Text als RTF-Dokument herunterladen

9. Januar 2010


Begrüßung des 1. Sonntags nach Epiphanis (grün oder weiß)  (Fest der) Taufe Jesu

Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder. Röm 8,14


(Vorspiel) - Luzernar

Es wird eine Kerze in die Kirche gebracht, von der aus alle Lichter im Raum entzündet werden. 

V: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

G: Amen.

V: Das Licht und die Gnade Jesu Christi sei mit euch.

G: Und mit deinem Geist.

V: Eine Woche geht zu Ende. Unser Werk ist getan. Es ist Abend geworden. Lasst uns stillhalten, denn Gott ist nahe. (a)


Licht-Hymnus:  Heiteres Licht, heiliger Herrlichkeit (b)

oder: Du höchstes Licht, du ewger Schein (EG 441,1-4)

oder:  Du Morgenstern, du Licht vom Licht (EG 74,1-4)


Danksagung über dem Licht


Respectus (Rückblick auf die vergangene Woche)

Wir schauen und hören auf das, was gewesen ist, die Bilder, die von den vergangenen Tagen zurückgeblieben sind, die Stimmen, die noch in unseren Ohren und Herzen nachklingen, wir schauen und hören:

- Stille -

Wir schauen und hören, was in uns ist: Bilder der Sehnsucht und Hoffnung, eigenes Rufen, persönliche Angst und Bitten, eigene Freude, eigener Dank - wir schauen und hören:

- Stille -

Wir schauen und hören dir, Gott, entgegen. Schenke uns deine Bilder und deine Worte. Lass uns neu schauen und hören: (b)

- Stille -


Versikel

V: Wir hoffen auf dich und sprechen: Du bist unser Gott! 

R:  Unsere Zeit steht in deinen Händen. (nach Ps 31,15.6a)

 

Psalm (gesungen)

Leitvers: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst

Psalm 67: Gott sei uns gnädig und barmherzig  (EG Wü 785) (c)


oder

Psalm (gesprochen) 

Votum: Ich will singen von der Gnade des HERRN ewiglich und seine Treue verkünden mit meinem Munde für und für; denn ich sage: Für ewig steht deine Gnade fest; du gibst deiner Treue sicheren Grund im Himmel. Ps 89,2.3

Psalm 139 -  Herr, du erforschest mich  (EG 754)


Evangelium: Matthäus 3, 13-17 (I) Die Taufe Jesu


* Responsorium: Weise mir, Herr, deinen Weg (EG Wü 779.3)


* Betrachtung (Impuls)

Der Theologe Karl Barth (1886-1968) schreibt über die kirchliche Lehre von der Taufe:

Wer anders als Jesus Christus selbst könnte kräftig von Jesus Christus zeugen? Er hat die Wassertaufe der Buße und der Sündenvergebung (durch Johannes) damit kräftig gemacht, dass er selber, der ihrer nicht bedurfte, sich  ihr unterworfen, sich selbst also in Ankündigung des Geschehens von Golgatha und doch auch des Geschehens vom Ostermorgen mit den Sündern solidarisch erklärt hat. Er hat sie damit  zum lebendigen und sprechenden Abbild seines hohenpriesterlichen Sterbens und Auferstehens gemacht, so dass jeder, der sie (die Taufe) nun auch empfängt, dessen gewärtig sein darf, mit ihm den Himmel offen zu sehen, mit ihm die Stimme des Vaters zu hören, mit ihm des Heiligen Geistes teilhaftig zu sein. Von da her heißt und ist sie die Taufe im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Mit dem Einsatz seiner selbst in die vorbildliche - und nachher abbildliche - Darstellung des in seinem Tod zu erfüllenden und in seiner Auferstehung zu offenbarenden Gnadenbundes hat Jesus Christus die Taufe „eingesetzt“... In dieser Bezeugung seines eigenen Dienstes, mit dieser seiner Selbstbezeugung als der für sein Volk leidende „Knecht Gottes“ von Jes. 53, als das Lamm Gottes, welches der Welt Sünde trägt - Joh 1, 29f. - hat er sich zum Herrn der Taufe, zu dem gemacht, der in jeder durch den Dienst der Kirche vollzogenen Taufe die erste Hauptperson, nämlich der primäre und eigentliche Täufer ist, hat er die Taufe kräftig, lebendig und sprechend gemacht. Es ist das Gleichnis seines Todes, in das der Mensch in seiner eigenen Taufe nach Röm. 6,5 „eingepflanzt“, und es ist die Wiederholung seiner Taufe, in der er selber nun zweite Hauptperson, nämlich Täufling, wird. Mit Luther zu reden: „Gottes Wort im Wasser“, d.h. also Jesus Christus selber als der Erste, der in dieser Handlung behandelt wurde und gehandelt hat, der mit diesem seinem eigenen Vorgang faktisch erteilte Befehl und Auftrag - das ist die Kraft der Taufe. (d)


Wochenlied: O lieber Herre Jesu Christ (EG 68,1-4.7)

oder:  Du höchstes Licht, du ewger Schein (EG 441,1-4)


* Canticum: Magnificat - Christus, unsern Heiland ... (EG Wü 781.6) 


Dank und Fürbitten  

Wir bitten dich, Gott, in dieser Abendstunde für alle Menschen: 

G: Lass sie Ruhe finden bei dir von allen ihren Werken.

Wir bitten dich für alle, die du mit deiner Güte beschenkt hast: 

G: Bewahre sie vor Hochmut, dass sie dich allein fürchten und ehren.

Wir bitten dich für alle, die deine Hand gebeugt hat: 

G:  Richte sie auf mit dem Wort deiner Liebe.

Wir bitten dich für alle, die unserem Herzen lieb und wert sind: 

G:  Erhalte sie in deinem Schutz und Frieden.

Wir bitten dich für alle, die unserem Herzen fremd und feind sind: 

G: Nimm weg, was uns scheidet, und schenke uns Eintracht und Frieden.

Wir bitten dich für alle, die verlassen sind: 

G: Kehre ein bei denen, die deiner bedürfen.

Wir danken dir, dass dein Tag beginnt:

G: Weise uns den Weg durch dein Wort und stärke uns mit dem Brot des Lebens. (e)

(Himmlischer Vater, in der Taufe hast du uns als deine geliebten Kinder angenommen. Wir sind dein, was auch geschieht. Vollende, was du mit uns begonnen hast. Durch Jesus Christus, unsern Bruder unter den Menschen, unsern Herrn für Zeit und Ewigkeit.) (f)


Vaterunser


* Schlussgesang: Gott Vater, dir sei Dank gesagt und Ehre (EG 160)


Sendungswort (Spruch der neuen Woche)

Gehen wir in den Sonntag und die neue Woche mit der Zuversicht: „Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.“ (Röm 8,14)


Segen

Lasst uns gehen im Frieden. 

(G: Gott sei ewig Dank.)

Es segne und behüte uns Gott, der allmächtige und barmherzige,  Vater, + Sohn und Heiliger Geist. 

G: Amen.



Vorlagen, Quellen, Hinweise

Dieses Angebot wurde angeregt durch die vom Amt der VELKD 2009 (www.velkd.de) herausgegebene Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“. Soweit nicht anders angegeben sind Bibelverse wörtlich zitiert aus: Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984, durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 1999, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

* Durch einen Stern gekennzeichnete Stücke können entfallen.

a vgl. VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (s.o.), S.

b vgl. VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (s.o.) S. 

c oder nach der VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (a.a.O) S. 27-35.

Die Singfassung des Wochenpsalm (Ps 89B) mit dem Wochenspruch als Leitvers findet sich im Evangelischen Tagzeitenbuch (a.a.O.),  S. 530(Nr. 458) und ist unter www.tagzeiten.de/Psalmen 

(1. Sonntag nach Epiphanias) abrufbar.

d Karl Barth nach (Hg) Richard Grunow, BarthBrevier, Zürich 1966, S. 40 f. 

e vgl. VELKD Handreichung „Wochenschluss und Sonntagsbegrüßung“ (s.o.) S. 55

f vgl. Evangelisches Gottesdienstbuch, Berlin 1999, S. 275 /2/