: Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist (EG Wü 780.3) (e)


oder

Psalm (gesprochen) 

Votum: Gott, wie dein Name, so ist auch dein Ruhm bis an der Welt Enden. Deine Rechte ist voll Gerechtigkeit. Wahrlich, das ist Gott, unser Gott für immer und ewig. Er ist‘s, der uns führet.  Ps 48,11.15

Psalm 92 -  Das ist ein köstlich Ding, dem Herrn danken (EG 737) 

 

Evangelium:  Mt 5,13-16 - Salz der Erde - Licht der Welt 


* Responsorium:  Herr, dein Wort ist meines Fußes Leuchte  (EG Wü 781.3)


* Betrachtung (Impuls)

Jürgen Wandel, Pfarrer und Redakteur in Berlin,  hat in der evangelischen Monatszeitschrift „Zeitzeichen“ im Juli 2009 geschrieben:

Gottesdienste, in denen viele Lichter leuchten, werden im Protestantismus immer beliebter. Das zeigt sich am Heiligen Abend, in der Osternacht und bei Taizégottesdiensten. Und auch die Taufkerze ist in evangelischen Kirchen mittlerweile weit verbreitetet. So spricht der sonst so nüchterne Protestantismus religiöse Gefühle an. Und das ist auch gut so. Denn der Mensch besitzt nun einmal nicht nur Ohren, sondern auch Augen. Er besitzt nicht nur einen Verstand, sondern auch ein Herz.

Die Kerzen, die in der Kirche brennen, sind Symbole. Sie verweisen auf den, der "das Licht der Welt" ist. Und erinnern daran, dass auch wir unser Licht "vor den Leuten" leuchten lassen sollen, damit sie unsere "guten Werke sehen" und den "Vater im Himmel preisen".

Das Matthäusevangelium richtete sich ursprünglich an Judenchristen. Es atmet jüdischen Geist, betont die Bedeutung "guter Werke" und verkündigt ein Christentum der Tat. Natürlich ist der christliche Glaube mehr als Ethik, als Nächstenliebe, als der Kampf für eine gerechtere und friedlichere Welt. Aber er ist auch nicht weniger. Eine Spiritualität, die ausschließlich um sich kreist, religiöse Bedürfnisse und ästhetische Vorlieben befriedigt, mag zeitgemäß sein. Aber sie ist so wenig christlich wie ein Glaube, der sich nur aufs Jenseits richtet.

Vor zweihundert Jahren wurde im oberschwäbischen Zwiefalten Gustav Werner geboren. Um die Not armer Kinder und Erwachsener zu lindern und ihnen eine Ausbildung zu ermöglichen, gründete der evangelische Pfarrer Mitte des 19. Jahrhunderts in Reutlingen eine Fabrik. Als Unternehmer scheiterte er. Überdauert hat aber eine diakonische Einrichtung, die heute 3.500 Mitarbeiter hat. Und gültig bleibt auch Werners Motto: "Was nicht zur Tat wird, hat keinen Wert." (f)

Wochenlied:  O gläubig Herz, gebenedei (EG 318, 1.2.5.9)


* Canticum

Leitvers:  Christus, unsern Heiland, ewigen Gott, Marien Sohn, preisen wir in Ewigkeit.

Magnificat: Meine Seele erhebt den Herren (EG Wü 781.6) 


Fürbitten 

Dir danken wir, du gütiger Gott, für das Leben und für die Zeit, die du uns schenkst, für alles, was wir an Gutem erfahren haben in dieser Woche, für das, was gelungen ist, und auch für das, was wir an Schwerem annehmen und mit deiner Hilfe tragen können. Dich rufen wir an:

G: Kyrie eleison.

Dank sei dir, du Licht der Welt, dein Angesicht leuchtet über uns wie die Sonne. Es erwärmt sich unser Herz und wird weit und leicht. Wir spüren deinen liebenden Blick und wissen uns beschützt. Dich rufen wir an:

G: Kyrie eleison.

Dank sei dir, du Wort des Lebens, du bringst dich in Erinnerung. Wenn wir auf dich hören, finden wir Halt. Wecke uns auf zum Leben heute und in Ewigkeit.  Dich rufen wir an: (g)

G: Kyrie eleison.

Vaterunser


* Schlussgesang: Verleih uns Frieden gnädiglich (EG 421)


Sendungswort (Spruch der neuen Woche)

Lebt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. Eph 5,8.9


Segen 

Eine ruhige Nacht und ein Ende in Frieden verleihe uns der allmächtige und barmherzige Gott, Vater, + Sohn und  Heiliger Geist. (h)

G: Amen.




Vorlagen -  Quellen - Hinweise

Dieses Angebot wurde angeregt durch die vom Amt der VELKD 2009 (www.velkd.de) herausgegebene Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“. Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

*  Durch einen Stern gekennzeichnete Stücke können entfallen.

a - vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl. Göttingen 2003, S. 340, Nr. 245

b - vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl. Göttingen 2003, S. 411, Nr. 300 oder ein entsprechender Gesang, wie in der vom Amt der VELKD 2009 (www.velkd.de) herausgegeben Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“  S. 47 - 55 aufgeführt.

c - vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl., Göttingen 2003, S. 222, Nr. 189.1

d - vgl. VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (a.a.O) S. 20

e -  oder nach der VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (a.a.O) S. 27-35.

Eine Singfassung des neuen Wochenpsalms (Ps 92) findet sich im Evangelischen Tagzeitenbuch (a.a.O.),  S. 730 f (Nr. 728) und ist unter www.tagzeiten.de/Psalmen (8. Sonntag nach Trinitatis) abrufbar.

f - vgl. Zeitzeichen, Evangelische Kommentare -10. Jg. Juli 2009, S.53

g - vgl. VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (a.a.O) S. 21

h - Eröffnungssegen der Komplet