10. Juli 2010
Begrüßung des 6. Sonntags nach Trinitatis: Leben aus der Taufe
So spricht der HERR, der dich geschaffen hat: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein! Jes 43,1
Luzernar
Von einer hereintragenen Kerze werden alle Lichter in der Kirche entzündet.
Licht und Frieden von Christus Jesus.
R: Gott sei ewig Dank.
Gott sei uns gnädig und barmherzig
R: und gebe uns seinen göttlichen Segen.
Er lasse uns sein Antlitz leuchten,
R: dass wir auf Erden erkennen seinen Weg. (a)
Licht-Hymnus: Heiteres Licht, heiliger Herrlichkeit (b)
oder Licht, das in die Welt gekommen (EG Wü 592,1.5-7)
* Benediktion (Dank über dem Licht)
(Der Herr sei mit euch
R: und mit deinem Geiste.
Lasst uns danksagen und Gott preisen.
R: Das ist würdig und recht.)
Gepriesen seist, du, Gott, ewige Güte, /
Grund allen Lebens, König der Welt, /
+ du unsere Rettung und unser Heil.
Du hast die Bande des Todes zerrissen /
und aus der Finsternis des Grabes Christus heraufgeführt /
+ das Licht der Welt, zu erleuchten alle Völker.
Wie Israel einst hindurchgeführt durch die Wasser des Todes, /
sind auch wir in der Taufe zu Kindern des Lichtes geworden
+ und stimmen ein in das Siegeslied des neuen Lebens. /
Vollende uns zur herrlichen Freiheit deiner Kinder /
+ und dem ängstlichen Harren der Kreatur schenke deine Erlösung
Sei gepriesen durch Christus, in dem deine Fülle wohnt; /
sei gepriesen im Geist, deiner Erstlingsgabe an uns; /
+ sei gepriesen Gott, du alles in allem. (c)
R: Amen.
Respectus (Rückblick auf die vergangene Woche)
In der Stille bringen wir vor Gott, was uns in der vergangenen Woche bewegt, erfüllt, bedrückt, zu Fragen geführt hat:
- Stille -
Wir vertrauen Gott (unserem Herrn) an, was gewesen ist.
Gott möge vollenden, was unvollkommen bleiben musste.
Gott möge versöhnen, wo Frieden einkehren soll.
Gott möge uns öffnen, für seinen Tag, seine Verheißung. (d)
Ingressus: Herr bleibe bei uns... (EG Wü 781.3)
Psalmodie (gesungen)
Leitvers: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst...
Psalm 67: Gott sei uns gnädig und segne uns (EG Wü 785)(e)
oder
Psalm (gesprochen)
Votum: Ich danke dir, HERR, mein Gott, von ganzem Herzen und ehre deinen Namen ewiglich. Denn deine Güte ist groß gegen mich, du hast mich errettet aus der Tiefe des Todes. Ps 86,12.13
Psalm 139: Herr, du erforschest mich (EG 733)
Evangelium: Matthäus 28,16-20 - Jesu Auftrag zu Mission und Taufe
* Responsorium: Fest wie der Himmel ist dein Wortt (EG Wü 780.6)
* Betrachtung (Impuls)
Pastorin Birgit Aschoff in der Ev.-Lutherischen Martinsgemeinde Kiel hat im Jahr 2009 in einer Predigt gesagt:
... Da steht ganz zu Anfang bei der als Testamentseröffnung gestalteten Passage des Matthäus: „... und als sie ihn (Jesus) sahen, fielen sie vor ihm nieder; einige aber zweifelten“. Einige zweifelten ... ich bin froh, dass ich endlich genau hingeschaut und den Zweifel entdeckt habe, der uns doch heute auch mit einigen von den ersten Jüngern verbindet, die Jesus auf der Spur waren. ...
Zweifel ist offenbar nicht Zeichen der Gottesferne. Der Zweifler wird gemeinsam mit dem Glaubenden von Jesus in die Welt gesandte: geht und verkündigt. Geht auch mit euren Fragen und Zweifeln im Herzen, mit eurer Ungewissheit und Zerrissenheit. Geht, erzählt den Menschen von dem, was ihr an Jesus entdeckt habt bezeugt vor allem Gottes Liebe.
Und ich bin dankbar, dass es Menschen gab, die sich das Wort zu Herzen genommen haben, sonst wäre ich und wir alle nicht hier - und würden nicht ahnen, dass Gottes Gesicht uns freundlich entgegen scheint.
Ich habe ... von einer Testamentseröffnung gesprochen: Und eine solche stellt auch der Missionsbefehl dar. Wer ihn genau betrachtet, der merkt: da gibt es nicht nur eine to do -Liste. Es gibt daneben ein Vermögen, das uns hinterlassen wird. Das Vermögen ist mit Geld nicht aufzuwiegen. Es ist die Zusage der Gegenwart Gottes und es ist die Erinnerung daran, wer am Ende die Macht behält. „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende...
... dies ist ein gigantisches Erbe. Wir suchen oft - auch als Christen - die Macht bei den Politikern, bei der Wirtschaft, bei der Presse… und wo sonst auch immer. Selbst fühlen wir uns als kleine Rädchen im Getriebe und machtlos. Was kann ich schon… so sagt uns unser verzagtes Herz und will sich aus so vielen - scheinbar guten, nicht immer uneigennützigen Gründen - vor der Macht in dieser Welt beugen. Dabei wissen wir es doch besser, können es besser wissen: Die Macht hat am Ende Gott. Es ist diese besondere Macht, die in den Schwachen, in den Zweiflern und Geringen mächtig ist. Es ist die Macht, die aus einem Samenkorn einen Baum wachsen lässt. Es ist die Macht, die der Resignation den Kampf ansagt, die der Not und dem Leid einfach frech widerspricht und ein dennoch zu sagen, wagt. Ich bin bei euch und ich habe die Macht, sagt, Gott. Und am Ende werden sich alle Knie vor dieser Macht beugen müssen, am Ende heißt es Leben, bewahrt werden heute und in Ewigkeit. Ja, ihr lieben Mitglaubende und Mitzweifler, das ist Gottes Gabe an uns, dies dürfen wir an dem Weg Jesus ablesen und dies darf auch unser Weg sein. (f) (gekürzt R.B.)
Wochenlied: Ich bin getauft auf deinen Namen (EG 200, 1.2.4)
* Canticum
Leitvers: Christus, unsern Heiland, ewigen Gott, Marien Sohn...
Magnificat: Meine Seele erhebt den Herren (EG Wü 781.6)
Fürbitten
Lasst uns unseren Dank und unsere Bitten vor Gott bringen – getragen von der Hoffnung auf das Heil der Menschen, für die Jesus Christus sein Leben gab.
- Stille -
Wir beten für die christlichen Kirchen und Gemeinschaften in aller Welt – um einen lebendigen Glauben und ein verantwortliches Handeln.
- Stille -
Wir beten für die Gemeinschaft der Völker – um ein gerechtes und friedvolles Zusammenleben.
- Stille -
Wir beten für alle, deren Verantwortung entscheidend ist für Frieden und Freiheit und das Wohlergehen der Menschen.
- Stille -
Wir beten für alle, die in Not und Krankheit leben; für alle, die keinen Ausweg wissen aus ihrer Verzweiflung; auch für alle, deren Hilfe notwendig ist.
- Stille -
Wir beten für die Menschen in unserer Umgebung, für die Gemeinschaften, zu denen wir gehören. Wir beten um ein Leben in Dankbarkeit und Treue.
- Stille -
Wir gedenken unserer Toten und hoffen auf die Teilhabe am Leben des auferstandenen Christus. (g)
- Stille -
Vaterunser
* Schlussgesang: Verleih uns Frieden gnädiglich (EG 421)
Sendungswort (Spruch der neuen Woche)
So spricht der HERR, der dich geschaffen hat: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein! Jes 43,1
Segen
Es segne und behüte uns Gott, der Allmächtige und Barmherzige, Vater, Sohn und Heiliger Geist. (h)
R: Amen.
Vorlagen - Quellen - Hinweise
Dieses Angebot wurde angeregt durch die vom Amt der VELKD 2009 (www.velkd.de) herausgegebene Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“. Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
* Durch einen Stern gekennzeichnete Stücke können entfallen.
a vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl. Göttingen 2003, S. 340, Nr. 245
b vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl. Göttingen 2003, S. 411, Nr. 300 oder ein entsprechender Gesang, wie in der vom Amt der VELKD 2009 (www.velkd.de) herausgegeben Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ S. 47 - 55 aufgeführt.
c vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl., Göttingen 2003, S. 227, Nr. 189.12
d vgl. VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (a.a.O) S. 16
e oder nach der VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (a.a.O) S. 27-35.
Eine Singfassung des neuen Wochenpsalms (Ps 139 B) findet sich im Evangelischen Tagzeitenbuch (a.a.O.), S. 712 f (Nr. 712) und ist unter www.tagzeiten.de/Psalmen (6. Sonntag nach Trinitatis) abrufbar.
f vgl. http://www.kanzelgruß/de (zur Stelle)
g vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl. Göttingen 2003, S. 189, Nr. 171.14
h allgemeine liturgische Tradition