27. Februar 2010
Begrüßung des Sonntags Reminiszere 2010
Gott erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. (Röm 5,8)
Luzernar
Es wird eine Kerze in die Kirche gebracht, von der aus alle Lichter im Raum entzündet werden.
V: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
G: Amen.
V: Das Licht und die Gnade Jesu Christi sei mit euch.
G: Und mit deinem Geist.
V: Eine Woche geht zu Ende. Unser Werk ist getan. Es ist Abend geworden. Lasst uns stillhalten, denn Gott ist nahe. (a)
Licht-Hymnus: Heiteres Licht, heiliger Herrlichkeit (b)
oder: Erneure mich, o ewigs Licht (EG 390,1-3)
* Benediktion (Dank über dem Licht)
(Der Herr sei mit euch.
R: Und mit deinem Geist.)
Lasst uns danksagen und Gott preisen.
R: Das ist würdig und recht.
Gepriesen seist du, Gott, ewige Güte, /
Grund allen Lebens, König der Welt. /
+ Wir danken dir für deinen Sohn Jesus Christus.
Denn er - Licht von deinem Licht - /
ist in die Zeit gekommen und Mensch geworden /
+ und hat unser Leben auf Erden geteilt.
Alle unsere Finsternisse hat er durchschritten, /
um uns zu erleuchten zum wahren Leben, /
dem Tode die Macht zu nehmen /
+ und ein unvergängliches Leben ans Licht zu bringen.
Staunend über deine Menschenfreundlichkeit und Liebe /
stimmen wir ein in den Lobpreis Deiner Wunder /
+ und verherrlichen dich in deinem Sohn.
Durch ihn sei dir im Heiligen Geist /
+ alle Ehre, jetzt und in Ewigkeit. (c)
R: Amen.
Respectus (Rückblick auf die vergangene Woche)
In der Stille bringen wir vor Gott, was uns in der vergangenen Woche bewegt, erfüllt, bedrückt, zu Fragen geführt hat:
- Stille -
Wir vertrauen Gott (unserem Herrn) an, was gewesen ist.
Gott möge vollenden, was unvollkommen bleiben musste.
Gott möge versöhnen, wo Frieden einkehren soll.
Gott möge uns öffnen, für seinen Tag, seine Verheißung. (d)
Versikel
V: Wir hoffen auf dich und sprechen: Du bist unser Gott!
R: Unsere Zeit steht in deinen Händen. (nach Ps 31,15.16)
Psalm (gesungen)
Leitvers: Meine Augen sehen stets auf den Herrn
Psalm 25: Herr, zeige mir deine Wege (EG Wü 784) (e)
oder
Psalm (gesprochen)
Votum: HERR, warum stehst du so ferne, verbirgst dich zur Zeit der Not? Weil der Gottlose Übermut treibt, müssen die Elenden leiden. Steh auf, HERR! Gott, erhebe deine Hand! Vergiss die Elenden nicht. Ps 10,1.2.12
Psalm 13: Herr, wie lange willst du mich so ganz vergessen? (EG 706)
statt Gloria patri Oster-Kyrie: Der am Kreuze starb (EG 178.7)
Evangelium: Markus 12, 1-12 - Die bösen Weingärtner
* Responsorium: Ich suche dich, Herr, von ganzem Herzen (EG Wü 780.5)
* Betrachtung (Impuls)
Der Theologe Dr. Joachim Goeze hat 2003 in einem Predigtentwurf u.a.geschrieben:
... Unser Gleichnis ist zu einer Passionsgeschichte der unendlichen Liebe Gottes geworden, mit der er um uns wirbt, die Welt nicht in Gut und Böse einzuteilen – selbst wenn uns das mächtige Diktatoren und Präsidenten vormachen ... Gottes Güte ist da unendlich, wo die unsre längst erschöpft ist. Um uns hoffnungslos in Selbstbehauptung Verstrickte wirbt Gott wieder und wieder mit dem Einsatz seiner Selbst bis zum Kreuz.„Gott lässt sich,“ so hat es D.Bonhoeffer formuliert, „aus der Welt herausdrängen ans Kreuz. Gott ist ohnmächtig und schwach in der Welt und gerade und nur so ist er bei uns und hilft uns... Nur der leidende Gott kann helfen...das ist die Umkehrung von allem, was der religiöse Mensch von Gott erwartet. Der Mensch wird aufgerufen, das Leiden Gottes an der gottlosen Welt mitzuleiden.“ (Widerstand und Ergebung S. 242ff) Nun verstehen wir, warum diese Geschichte eine Parabel für die unendliche Güte Gottes mit seinem Volk ist, das sich immer wieder mit Gewalt verweigert. So haben wir schon immer im Buch der Erfahrung mit Gott seine Geschichte mit seinem Volk sehen müssen, so ging es und geht es zu allen Zeiten mit den Boten und Profeten Gottes. Dass Gottes Boten sprechen, entdecken wir doch oft genug erst nach ihrem Tode. Glauben wir doch ja nicht, dass Bonhoeffer seinerzeit in seiner Kirche nicht weitgehend isoliert war ...
... Und so ist unser Gleichnis wahrhaftig eine Passionsgeschichte, die Geschichte einer nicht lassenden Liebe Gottes um die Seinen, die sich immer wieder verirren, und die er doch nicht lässt. Im großen wie im Kleinen, im Sozialen wie im Persönlichen verspricht uns Jesus mit diesem Gleichnis immer auf´s Neue die Güte Gottes. Unter dem Anschein des Gegenteils wird das Verworfene nützlich, das Unerwartete kriegt Gestalt: (v.11f)
Herr, Du denkst an uns nach Deiner Güte, die ohne Ende ist. Dafür hat Dein Sohn gelitten und seinen Tod in Kauf genommen, dass wir in unserm Leid nicht allein sind. Schenk uns Kraft und Einsicht, an Jesu Seite zu stehen, in Deinem Weinberg mit zu sein. (gekürzt R.B.)
in: Göttinger Predigten im Internet
Wochenlied: Wenn wir in höchsten Nöten sein (EG 366 i.A.)
* Canticum:
Leitvers: Christus, unsern Heiland, ewigen Gottes, Marien Sohn ..
Magnificat : Meine Seele erhebt den Herren (EG Wü 781.6)
Dank und Fürbitten
Bleibe bei uns, Herr, denn es will Abend werden und der Tag hat sich geneigt. Bleibe bei uns und bei Deiner ganzen Kirche Bleibe bei uns am Abend des Tages, am Abend des Lebens, am Abend der Welt.
Bleibe bei uns mit Deiner Gnade und Güte, mit Deinem heiligen Wort und Sakrament, mit deinem Trost und Segen. Bleibe bei uns, wenn über uns kommt die Nacht der Trübsal und Angst, die Nacht des Zweifels und der Anfechtung, die Nacht des bitteren Todes. Bleibe bei uns und bei allen Deinen Gläubigen in Zeit und Ewigkeit. (f)
Vaterunser
* Schlussgesang: Ehre sei dir, Christe (EG 75,1)
Sendungswort (Spruch der neuen Woche)
Gott erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. (Röm 5,8)
Segen
Jesus sagt: Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht. Joh 14,27
Gehen wir hin + in (seinem) Frieden.
Vorlagen, Quellen, Hinweise
Dieses Angebot wurde angeregt durch die vom Amt der VELKD 2009 (www.velkd.de) herausgegebene Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“. Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
* Durch einen Stern gekennzeichnete Stücke können entfallen.
a vgl. VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (s.o.), S. 15
b vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl. Göttingen 2003, S. 411, Nr. 300
oder ein entsprechender Gesang, wie in der vom Amt der VELKD 2009 (www.velkd.de) heraus- gegeben Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ S. 47 - 55 aufgeführt.
c vgl. Evangelisches Tagzeitenbuch, 5. Aufl. Göttingen 2003, S. 229, Nr. 189.18
d vgl. VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (s.o.) S. 16
e oder nach der VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (a.a.O) S. 27-35.
Eine Singfassung des Wochenpsalm (Ps 10) mit dem Wochenspruch als Leitvers findet sich im Evangelischen Tagzeitenbuch (a.a.O.), S. 574 (Nr. 508) und ist unter www.tagzeiten.de/Psalmen
(Sonntag Reminiszere) abrufbar.
f vgl. VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (s.o.) S. 57